OP-Termin nach den Mondphasen ausrichten: Macht das einen Unterschied?
INNSBRUCK. "Auspendeln", das Ausrichten des Lebens auf Mondphasen oder das Vermeiden von Entscheidungen am Freitag, dem 13. eines Monats, das ist bei manchen Menschen "angesagt". Für den Erfolg einer Operation für ein künstliches Kniegelenk macht das alles keinen Unterschied aus.
Das haben jetzt Innsbrucker Wissenschafter herausgefunden.
"Mondlicht-Chirurgie: Kein Einfluss von Mondphasen oder Freitag, dem 13. auf die Ergebnisse bei totalem künstlichen Kniegelenksersatz", schrieben jetzt Paul Nardelli von der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie und seine Co-Autoren in den "Archives of Orthopedic and Trauma Surgery". Die wissenschaftliche Arbeit erfolgte in Zusammenarbeit mit Schweizer und französischen Experten.
Künstlicher Kniegelenksersatz ist laut OECD-Daten (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit/Paris) am häufigsten in Ländern wie Deutschland, der Schweiz und Österreich. Da die hauptsächlichen Ursachen für derartige Eingriffe die Arthrosen durch Gelenksabnützung mit zunehmendem Alter sind, handelt es sich bei den zumeist sehr erfolgreichen chirurgischen Eingriffen zum überwiegenden Teil um "geplante Eingriffe" nach jahrelanger Krankheit. Umso mehr kommen im Zweifelsfall zusätzliche Kriterien für die Auswahl des Operationszeitpunkts ins Treffen.
Mondphasen sollten kein Kriterium sein
Die Mondphasen oder gar die Vermeidung eines Termins zum Freitag, dem 13. Tag eines Monats, sollte es laut den Wissenschaftern jedenfalls kein Kriterium sein. "Wir holten die Daten von allen Patienten aus dem Tiroler Archiv für Kniegelenksersatz heraus, die zwischen 2003 und 2019 operiert worden waren", stellten die Wissenschafter in ihrer aktuellen Publikation fest. Es handelte sich um insgesamt 5.923 Patienten.
Die Einteilung für den Zeitpunkt der Eingriffe fand nach den vier Mondphasen - Neumond, zunehmender Mond, Vollmond, abnehmender Mond - statt. Hinzu kam noch eine Auswertung nach Freitag, dem 13. eines Monats. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 69 Jahre, 62 Prozent waren Frauen.
Keine Unterschiede
Egal, an welchem Tag operiert worden war, die Ergebnisse blieben in etwa gleich. Die Wissenschafter: "Es gab keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Operation ohne spätere Korrekturnotwendigkeit (Revision; Anm.) für die vier Mondphasen." Für eine statistische Signifikanz spricht ein sogenannter p-Wert, der kleiner als 0,05 sein sollte. In der Studie betrug er 0,479.
Auch für den Vergleich von sonstigen Wochentagen und Freitag, dem 13., blieb die Auswertung ohne statistische Signifikanz: der p-Wert betrug 0,260 (signifikant: kleiner als 0,05). Die Wissenschafter: "Weder die Mondphasen am Tag des chirurgischen Eingriffs noch Freitag, der 13. Hatte einen Effekt auf das Überleben oder die Beurteilung (clinical score, Anm.) bei künstlichem Kniegelenksersatz."
Die Ergebnisse dieser Studie sollten laut den Wissenschaftern jedenfalls Patienten für derartige Eingriffe dessen versichern, dass ein "schlechtes Omen", Mondphasen oder ähnliches das objektiv feststellbare Ergebnis bei Operationen für ein künstliches Kniegelenk keinen nachweisbaren Einfluss hätten. Das sei auch unabhängig von der Schmerzproblematik vor dem Eingriff.
Puuuh! Dass da tatsächlich welche geforscht haben, haut mich fast vom Stuhl. Wenn ich einen Medizinball aufhänge, den Raum verdunkle und dann mit einer Taschenlampe um ihn herumrenne, sieht das für einen Beobachter aus wie Mondphasen, nur der Medizinball bleibt immer der gleiche, wie auch der Mond immer der gleiche ist, egal ob man einen Viertel-, Halb- oder Vollmond sieht (Neumond sieht man nur bei einer Sonnenfinsternis).
