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Welcher Blutdruck ist normal und wie messe ich richtig?

13. August 2024, 11:00 Uhr
Blutdruck
Selbst messen und Bluthochdruck erkennen – Kardiologe vom Klinikum Wels-Grieskirchen erklärt, wie man dadurch Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall abwenden kann Bild: Klinikum Wels-Grieskirchen

Bluthochdruck gilt in Europa als bedeutendster Risikofaktor für frühzeitigen Tod und ein Leben mit Einschränkungen.

Um Anzeichen von Bluthochdruck zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können, ist es wichtig, die eigenen Blutdruckwerte zu kennen. "Blutdruck kann generell zu hoch oder auch zu niedrig sein – und er schwankt stark im Tagesverlauf", sagte Kardiologe Thomas Weber bei einem Workshop im Klinikum Wels-Grieskirchen und beantwortete die wichtigsten Fragen:

1. "Was ist eigentlich der Blutdruck und warum verändert er sich?"

Blutdruck ist der Druck in den Arterien. Stress und Aufregung lassen ihn durch ein ausgeklügeltes System aus Hormonen, Gefäß- und Nervenaktionen steigen. "Das ist eine natürliche und lebenswichtige Reaktion", sagt der Blutdruckspezialist. "Im besten Fall entspannen wir uns danach wieder und der Blutdruck sinkt auf Normalniveau." Auch im Tagesverlauf schwankt unser Blutdruck: "In der Früh ist er meist höher als am Nachmittag, in der Nacht am niedrigsten. Genetisch bedingt, aber auch beeinflusst durch Faktoren wie Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel kann der Blutdruck über lange Zeit zu hoch sein – dann muss er konsequent behandelt werden.

Thomas Weber, Oberarzt und Blutdruckspezialist am Klinikum Wels-Grieskirchen Bild: Klinikum Wels-Grieskirchen

2. Warum ist hoher Blutdruck gefährlich?

Das Risiko sind die Folgeerkrankungen. Muss die linke Herzkammer stets unter zu hohem Druck arbeiten, können sich ihre Wände verdicken, eine Herzschwäche entsteht. "Erhöhter Blutdruck kann zu Atherosklerose führen, Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko steigen." Auch Nierenschwäche und Demenz werden oft durch langjährigen Bluthochdruck verursacht.

3. Wie sehen ideale Werte aus?

Der Blutdruck wird in mmHg angegeben, zum Beispiel "120/80 mmHg". Die erste Zahl bezeichnet den systolischen Druck, den maximalen Wert in der Auswurfphase des Herzens. Der niedrigste Wert wird als diastolischer Druck bezeichnet, das ist der Blutdruck in der Füllungsphase des Herzens. Nach Empfehlungen des Österreichischen Blutdruckkonsenses liegt der optimale Bereich unter 120/80 mmHg. Bluthochdruck wird bei Werten über 140/90 mmHg diagnostiziert.

4. Wie wird behandelt?

Die wichtigste Therapiegrundlage ist ein gesunder Lebenswandel. "Konsequentes Abnehmen bei Übergewicht, viel Bewegung und weniger Salz können den Blutdruck manchmal normalisieren", erklärt Weber. "Wenn das nicht wirkt, gibt es gut verträgliche Medikamente und auch minimalinvasive Kathetereingriffe, die helfen können."

5. Wie sehen Lebensstilmaßnahmen gegen Bluthochdruck aus?

Reduktion von Alkohol und Kochsalz Mehr frisches Obst, Gemüse, Olivenöl, Nüsse und fettarme Milchprodukte Halten Sie Ihren Body-Mass-Index unter 30 und den Bauchumfang im empfohlenen Bereich Regelmäßige sportliche Betätigung von mindestens 30 Minuten an fünf bis sieben Tagen pro Woche Nicht rauchen Achten Sie auf Ihre Mundhygiene, da chronische Parodontitis das Risiko für Bluthochdruck erhöht.

Tipps für die Messung

  • Achten Sie beim Kauf eines neuen Blutdruckmessgerätes auf die passende Manschettengröße! Lassen Sie sich das korrekte Messen erklären.
  • Unbedingt fünfminütige Ruhephase vor der ersten Messung einhalten, kein Kaffee, Nikotin oder körperliche Aktivitäten eine halbe Stunde vor der Messung
  • Manschette direkt auf der Haut des Oberarms anlegen, den Arm am besten auf einem Tisch abstützen
  • Messung nach circa einer Minute wiederholen; der Mittelwert der letzten beiden Messungen ist der gültige Wert.
  • Verwenden Sie ein Gerät mit automatischem Speicher oder notieren Sie die Werte.
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3  Kommentare
3  Kommentare
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Gugelbua (33.202 Kommentare)
am 16.08.2024 13:05

mein Blutdruck ist normal, er steigt nur bei manchen Artikel😁

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dachbodenhexe (6.061 Kommentare)
am 15.08.2024 17:40

Ja, die Vorbeugemassnahmen sind das Wichtigste, denn dadurch kann jeder Mensch seinen Blutdruck OHNE schädlicher Blutdrucksenker auf dem Wert halten, der für ihn der Richtige ist.

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Alchimist108 (2.093 Kommentare)
am 15.08.2024 09:09

Sehr guter Artikel! Bitte mehr davon. Generell wären mehr Artikel zum Thema "Gesundheit" und "Gesundheitsbildung" wichtig.

Gute Themen:

- Gesundheitshotline 1450: Was ist das? Wie hilft mir das?

- Welche Schmerzmedikamente sollte JEDER Zuhause haben? Welche Schmerzmedikamente helfen am besten wofür?

- Wann zum Hausarzt? Wann in die Notfallambulanz? Das Gesundheitssystem muss jede(r) Österreicher/In kennen: Dass der Hausarzt eine Vertretung hat, dass es den Hausärztlichen Notdienst (HÄND) gibt; Wann wende ich mich an wen?

- Rettungswesen Österreich: Der Rettungsdienst ist KEIN Taxidienst, den man anruft, weil einem das Taxi zu teuer ist.

Die Notfallambulanzen können nicht ALLE "Wehwehchen" zu jeder Tages- und Nachtszeit abklären, vieles ist auch gar nicht nötig. Wenn mir seit 3 Stunden schlecht ist, geh ich nicht sofort ins Spital, da kann man sich tatsächlich auch anders behelfen.

Viele Menschen hängen pausenlos vorm Handy / im Internet und haben NULL Hausverstand!

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