Gleichgewichtstraining hält das Gehirn fit
Gezielte Übungen schützen Menschen ab 60 vor Stürzen und vor erhöhter Sterblichkeit.
Ältere Menschen können durch ein auf sie abgestimmtes regelmäßiges Gleichgewichtstraining ihre sensomotorische Leistungsfähigkeit verbessern. Das zeigen erste Ergebnisse einer interdisziplinären Studie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Dabei wurde untersucht, wie durch gezielte Trainingsprogramme neuronale Ressourcen des alternden Gehirns optimal stimuliert werden können.
"Unser Gehirn hat zwar natürliche Leistungsgrenzen, was das Gedächtnis, unsere Aufmerksamkeit und Sensomotorik angeht, aber durch Training können wir diese Grenzen in Teilen verschieben", erklärt Studienleiter Marco Taubert von der Universität Magdeburg. Das sei insofern relevant, da Defizite in der Gleichgewichtsleistung bei älteren Menschen oft mit einem erhöhten Risiko für Stürze und einer damit einhergehenden erhöhten Sterblichkeit verbunden seien.
"Es ist bereits bekannt, dass Gleichgewichtstraining Veränderungen in der Gehirnstruktur und -funktion hervorrufen kann", sagt Taubert. "Wir wollten aber überprüfen, ob ein auf den aktuellen Leistungsstand der Person angepasstes Gleichgewichtstraining das Gehirn besonders schnell oder stark zu strukturellen Veränderungen anregen kann." Die Studie habe deutlich gezeigt, dass dies zutreffe.
Die gewonnenen Erkenntnisse könnten helfen, Maßnahmen zu entwickeln, mit deren Hilfe gegen Krankheiten wie etwa Demenz erfolgreich angekämpft werden könne.