Sonnenfinsternis hat mit Neumond nichts zu tun.
Bei einer SoFi wird die Sonne vom Mond verdeckt, bei Neumond ist der Mond im Erdschatten.
😂😂😂 Sie sollten ihr Wissen skeptischer betrachten: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sonnenfinsternis
Operationstermine selbst aussuchen....ich dachte man muss heutzutage froh sein, wenn man nach monatelangen Warten einen Termin bekommt 🧐
Doch, es macht einen Unterschied. Wenn jemand überzeugt ist, dass er den besten Termin für die Operation wählen kann, wird er mit mehr Gelassenheit die Prozedur über sich ergehen lassen. Der Körper kann besser mit der Belastung umgehen, wenn er sich nicht in einer Stresssituation befindet.
Die Placebo-Wirkung ist schon längst gut bestätigt. Manche ewig Gestrige wollen das absolut nicht wahrhaben und glauben, diese wunderbare Stütze der Natur um jeden Preis bekämpfen und lächerlich machen zu müssen.
Es ist bedauerlich (und nebstbei EIN Aspekt der Wissenschaftsskepsis in Ö), wie sehr relativ viele Menschen irgendwelchen obskuren Lehren und Meinungen anhängen, bloß weil diese vermeintliche Erklärungen bzw. Gewissheiten liefern, heißt, vorspiegeln.
Als ehemaligem professionellen Astronomen ist mir verständlicherweise der Glaube zahlreicher Zeitgenossen an die Astrologie gewärtig, der mit dazu beiträgt, die Hirne mit Unnützem zuzumüllen. (Der unverrückbare Glaube an die seit altersher angeblich bedeutsamen, vielfältigen, Einflüsse des Mondes fällt in diesen Rahmen).
Wir Wissenschaftler werden ja stets aufgerufen, in verständlichen Worten mitzuteilen "was Sache ist".
Voila, ich darf da auf (m)ein 36-seitiges Büchlein (mit dem ich keinen Cent verdiene!) verweisen. Es ist am 10.12.2021 im Verlag Hannes Hofinger erschienen, trägt den Haupttitel "Und sie lügen doch!" und den Untertitel "über den Unsinn der Astrologie". (ISBN-13: 978-3-9505074-1-6 ).
Warnung: nichts für "Gläubige"...
Wer eine Operation nach der Mondphase ausrichtet, sollte sich der Gefahr der Schulmedizin lieber nicht aussetzen.
Viel klüger wäre es, den Darmkrebs oder den Oberschenkelhalsbruch vom Heilpraktiker mittels Globoli und Familienaufstellung kurieren zu lassen.
Gab es in unserem Ort. Bei einem Mann wurde Darmkrebs diagnostiziert. Schulmedizinische Behandlung lehnte er ab und fuhr zu einem Heilpraktiker in Bayern. Da gabs Infusionen von einem " natürlichen Krebsmittel". Einige Monate später war sein Begräbnis und die Erbschaft um einige zehntausend Euro geringer.
Eine Steinekugel draußen im Weltall soll einen Einfluss auf das Leben eines einzelnen, im Vergleich dazu mikroskopisch kleinen Menschen haben? Und so etwas wird auch noch wissenschaftlich untersucht? Bei solchen "wissenschaftlichen" Themen ist es aber auch keine Frage, dass die Menschheit so sicher nicht überleben wird. Die dazu richtige Antwort sollte eigentlich von einem normal gebildeten Menschen gegeben werden können.
Na ja, so ganz kann ich diese Meinung nicht teilen. Was ich nachts nicht mag, ist Licht. Auch nicht Vollmondlicht und auch nicht Licht von Straßen- oder Gebäudebeleuchtung.
Wenn der Vollmond sich hinter Wolken versteckt, ist er mir schlichtweg wurscht. Klare Vollmondnächte hingegen sind für mich ein Graus. So, wie Hotels auch, die (zu) gut beleuchtet sind, sich im Gegenzug das Geld für lichtdichte Vorhänge aber sparen.