Zahl der Unternehmensgründungen unverändert hoch
WIEN. Mit 19.400 Unternehmensgründungen (ohne Berufszweig Personenbetreuung) waren die Gründungszahlen in Österreich im ersten Halbjahr 2024 fast unverändert im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Nach Angaben der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) entspricht dies einem Rückgang von 1,5 Prozent. Rekordzahlen wurden hingegen bei den Betriebsübergaben verzeichnet. Die neue Rechtsform FlexCo machte 0,4 Prozent der Neugründungen aus.
Laut WKÖ wurden in den letzten Monaten viele Unternehmen zu einer FlexCo umgegründet und zählen somit nicht in die Statistik der Neugründungen. Einen weitaus größeren Anteil bilden die neu gegründeten Einzelunternehmen. Drei Viertel (75,6 Prozent) entfallen auf diese Rechtsform, inklusive der eingetragenen Einzelunternehmen sind es 81,7 Prozent. Am zweitpopulärsten war die GmbH mit 13,5 Prozent der Neugründungen.
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Abseits der neu gegründeten Unternehmen wurden im vorigen Jahr (nicht im ersten Halbjahr) 7.427 Unternehmen übernommen. Das entspricht laut WKÖ einer Steigerung gegenüber 2022 von 4,5 Prozent und stellt einen neuen Rekord dar. Aufgrund des demografischen Wandels gewinne die Betriebsnachfolge immer mehr an Bedeutung.
WKÖ fordert weitere Maßnahmen
"Es ist entscheidend, dass die Rahmenbedingungen für die Nachfolge verbessert werden. Es braucht rechtliche, steuerliche und finanzielle Maßnahmen. Denn vom Erfolg der Betriebsnachfolgen in den kommenden Jahren hängt ein enormer Teil unseres Wohlstands und unserer Arbeitsplätze ab", so die stellvertretende WKÖ-Generalsekretärin Mariana Kühnel laut Pressemitteilung.
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Ebenfalls gestiegen ist der WKÖ zufolge der Anteil von Gründerinnen. 45,5 Prozent der Einzelunternehmen (ohne den Berufszweig Selbstständige Personenbetreuung) wurden von Frauen gegründet. Das Durchschnittsalter der Gründerinnen und Gründer lag bei 36,5 Jahren.
Flexible Zeitgestaltung als Hauptmotiv
Jene Personen hatten laut Bericht als Hauptmotive, eine flexible Zeit- und Lebensgestaltung zu haben (69,4 Prozent), sein eigener Chef zu sein (67,8 Prozent) oder mehr Verantwortung im eigenen Unternehmen übernehmen zu können (62,1 Prozent).
Besonderer populär waren laut Kammer für die Gründer die Branchen Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (1.652 Gründungen), Versand-, Internet- und allgemeiner Handel (1.477 Gründungen) sowie Werbung und Marktkommunikation (1.378 Gründungen). Ein deutliches Plus verzeichnete die Gastronomie mit 20 Prozent.