"Sport am Sonntag" zum ersten Mal in weiblicher Hand

"Sport am Sonntag" ist das Flaggschiff der ORF-Sportberichterstattung – und bekommt jetzt zum ersten Mal einen weiblichen Kapitän. Die Linzerin Alina Zellhofer (30) moderiert am Sonntag ab 18 Uhr den Fixpunkt des Sportwochenendes. "Die Vorfreude ist groß. Es ist eine Sendung mit sehr viel Tradition, die beim Publikum einen hohen Stellenwert hat. Das ist eine große Ehre und ein Vertrauensvorschuss für mich", sagt Zellhofer im OÖN-Gespräch.

Dass sie zum "Sport am Sonntag"-Team stoßen wird, hat die Tochter des Altach-Sportdirektors Georg Zellhofer während der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland erfahren. Die Tragweite dieser Entscheidung habe sie aber erst später realisiert. "Für mich war es zuerst primär eine berufliche Herausforderung. Dass ich die erste Frau bin, war für mich gar nicht so stark präsent. Erst als die ersten Gratulationen eintrudelten, habe ich gemerkt, was für ein wichtiges Thema das doch ist."

Rot-weiß-rote Vorreiterin

Während in Deutschland Dunja Hayali oder Katrin Müller-Hohenstein bereits zentrale Figuren der dortigen Sportberichterstattung sind, fungiert Zellhofer als rot-weiß-rote Vorreiterin. Eine Rolle, mit der die seit 2012 bei der ORF-Sportredaktion tätige Journalistin betont gelassen umgeht: "Es ist cool. Aber ich sehe mich nicht als Pionierin, die irgendwelche Wege ebnet."

Dass ihre Premierensendung am Sonntag ganz "im Zeichen der Frauen-Power" steht, sei ein Zufall, "aber ein witziger und schöner". Neben Skistar Anna Veith wird Zellhofer die Leichtathletinnen Ivona Dadic und Verena Preiner sowie Radfahr-Ass Laura Stigger begrüßen.

Nervös ist Zellhofer nur wegen der geplanten Cup-Auslosung, die live im Studio erfolgen wird: "Hoffentlich gehen die Kugerl auch auf!"