Zehn Jahre RedSapata Tanzfabrik
Am 22. März feiert die Tanz-Plattform ihr Jubiläum bei den Tanztagen im Linzer Posthof. Was RedSapata auszeichnet, hat Mitbegründerin Ilona Roth den OÖNachrichten erzählt.
An Arbeit und sehr viel Anstrengung" erinnert sich Ilona Roth, RedSapata-Mitbegründerin, wenn sie an die Geburtsstunde der Tanzfabrik zurückdenkt. Gemeinsam mit Ulrike Hager leitet sie seitdem die Vernetzungs- und Produktionsplattform in der Linzer Tabakfabrik, die einerseits professionellen Tanzschaffenden Proberäumlichkeiten zur Verfügung stellt, andrerseits tanzbegeisterten Amateuren ein vielseitiges Programm an Kursen und Workshops bietet.
Die Begeisterung für Tanz in Linz ist groß, erlebt die Tänzerin und Choreografin immer wieder, erst unlängst beim Tag der offenen Tür im Februar. "Wir sind aus allen Nähten geplatzt. Unsere Stärke ist es, Interesse zu wecken", nicht zuletzt für die Arbeiten der Profis, denen RedSapata Raum gibt, in jeder Hinsicht: "Sie sollen tun und können dürfen in einem unkomplizierten System. Es soll alles möglich sein, ohne Bewertung."
Zwischen 30 und 50 Produktionen entstehen so im Jahr. Mit fünf kürzeren davon wird am 22. März im Tanztage-Labor des Linzer Posthofs das Jubiläum gefeiert. Eine "zweite Feier" mit weiteren Choreografien gibt es am 29. April, dem Welttanztag, in der Tabakfabrik. "Zu Besuch ist Off-Tanz-Tirol", freut sich Roth. Im Herbst ist mit Simon Charky, Leiter des National Theatre of Scotland, ein Meister der "partizipativen Kunst" zu Gast, die Laien in professionelle Arbeiten einbindet.
Ungewisse Zukunft
Ein künstlerischer Ansatz, den auch Ilona Roth in Zukunft in sozialintegrativen Projekten weiter ausbauen möchte. "Es geht dabei um persönliche, kulturelle und politische Bildung", wie etwa in ihrem Projekt "10 + 10 Brücken", das sie mit Einheimischen und Flüchtlingen erarbeitet hat. Pläne für weitere zehn Jahre RedSapata Tanzfabrik gibt es genug.
Ein Wunsch zum Jubiläum? "Mehr Stabilität, örtlich und finanziell, damit noch mehr passieren kann." Denn wegen des geplanten Abrisses der Halle in der Tabakfabrik wird eine neue Bleibe gesucht. Auch hinter finanziellen Förderungen steht derzeit ein großes Fragezeichen.
Arbeit und Anstrengung wer den Ulrike Hager, Lena Setzwein, Herta Müllegger und Natascha Wöss – das Vorstandsteam – wohl weiterhin begleiten. Aber auch die Freude, dass ihre Idee aufgegangen ist. Dank unermüdlichem Einsatz und kreativem Geist, der auch der Tanzfabrik ihren Namen gab: "RedSapata" ist ein Kunstwort, inspiriert von einem roten Tanzboden, den es wirklich gab, und dem Film "Die roten Schuhe".
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„10 Jahre RedSapata“:
22. März, Linzer Posthof: Arbeiten von Samer Alkurdi, Natascha Wöss & Monika Huemer,
Lee Jung In, 20 Uhr, www.posthof.at
Welttanztag, 29. April, in der RedSapata Tanzfabrik in der Linzer Tabakfabrik
Sommertanztage 2018: In der letzten Ferienwoche im September gibt es Workshops.