Kartoffel oder Erdäpfel: Studie zu Austriazismen im Schulunterricht
WIEN. Erdäpfel, Ribisel, das Perfekt als Erzählform - in den Sprachwissenschaften wird das österreichische Standarddeutsch samt speziellen Ausdrücken (Austriazismen) schon seit den 1980ern als korrekte Varietät des Deutschen anerkannt. Das Vorurteil, es sei kein "richtiges" Deutsch, lebt dennoch weiter.
In einer Studie der Uni Wien wird nun die Rolle des österreichischen Deutsch an Schulen untersucht. "Die deutsche Standardsprache ist nicht einheitlich. Es gibt Varietäten, die alle korrekt sind - das Schweizerdeutsch, das bundesdeutsche und das österreichische Deutsch", wird Sprachwissenschafter Rudolf de Cillia in einer Aussendung der Uni Wien zitiert. In den Köpfen vieler Menschen sei allerdings noch immer verankert, dass es in der Sprache nur eine richtige Form - das bundesdeutsche Standarddeutsch - gibt.
Wie treu sind die Österreicher ihrer Sprache?
In einer groß angelegten Studie mit Befragungen und Beobachtungen an Schulen soll nun der Umgang der Lehrer mit österreichischem Deutsch untersucht werden, denn: "Der aktuelle Forschungsstand lässt darauf schließen, dass ein Zusammenhang zwischen den in der Schule vermittelten Vorstellungen und der geringen Sprachloyalität der ÖsterreicherInnen gegenüber ihrer Varietät des Deutschen besteht." Im Detail wollen die Forscher u.a. erheben, welche Rolle das bundesdeutsche Deutsch im Sprachgebrauch von Schülern und Lehrern spielt, ob die Pädagogen die Varietäten des Deutschen zum Thema machen und ob sie etwa Austriazismen wie "Greißler" oder das Perfekt als Erzählzeit in Schularbeiten korrigieren.
Experteninterviews mit Didaktikern und eine Analyse der Lehr- und Studienpläne im Vorfeld der Studie legen nahe, dass im Unterricht die österreichische Variante des Deutschen wenig Platz bekommt. "In den seltenen Fällen, in denen das Thema österreichisches Deutsch in Schulbüchern vorkommt, ist es in erster Linie als 'Spaßstunde' zu verstehen", so Projektmitarbeiterin Jutta Ransmayr. Das Bewusstsein für österreichisches Deutsch als gleichwertige, ernst zu nehmende Sprachenvarietät fehlt aus Sicht der Forscher noch.
Die Ergebnisse der Studie sollen, geht es nach de Cillia, in Empfehlungen für den Unterricht und das Erstellen für Lernmaterialien münden. Seit 2012 gibt es für Lehrer zwar Fortbildungen zum "Österreichischen Deutsch", die Forscher wünschen sich allerdings, dass die Erkenntnisse zum Thema plurizentrische Sprache auch in der Ausbildung ihren Platz bekommen. De Cillia: "Momentan scheint es so, als würden LehrerInnen mit diesem Thema noch sehr allein gelassen."
Mich schockieren folgende Aussagen in dieser Meldung:
1. In einer Studie der Uni Wien wird nun die Rolle des österreichischen Deutsch an Schulen untersucht.
Wer hat diese Studie in Auftrag gegeben und wieviel kostete diese? Ich nehme an, dass Steuergeld dafür verwendet wurde.
2. Seit 2012 gibt es für Lehrer zwar Fortbildungen zum "Österreichischen Deutsch", die Forscher wünschen sich allerdings, dass die Erkenntnisse zum Thema plurizentrische Sprache auch in der Ausbildung ihren Platz bekommen.
Wie viele Lehrer nehmen diese Fortbildung in Anspruch. Gibt es diese Fortbildung auch in Ferienzeiten, oder finden diese ausschließlich zu Lasten der Unterrichtszeit statt?
Vielleicht interessieren diese Tatsachen auch noch andere Leser.
wenn man es übertreibt
und NUR MEHR die eigene Sprache
kennt und pflegt.
Der Österreicher unterscheidet sich vom Deutschen durch die gemeinsame Sprache.
..nicht nur daß die Paradeiser jetzt Tomaten heißen -
sie schmecken auch so... Dem ist nichts hinzuzufügen !
Wie wahr...
par excellence
"Hey,Alter-voll krass-was laberscht du?...
eine schwere krankheit, die songenannte dachbodengrippe
Deppendeutsch?
Die Kameltreibersprache erfreut sich zunehmenden Zuspruches...
Für manche Feinheiten der Sprache braucht man kein Wörterbuch, wie soll man in einem Wörterbuch erklären, dass der Österreicher üblicherweise sagt: "ich bin spazieren gegangen" und nicht "ich ging spazieren", beides ist richtig, aber in Österreich hat die Sprache einfach gewisse Eigenheiten und die soll man uns bitte nicht auch noch nehmen. Natürlich, wenn man die bunte Werbung beäugt, da wird man keine Erdäpfel, Paradeiser, keine Topfenknödel, sondern Quarkklöße finden, die internationalen Firmen haben keine Dolmetscher für die österreichische Sprache. So geht unsere Sprache schön langsam verloren! Wer sagt denn heute noch Polster, es gibt nur mehr Kissen. Wer sagt heute noch Sessel, es gibt nur mehr Stühle und wer geht heute noch über eine Stiege, alle gehen über eine Treppe. Das Essen ist lecker usw. Die Filme sind großteils von Deutschland finanziert, daher müssen auch die österreichischen Schauspieler "deutsch" reden, bedauerlicherweise gibt es nur mehr Einheitsbrei.
oiso, ich hoffe doch stark, das sich auch die österreichische sprache erhalten kann. Lebe und arbeite als gebürtiger Linzer in Graubünden und sehe doch schon, das sich junge Leute auf Facebook im Dialekt unterhalten. Af Schwiezerduetsch mehr als bei uns, ober des wird nu. Dialekt NIE abstreiten (Herkunft), daun host gwunna, und bist interesannt! fir schwiezer af jeden foi!
sprache, braucht es studien, wie krank ist denn das eigentlich schon?
unsere tv-verdummten bringen kaum noch eine geraden satz heraus, aber das macht ja nichts, denn wir sind ja interirrational
aber wenn jemand ein wörterbuch kauft, kaum (oder überhaupt nicht) sind die varietäten dort aufgelistet. zb mein deutsch-ungarisch, ungarisch-deutsch, hab aber auch andere (rumänisch, polnisch, russisch) unter der lupe genommen - dort sind auch kein austriazismen zu finden.
wenn ich ein mehrsprachige homepage aufrufe, dort finde ich im seltensten fälle ein "A" oder der österreichflagge.