Zeilberger-Areal: Die Zeit ist reif für die Verwertung
Bis Ende Oktober können Interessenten für die Immobilie des früheren Obstgroßhändlers bieten.
Im Sommer des Vorjahres musste das Traditionsunternehmen Zeilberger fruit-service Insolvenz anmelden. Das Sanierungsverfahren wurde Monate später in einen Konkurs umgewandelt und der Betrieb eingestellt. Jetzt steht Masseverwalter Christoph Doppelbauer vor der Aufgabe, das Firmenareal in Wels zu verwerten. In einer Sitzung des Gläubigerausschusses diese Woche wurde eine Frist zur Angebotslegung bis Ende Oktober vereinbart.
Mit der Suche und Betreuung von potenziellen Käufern wurde der Welser Immobilienmakler Gerhard Steller beauftragt. Dem Vernehmen nach soll es auch bereits eine handvoll Interessenten geben, unter anderem aus dem Bereich Logistik. Einem Schätzgutachten aus dem Jahr 2011 zufolge – damals lief der Betrieb noch – lag der Wert der Immobilie bei rund 10 Millionen Euro. Im vergangenen Sommer kam ein neuerliches Gutachten auf einen Wert von rund 7,5 Millionen Euro.
Ein Knackpunkt ist freilich die künftige Widmung des bisherigen Firmenareals. Da in der Nähe Wohnhäuser sind, wäre eine entsprechende Umwidmung für Wohnbau denkbar. Da soll allerdings der Welser Bürgermeister Andreas Rabl abgewunken haben. Möglich wäre wohl derzeit eine Mischform aus Büros und Dienstwohnungen. Das Gebäude ist in gutem Zustand, wenngleich mit seinen 36 Reifekammern für Bananen ungewöhnlich.
Hat Masseverwalter Doppelbauer die Eckpunkte für das Angebot erstellt, sind die Bieter an der Reihe. Die Grundstücksfläche beträgt knapp 16.000 Quadratmeter und ist direkt an der B1 in Wels gelegen. Die Autobahnauffahrt Wels-Ost ist wenige Minuten entfernt. Das Betriebsgebäude hat eine Fläche von gut 8.000 Quadratmetern mit bis zu acht Metern Raumhöhe.
Die Anfänge des Obstgroßhändlers Zeilberger gingen auf die 1930er-Jahre zurück. Gestartet wurde als Gärtnerei. Zuletzt wurde das Unternehmen in dritter Generation von Rudolf Zeilberger geführt. Mit der zunehmenden Konzentration im heimischen Lebensmitteleinzelhandel kam das Handelshaus allerdings massiv unter Druck. Auftragsrückgänge und Margenverluste waren die Folge. Der ursprüngliche Plan, den Betrieb in verkleinerter Form fortzuführen, scheiterte. 48 Mitarbeiter an den Standorten in Wels und Inzersdorf bei Wien haben letztlich ihren Arbeitsplatz verloren. Die Überschuldung des Großhändlers lag bei 2,5 Millionen Euro.