Mithilfe von Drohnen hoch hinaus und tief hinein
KATSDORF. Markus Rockenschaub, viele Jahre im Bankwesen, ist als Drohnenpilot für Industriekunden tätig.
"Ich war schon immer ein Freigeist und auf der Suche nach neuen Herausforderungen", sagt Markus Rockenschaub. Der heute 43-Jährige aus Katsdorf (Bez. Perg) hat viele Jahre in der Marketingabteilung einer Bank gearbeitet und probierte nebenher unterschiedlichste Dinge aus, war etwa als Musiker, Weinhändler und Veranstaltungsmoderator tätig. 2015 erfolgte der Schritt in die nebenberufliche Selbstständigkeit: Der zweifache Vater produzierte Filme für Veranstaltungen – und hatte dabei regelmäßig mit Drohnen zu tun. "Die Videoaufnahmen, die dadurch entstanden, waren schön. Aber ich war auf der Suche nach einem Mehrwert."
Vor vier Jahren hat sich Rockenschaub auf Drohnen-Inspektionsflüge im Innenbereich spezialisiert, 2021 hat er sich als Drohnenpilot mit seinem Unternehmen "Aerovision Drone Support" selbstständig gemacht. Er unterstützt Betriebe, hauptsächlich aus der Industrie, in Österreich und Süddeutschland bei der Inspektion, Kontrolle sowie Fehlerbehebung ihrer Anlagen. Zu seinen Kunden zählen etwa voestalpine, Amag, mehrere Energieunternehmen sowie Papierproduzenten. Rockenschaub arbeitet mit zwei speziellen Drohnen aus der Schweiz, die mit Licht, 3D-Scanner und Kameras ausgestattet sind. Sie werden von ihm mittels Tablet gesteuert. Mit ihnen werden etwa Tanks, Behälter, Rohre, Kanäle, Schächte und Leitungen inspiziert. Laut Rockenschaub besteht der Vorteil für die Kunden in der Zeit- sowie Geldersparnis: "In der Papierindustrie zum Beispiel gibt es Behälter mit zehn Metern Durchmesser und 25 Metern Höhe. Diese einzurüsten, ist eine kostspielige Angelegenheit." Übernehme stattdessen die Drohne die Aufgabe, würden diese Kosten wegfallen, zudem müsse sich kein Mitarbeiter bei Kontrollen in Gefahr begeben. Die Drohnen sind mit einem Käfig geschützt, "schließlich ist man im Blindflug unterwegs".
Nach wie vor ein Nischenthema
Demnächst will Rockenschaub eine dritte Drohne kaufen und damit neue Geschäftsfelder erschließen, etwa die Wasserkraft: "Die Leitungen der Kraftwerke vom Stausee zur Turbine können bis zu einem Kilometer lang sein." Auch diese könnten mittels Drohne inspiziert werden.
Drohnenflüge im Außenbereich seien mittlerweile Standard, im Innenbereich seien sie aber nach wie vor ein Nischenthema: "In Österreich gibt es nur ganz wenige, die sich dem Thema widmen."
Wordrap
Was war Ihr Berufswunsch als Kind?
Ich habe früher Schlagzeug gespielt und wollte irgendwann einmal Schlagzeuger werden.
Wie wird man als Einzelunternehmer erfolgreich?
Man braucht eine gute Idee, eine Portion Mut, muss am Ball bleiben und eine Lösung parat haben, von der die Kunden auch profitieren. Ist man in einer Nische tätig, muss man erst einen Markt aufbauen – läuft es einmal, ist das aber super.
Wie könnte die Politik Ihr (Berufs-)Leben erleichtern?
Es gibt sicher immer Möglichkeiten für eine steuerliche Entlastung. Für Menschen, die sich selbstständig machen wollen, gibt es viele Beratungsangebote, aber man muss sich proaktiv damit auseinandersetzen.
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