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Ein Milliardär macht gegen Trump mobil

Von nachrichten.at/apa, 23. August 2018, 06:42 Uhr
USA-ELECTION/
Tom Steyer Bild: Jonathan Bachman (REUTERS)

WASHINGTON. US-Präsident Donald Trump ist auch aus seiner eigenen sozialen Schicht ein mächtiger Gegner erwachsen: Der US-Milliardär Tom Steyer, langjähriger Chef eines Hedgefonds.

US-Präsident Donald Trump ist auch aus seiner eigenen sozialen Schicht ein mächtiger Gegner erwachsen: Der US-Milliardär Tom Steyer, langjähriger Chef eines Hedgefonds.

Dieser fährt seit vergangenem Jahr massive Anzeigen- und Mobilisierungskampagnen gegen Trump, die er nun vor den Kongresswahlen im November nochmals verstärkt hat. Steyer bezeichnet den amtierenden US-Präsidenten als "akute Gefahr für das amerikanische Volk". Sein Ziel ist die Absetzung des Präsidenten.

Mehr als 5,5 Millionen Menschen haben eine von Steyer lancierte Petition unterschrieben, die den Kongress zur Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump auffordert. Der Ex-Finanzinvestor und Demokrat will in diesem Jahr insgesamt mehr als 110 Millionen Dollar (94,70 Mio. Euro) in seine politischen Kampagnen stecken. Er setzt damit nicht nur Trump, sondern auch seine eigene Partei unter Druck.

Steyer ist erbost darüber, dass die Oppositionschefs im Kongress vor dem Amtsenthebungsverfahren - dem "Impeachment" - zurückscheuen. Das Establishment der Demokraten wolle sich nicht mit der "offenkundigen Wahrheit" auseinandersetzen, dass Trump "ungezügelt korrupt" und die Schwelle für seine Absetzung längst überschritten sei, wetterte Steyer kürzlich bei einem Auftritt vor linksgerichteten Aktivisten in New Orleans.

Der 61-Jährige setzt deshalb nicht auf die Partei, sondern sein eigenes Netzwerk, um das "Impeachment" zu einem zentralen Thema der Kongresswahlen zu machen. Durch ihre Finanzkraft und anschwellende Schar von Aktivisten ist seine Bewegung zu einem nicht zu unterschätzenden Wahlfaktor geworden. Nach Steyers Planungen soll sein Netzwerk in nächster Zeit auf rund tausend Mitarbeiter und 2.000 Freiwillige anwachsen.

Um den Demokraten zur Eroberung der Mehrheit im Repräsentantenhaus zu verhelfen, greift der hyperaktive Milliardär Kandidaten in Schlüsselbezirken finanziell unter die Arme. Zugleich fährt er eine Kampagne zur Mobilisierung von jüngeren Wählern in elf voraussichtlich wahlentscheidenden Bundesstaaten.

Steyers Vermögen wird vom Magazin "Forbes" auf 1,6 Milliarden Dollar geschätzt. Seine Tätigkeit als Finanzinvestor hat er aber längst aufgegeben. Bereits 2012 stieg er aus dem von ihm gegründeten und mehr als 25 Jahre lang geleiteten Fonds Farallon Capital Management aus, um sich voll dem politischen Aktivismus zu verschreiben.

Sein Schwerpunkt lag dabei in den ersten Jahren auf dem Klimaschutz. In der Amtszeit von Präsident Barack Obama kämpfte Steyer vor allem gegen die Ölpipeline Keystone XL.

Der schlaksige Mann mit der markanten römischen Nase wuchs in gutsituierten Verhältnissen in New York auf. Sein Vater gehörte als junger Mann zum Team der Staatsanwälte bei den Nürnberger NS-Kriegsverbrecherprozessen, später wurde er Wall-Street-Anwalt. Seine Mutter hatte hingegen einen ganz anderen Job. Sie war Lehrerin, zeitweise unterrichtete sie Straftäter im Gefängnis.

Steyer studierte an den Eliteuniversitäten Yale und Stanford und arbeitete für die Investmentbanken Morgan Stanley und Goldman Sachs, bevor er sich selbstständig machte. Mit riskanten und rabiaten Operationen machte er Farallon zu einem der zeitweise größten Hedgefonds der Welt.

