Blanc de Noir – der Weißwein aus Blauen Trauben
Alter Hut – oder neuer Trend? Diese Frage taucht jüngst vermehrt in der Weinszene auf. Beim Blanc de Noir handelt es sich um einen Weißwein, der auf spezielle Art von Blauen Trauben (Rotweinrebsorten) produziert wird.
An sich stammt die Bezeichnung und die Produktion „Blanc de Noir“ aus Frankreich, hauptsächlich aus der Champagne. Der gleichnamige Edelschaumwein wird primär aus drei Rebsorten erzeugt: Chardonnay, Pinot Noir und Meunier. Letztere sind blaue Trauben.
Bei der Herstellung der Grundweine achtet man darauf, dass der Traubensaft (Most) keinen Kontakt mit der Beerenhaut hat, da selbige den Farbstoff enthält. Schon bei der Lese passt man akribisch darauf auf, dass die Schalen nicht verletzt werden, um keinen Farbstoff aus der Schale in den Most zu bekommen. Die weitere Produktion verläuft anschließend wie beim Weißwein. Kühle Gärung, in der Folge ein kurzes Reifestadium auf der Feinhefe und die Lagerung im Edelstahltank.
Somit gewinnt man einen Weißwein mit moderaten Säurewerten - blaue Trauben haben immer niedrigere Säurewerte als Weißweinsorten -, die von einer schönen Fruchtstruktur getragen werden. In Österreich eignet sich besonderes die Leitsorte Blauer Zweigelt für die Produktion dieser Spezialität.
Das Falkensteiner Paradeweingut Dürnberg präsentiert seinen Blanc de Noir mit erfrischendem Steinobst, eleganter Säure und der Leichtigkeit des Seins, was den Alkoholwert anbelangt. Aus Horitschon kommt vom Top Biorotweingut Iby die etwas kräftigere Variante: Der Blaufränkisch Herzenswunsch ist ein toller, kräftig-fruchtig- würziger Weißwein. 10 Jahre musste Eva Iby warten, bis Gatte Anton ihr diesen Herzenswunsch erfüllt hat und sich daran gemacht hat diesen Blanc de Noir zu Produzieren.
Eine heimische Rebsorte scheint dem Autor dieser Zeilen für diese Art des Weinmachens zudem noch prädestiniert zu sein: Der Blaue Portugieser - leicht, fruchtbetont nach Kirsche und Beeren und moderat was die Säure anbelangt. Vielleicht traut sich da ja mal wer drüber.