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Uni Linz: "Das Marketing-Institut liegt seit langem im Argen"

Von Susanne Dickstein, 17. November 2018, 07:18 Uhr
Uni Linz: "Das Marketing-Institut  liegt seit langem im Argen"
Die Johannes Kepler Universität hat mehrere Baustellen – das Marketing-Institut ist eine der größeren. Bild: Volker Weihbold

Der Neustart nach Gerhard Wührer dauert vielen Wirtschaftsvertretern viel zu lange.

Ende September hat der ebenso langjährige wie umstrittene Uni-Professor Gerhard Wührer Abschied vom Marketing-Institut der Johannes Kepler Universität (JKU) genommen. Ein Nachfolger wird erst kommendes Wintersemester beginnen. Interimistischer Leiter ist Helmut Pernsteiner, Vorstand des Instituts für betriebliche Finanzwirtschaft.

"Das bedeutet ein weiteres Jahr Stillstand", kommentiert ein Insider. Viele Wirtschaftsvertreter sind unzufrieden, dass der Neustart nach Gerhard Wührer so lang dauert. Einer, der das auch offen ausspricht, ist Rainer Reichl, Gründer und Chef von Oberösterreichs größter Werbeagentur: "In Linz wurde bereits so viel verschlafen. Ich habe in den vergangenen fünf Jahren keine Bewerber mehr vom Linzer Marketing-Institut genommen." Er rekrutiere Nachwuchskräfte von der Linzer Kunst-Uni, den Universitäten in Graz und Wien sowie der Fachhochschule St. Pölten. "Die JKU ist in manchen Dingen sehr gut aufgestellt. Das Marketing-Institut liegt im Argen", sagt Reichl.

Gerhard Stürmer, Präsident des Absolventenvereins Kepler Society, hat Verständnis für die Ungeduld der Wirtschaft: "Mir persönlich dauert die zeitliche Lücke auch zu lange. Aber ich verstehe, dass der Rektor eine gescheite Lösung haben will", sagt Stürmer, selbst Assistent des legendären Marketing-Professor Ernest Kulhavy. "Damals war das Marketing ein Leuchtturm der Linzer Uni."

Uni-Rektor Meinhard Lukas will sich für die Nachfolgesuche bewusst Zeit nehmen. "Ich ziehe einer guten eben eine exzellente Lösung vor." Er hält die Besetzung für einen Schlüssel-Lehrstuhl, um den herum er hochkarätige Praktiker scharen will. Ein Schwerpunkt soll auf Digitalmarketing liegen.

39 Bewerber für die Professur

39 Kandidaten haben sich für die Institutsleitung beworben. 18 Personen würden nun in Begutachtung gehen, so Lukas. Bis Anfang des Sommersemesters dürfte eine Shortlist von knapp zehn Kandidaten vorliegen, die zu Berufungsvorträgen eingeladen werden. Unter den Bewerbern soll unter anderem Arne Floh sein, aktuell Gastprofessor am Marketing-Institut.

Nicht beworben hat sich – wie berichtet – der Linzer Marketing-Professor Thomas Werani. Stürmer kommentiert dies diplomatisch: "Ich bin grundsätzlich gegen Hausberufungen, weil es ein frisches Blut braucht." Tatsache ist, dass Werani aufgrund seiner Prüfungsmethoden höchst umstritten ist. Studenten berichten, dass er "wortwörtlich" abfrage. Aus den ohnehin schon spärlich besetzten Lehrveranstaltungen würden die Leute förmlich "hinaus geprüft".

Beobachter berichten, dass die Rückgänge bei Anfängern und Absolventen des Marketing-Instituts auffallend hoch seien. Dazu komme, dass Inhalte veraltet sind. "Ich habe kürzlich die aktuelle Literaturliste des Marketing-Instituts mit jener aus dem Jahr 1985 verglichen. Da stehen zu 80 Prozent dieselben Titel drauf. In St. Gallen ist sie komplett neu", sagt Reichl.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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Braunschlag (195 Kommentare)
am 18.11.2018 10:11

Eine bemerkenswerte Mischung von Aussagen und Ansichten. Wenn der Herr Reichl sein Personal von der Kunsthochschule rekrutiert zeigt das doch, dass eine akademische Marketingausbildung nicht den Fokus seiner Arbeit trifft, was ja OK ist - schließlich handelt es sich um eine Werbeagentur, man muss die Kirche hier im Dorf lassen.

Und die Kritik von Herrn Stürmer am JKU-Rektor was die (aus seiner Sicht anscheinend verschleppte) Nachbesetzung betrifft sowie die indirekte persönliche Kritik (da der Rektor als, von Stürmer abgelehnte, Hausberufung selbst nicht Stürmers Ansprüchen gerecht wird) muss man wohl zur Kenntnis nehmen. Möchte er mit diesen Bemerkungen etwa am Stuhl des Rektors sägen?

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 18.11.2018 10:58

Oder Eitelkeit hr. Stürmer.

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thukydides (1.213 Kommentare)
am 18.11.2018 09:34

Selten so großen Unsinn gelesen.

