Riverdance: Im Sog der schnellen Schritte
Die irische Tanzshow "Riverdance" kommt nach Linz. Am 18. März ist das gestampfte Tanzereignis mit 30 Profitänzern in der TipsArena zu erleben.
Stamps, Flaps, Shuffles – es gibt viele Möglichkeiten, mit bis zu 20 Steps pro Sekunde ein perkussives Feuerwerk zu entzünden. Keiner kennt sie besser als die Tänzer von Riverdance. Mit 30 jungen Profis tourt die Show seit Jänner wieder durch Europa, am 18. März macht sie in Linz Station.
Worin das Geheimnis von Riverdance liegt, das mittlerweile 24 Millionen Menschen gesehen haben? "Kopf, Herz, Bauch und Erotik – in der Show ist alles drin, was den Menschen ausmacht", sagt Organisator Hermjo Klein. Und natürlich Tanz, Tanz, Tanz. "Riverdance ist nicht nur der irische Stepptanz. Wir haben auch Tänzer aus Russland und New York dabei, oder eine Flamenco-Tänzerin."
Als roter Faden führt die Geschichte der irischen Auswanderer durch die Show, die in ihrer neuen Heimat Amerika Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen begegnen. Der Gleichklang der Schritte ist dabei auch ein hör- wie sichtbares Statement: für Zusammenhalt und Gemeinschaft – zu den Klängen von Geige, irischem Dudelsack, Gitarre und Percussion. "Die Musik ist frisch komponiert von Bill Whelan, der dafür einen Grammy gewonnen hat."
Vom Pausenfüller zum Hit
Die Tradition des irischen Tanzes reicht zurück bis ins 15. Jahrhundert. "Es gibt eine schöne Anekdote, wie der Tanz entstanden ist: Die Leute sind im Winter in der Kälte vor der Kirche gestanden, bis der Pfarrer kam. Da haben sie sich bewegt."
Bis heute wird der Tanz in Irland gelehrt und ist Wettbewerbsdisziplin. "Es gibt Tänzer, die fangen mit fünf Jahren an. Wir haben junge Tänzer, die waren fünf, als die Show entstand. Zu Riverdance zu kommen, ist wie der Adelsschlag und für viele auch das Ziel."
Die Geburtsstunde der Show schlug 1994, beim Eurovision Songcontest in Dublin. Damals ahnte keiner, dass aus der fünfminütigen Tanzeinlage, die Michael Flatley als Pausenfüller choreografierte, eine weltbekannte Show werden würde. "Michael Flatley war damals ein Background-Tänzer in Beisln, dann wurde er der erste Solotänzer von Riverdance." Und später als "Lord of The Dance" in der gleichnamigen Show berühmt.
Vier Stunden täglich wird geprobt, die Tänzer sind jung, Anfang 20, und topfit. "Ungefähr acht Wochen hält ein Paar Schuhe." Es sind Spezialanfertigungen, mit kleinen Metallplättchen. Mikrofone auf dem Bühnenboden und Verstärker an den Schuhsohlen der Haupttänzer sind der technische Kunstgriff, um die blitzschnellen Bewegungen in ein perkussives Step-Gewitter zu verwandeln.
Bei "Wetten dass…" in Wien
Die Geburtsstunde für den Erfolg der Show in Europa schlug 1997 in Wien: "Ich habe die Show entdeckt und extra gewartet, bis wir bei ,Wetten dass…?’ in der Wiener Stadthalle auftreten konnten. Thomas Gottschalk hatte damals noch 19,6 Millionen Zuschauer. Das war unser Glück", erinnert sich Klein. Ob er der Kunst der schnellen Schritte mächtig ist? "Früher hab’ ich Flamenco getanzt. Ein bissl bin ich mit dem Stampfen von Füßen vertraut." Also fast ein Riverdancer.
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