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"Ein Witz, oder Kunst?" - 5,9 Millionen Euro für eine Banane mit Klebeband

Von Franziska Giles, 21. November 2024, 10:30 Uhr
Installation "Comedian" übertraf alle Erwartungen
Installation "Comedian" übertraf alle Erwartungen Bild: TIMOTHY A. CLARY (AFP)

NEW YORK. In New York hat ein Krypto-Unternehmer eine Banane und Klebeband für 6,2 Millionen Dollar erstanden. Zumindest eine Diskussion darüber hat die Aktion entfacht, was Kunst nun darf - und was zu weit geht.

Die umgerechnet knapp 5,9 Millionen Euro sind Ausdruck der astronomischen Preise in der Weltstadt. Und sie verdeutlichen den Erfolg einer provokanten Idee eines Konzeptkünstlers.

Maurizio Cattelans Werk mit dem Namen "Comedian" wurde für die enorme Summe - ein Vielfaches des erwarteten Betrags - beim Auktionshaus Sotheby's versteigert, wie dieses auf der Plattform X mitteilte.

Am Tag vor der Versteigerung setzte sich auch OÖN-Kulturchef Peter Grubmüller kritisch mit der Frage auseinander, was Kunst darf. "Ist das ein Witz – oder ist das Kunst?", regte er zur Diskussion an. Ursprünglich wude ein Erlös von bis zu 1,5 Millionen Dollar erwartet. Dass letztendlich fast die vierfache Summe für das reife Obst geboten wurde, das überraschte selbst die Kritiker. 

Bei dem Käufer handelt es sich um den chinesischen Kryptounternehmer Justin Sun. Bei X (formals Twitter) erklärte er, nun der "stolze Besitzer der Banane" zu sein. "Das ist nicht nur ein Kunstwerk. Das ist ein kulturelles Phänomen," schreibt er in den sozialen Medien. Und er kündigt an, die reife Banane in den kommenden Tagen zu essen. "Stay tuned".

Banane alle drei Tage ersetzt

Der für seine häufig skurrilen Skulpturen bekannte Cattelan hatte die Bananen-Installation ursprünglich 2019 auf der Art Basel Miami Beach vorgestellt und einen Preis von 120.000 Dollar festgesetzt. Der amerikanische Aktionskünstler David Datuna riss die Banane daraufhin von der Wand und aß sie. Einige Jahre später gab es einen ähnlichen Vorfall in einem Museum in Südkorea, wo ein Kunststudent die Frucht von der Wand nahm, schälte, aß und die Schale dann wieder an die Wand klebte.

Cattelan habe das nicht gestört, hieß es. Nach seinen Instruktionen soll die reife Banane an der Wand alle zwei oder drei Tage ersetzt werden. Der Käufer, ein chinesischer Krypto-Unternehmer namens Justin Sun, erwarb also eher die Idee Cattelans mit einem Zertifikat, statt die Banane und das Klebeband selbst.

Das ist doch keine Kunst - oder doch? 

Als Cattelan "Comedian" erstmals vorstellte, sorgte es für großes Aufsehen. Die Banane 160 Zentimeter über dem Boden an der Wand war der Star der Art Basel. Einige waren ungläubig, andere fasziniert, wieder andere empört: Das war doch keine Kunst. Oder doch? Kritiker sagen, dass jedes große Kunstwerk auch Wut auf sich zieht. Dies liege in der Kraft eines Objekts, das die Grenzen dessen, was wir als normal betrachten, verschiebt.

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Autorin
Franziska Giles
Redakteurin nachrichten.at
Franziska Giles
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6  Kommentare
6  Kommentare
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muehlviertlerbua (1.277 Kommentare)
am 21.11.2024 17:19

An Dekadenz wohl nicht mehr zu überbieten...

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betterthantherest (38.199 Kommentare)
am 21.11.2024 10:47

wenn jemand eine solche Summe dafür bezahlt - alles richtig gemacht!

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westham18 (5.500 Kommentare)
am 21.11.2024 10:45

Wenn es — Sorry — Idioten — gibt, die dafür Millionen hinlegen, hat der "Künstler"???? ALLES richtig gemacht! 💥

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lucky890 (2.459 Kommentare)
am 21.11.2024 10:45

Zumindest ned grauslich wie der Pudertanz 1 und der Pudertanz 2 und auch nicht vom Steuerzahler bezahlt - also was solls, wenn jemand bereit ist dafür Geld auszugeben.

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westham18 (5.500 Kommentare)
am 21.11.2024 12:52

Der Pudertanz erfordert sicher mehr künstlerische Begabtheit als eine Banane wo hin zu picken! 😉💥

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rudolfa.j. (3.964 Kommentare)
am 21.11.2024 16:38

Der Pudertanz ist keine Kunst,eher peinlich

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