Gewinnt Daniel Craig die Löwenjagd?
2023 ist das Filmfestival von Venedig seinem Ruf, Wegweiser für die Oscars zu sein, wieder gerecht geworden: Das Identitätsdrama "Poor Things" des Griechen Yorgos Lanthimos holte am 9. September den "Goldenen Löwen" und am 10. März 2024 vier Academy Awards.
Kein Wunder also, dass der heutige Samstag (7. September) in den Kalendern der globalen Filmindustrie längst rot markiert ist: In Venedig werden am Abend die Auszeichnungen des Filmwettbewerbs, die Löwen in Gold und Silber, verliehen. Favoriten im Kreis der 21 Kandidaten gibt es längst.
Obwohl es sich meist um internationale Ko-Produktionen handelt, repräsentieren ihre Größen doch die US-Branche, weil sie unter den Sammelbegriff "Hollywood" fallen. Heiß gehandelt wird etwa "Queer" (USA/Italien) des Italieners Luca Guadagnino. Fiel sein Hauptdarsteller, Ex-Bond Daniel Craig, abseits des Kinos mit einer neuen (Topf-)Frisur auf, soll er im Film nach ersten Kritikerhymnen als Alter Ego des US-Autors William S. Burroughs aber brillieren.
Noch mehr Medien- und Fanliebe und (je nach Quelle) bis zu 18 Minuten lange Standing Ovations erntete Pedro Almodóvar für "The Room Next Door". In seiner ersten auf Englisch gedrehten Arbeit, die in seiner Heimat Spanien produziert wurde, spielen die Hollywood-Stars Tilda Swinton und Julianne Moore Freundinnen, die der Tod auf die Probe stellt. Geht es nach den Wellen, die Filme in Fachpresse und sozialen Medien schlagen, ist auch mit "The Brutalist" (GB, USA, Ungarn) in der Regie des Amerikaners Brady Corbet zu rechnen: Oscar-Sieger Adrien Brody ("Der Pianist") gibt den Ungarn László Tóth, der als Holocaustüberlebender in den USA zu leben versucht.
Als Außenseiter gilt "Joker: Folie à Deux" mit Lady Gaga und Joaquin Phoenix. Mit "Joker" (Teil eins) holte US-Regisseur Todd Philipps 2019 noch den Goldenen Löwen in Venedig und 2020 zwei Oscars (u. a. für Phoenix). Schaut man sich die verhaltenen Venedig-Kritiken für Teil zwei an, wird dieser Mechanismus heuer eher nicht greifen.
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