Seinen Wandel von der "Heuschrecke" zum Öko- und Politaktivisten beschreibt der in San Francisco lebende Milliardär als allmählichen Prozess. Beeinflusst hätten ihn seine Rolle als Familienvater - Steyer hat vier erwachsene Kinder - und seine in fortgeschrittenem Alter begonnenen Kirchenbesuche.

Seine politischen Ziele verfolgt Steyer mit aggressiver Wucht - darin ist er seinem Feind im Weißen Haus nicht unähnlich. So wirft er etwa Trump in einem seiner TV-Spots vor, sich in seinen unternehmerischen Aktivitäten von "russischem Geld" abhängig gemacht haben. Diese Abhängigkeit sei eine "Furcht einflößende Bedrohung für Amerika".

Wird aus Trumps Absetzung nichts, könnte Steyer als Nächstes womöglich das direkte Duell mit dem Präsidenten anstreben. Eine Bewerbung um das Präsidentenamt 2020 schließt er nicht aus.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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( Kommentare)
am 24.08.2018 20:38

Das Gejammere von Millardären wie Steyer oder des verhassten Soros ist nur positiv für Präsident Trump. Die arbeitende Bevölkerung ist mit ihm zufrieden. Seine Wiederwahl ist durch Rekord-Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung, Lohnerhöhungen, Steuererleichterungen und durch Börsen beflügelte 401k Pensionspläne schon relativ sicher

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Froeschel (354 Kommentare)
am 23.08.2018 12:31

Von der Gegenpartei gesponsert oder eigener Ego?

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krokofant (810 Kommentare)
am 23.08.2018 12:01

Nur mal so in den Raum gestellt: Das wievielte Ende Trump`s ist das eigentlich, zählt da jemand mit?
Die meisten wissen doch gar nichts über Trump, die haben mal was gehört oder man hat es ihnen erzählt, dass Trump böse ist. Hauptsache viel Meinung bei wenig Ahnung.

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am 23.08.2018 14:45

Das ist ja eigentlich das fpö-Motto: "was brauch ich Ahnung, wenn ich eine Meinung haben kann??"

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penunce (9.674 Kommentare)
am 23.08.2018 11:38

In USA leben 325,7 Millionen (2017), da sind mal die 5,5 (wenns wahr ist!) in der deutlichen Minderheit.

Der Trump wird die nächste Wahl gewinnen, weil er den Arbeitslosen Menschen im Amiland wieder Hoffnung gegeben hat.

Das Amiland will nur einen Krieg, den andere Staaten für sie führen und Waffen liefern ohne Ende!

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reibungslos (14.752 Kommentare)
am 23.08.2018 11:48

Mal sehen, wie lange die Arbeitslosen von der Hoffnung leben können.

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am 24.08.2018 20:42

Davon gibt es immer weniger, es herrscht de facto Vollbeschäftigung.

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am 23.08.2018 14:44

Das ist das Problem, er hat Hoffnungen geschürt, die er NIE erfüllen wird können.

Er bedient sich der Arbeiter-Stimmen um die Ausbeuter noch reicher zu machen...

Er positioniert sich ständig als Anti-Establishment u. gehört selbst zum Establishment dazu.

Sein Vater war schon eine zweifelhafte Person, er selbst ist ein zwanghafter Lügner, der orange Wutopa gehört in eine Nervenheilanstalt, keinesfalls ins weiße Haus...

Wenn jemand behauptet, dass ja keiner wissen kann dass Trump böse ist, der soll mal Menschen fragen, die für ihn gearbeitet haben oder seine Trump-University besucht haben.

Jetzt kommt sicher wieder "aber mit der Clinton wärs noch viel schlimmer gewesen"... - ein lahmes Gefasel...

Was noch schlimmer ist: in Österreich haben wir eine ganze Altpartei, welche sich des Trumpismus bedient: "Nein, wir gehören nicht zum System, waren aber immer drin"

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am 23.08.2018 09:38

Schmutz wird mit Schmutz bekämpft. The American Way of Life!

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.08.2018 10:15

der Teufel bekämpft den Beelzebub - aber das kapieren die kommerzialiserten Amerikaner.

Gerade hatte ich einen sehr erfreulichen aber lehrreichen Diskurs mit einer Amerikanerin, die mir geduldig und immer freundlich bleibend aus einer Patsche geholfen hat, die ich selber verursacht habe.

Das hebt sich vollkommen ab von Diskussionen mit hochnäsigem, europäisch ausgebildetem Personal.

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