Die JKU hat ganz andere Baustellen, wen interessiert hier die Aussage eines Werbefuzzis/eines Spindorktoren.

Um aus der JKU eine echte Universitas zu machen, bedarf es vieler Änderungen.
Eine davon wäre eine Fakultät für Humanities, innerhalb derer dann verschiedene Institute (zB auch Medien usw...) angesiedelt sein könnten.
Ebenso bedarf es einer Mathematischen Fakultät.

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( Kommentare)
am 18.11.2018 09:19

Digital oder nicht, wer ein Marketingstudium plant soll um die JKU Linz einen großen Bogen machen.

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Marksher (73 Kommentare)
am 17.11.2018 15:46

Diesen Artikel und die Kommentare des Herrn Reichel finde ich nicht fair gegenüber dem Institut. Marketing ist mehr als für eine Werbeagentur auszubilden und zu arbeiten. Über die pädagogischen Fähigkeiten des Herrn Werani kann man sicher diskutieren. Er verlangt wesentlich mehr als andere Professoren. Hinweisen möchte ich auf die Tatsache, dass einige oö. Leitbetriebe regelmäßig praxisorientierte Seminar- und Diplomarbeiten vergeben (Voestalpine, Fronius, Teufelberger, Miba AG,..). So schlecht dürfte dann Herr Werani im industriellen B2B Marketing doch nicht arbeiten.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 17.11.2018 15:02

Leider besteht durch keine Absolventen und Professoren

im Marketing Bereich in OÖ generell Mangel an Vermarktungs
Spezialisten.

Dafür gibts genug Spin Doktoren in Partei Zentralen.
Zeit ist Geld - jedoch wird zuviel ineffizienz Zeitvrschwendung Spielereien im Marketing angeboten.

Finde Ich gut wenn eine renommierte Werbeagentur über den Globus Kritik und Erklärungen abgibt was auf der JKU schiefläuft.

Welche Sektoren Ausbildung Studien Richtungen sind da wohl noch betroffen bei der JKU.

Ich finde ja die Vermarktung der JKU egal über digitale Medien oder Mundpropaganda sehr schlecht um diese der Bevölkerung als

Zukunfts Chance für Oberösterreich zu verkaufen.

Ob ein Lehrstuhl nach parteipolitischen Interessen besetzt wird oder nach Qualifikation Bequemlichkeit gehört natürlich auch hinterfragt.

Und welche Chancen ein Lehrstuhlprofessor sich in Linz sieht,
sein Wissen und Ideen für Zukünftige Studenten und Projekte in Linz oder weltweit umzusetzen.

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human995 (375 Kommentare)
am 18.11.2018 09:14

Nur als freundlich gemeinter Hinweis: Ein zu häufiger Einsatz der Enter Taste macht Ihren Post hier quasi unlesbar. Tlw. sogar mitten im Satz. Vermeiden Sie diese grinsen

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neptun (4.311 Kommentare)
am 18.11.2018 19:00

Der W. Hat ja Sport abgeschlossen in der Hasch.

Er ist auch Videothekenmarketingleiter gewesen.

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OC_Andreas (11 Kommentare)
am 17.11.2018 10:18

Es ist ein offenes Geheimnis, dass an der JKU aus Prinzip ein Lehrstuhl ein Jahr verwaist, nachdem der Institutsvorstand geht (selbst wenn ein Prof. in Pension geht). Dem Rektor ist aus meiner Sicht dringend zu raten, mit dieser Praxis (auch wenn es kurzfristig kostensparend ist) sofort aufzuhören. Auch in einer sich verändernden Welt ist Kontinuität ein Faktor für Erfolg.

P.S.: Mit dieser Strategie darf man sich nicht wundern, wenn in der Lehre (und zT in der Forschung) die FH's die JKU rechts überholen.

MfG
Ein Absolvent des Marketings-Institutes

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 17.11.2018 11:33

Dieser Meinung kann ich mich nur anschließen. Dass Werani keine Chancen hat, war schon lange abzusehen.

DIE STRATEGISCHE AUSRICHTUNG DIGITALES MARKETING HALTE ICH FÜR GRUNDSÄTZLICH FALSCH.

INDUSTRIEGÜTERMARKETING WÄRE DIE CHANCE FÜR LINZ !

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 17.11.2018 08:10

Juristen haben nun einmal oft §§ - Rechthaberei im Sinn, zu oft ohne Ziel und Strategie. Das passiert den Wirtschafts- und Sozialwissenschaftern viel weniger oft.

Ich bin Kulhavy-Absolvent, aber nur DESHALB, weil es in den 70igern aus meiner Sicht die "billigste" Spezielle war und mir Aiesec-Praktkika von Brest bis Chicago viel wichtiger waren als die Mobil-Seminare. Mit den Assistenten musste ich mich gelegentlich streiten, ausser der Kulhavy-Welt kannten sie noch keine. Als Kaufmannssohn (3. Generation) hatte ich das Verkaufen ohnehin im Blut, das Kulhavy-Institut konnte mir da NICHTS beibringen. Zudem war es mir immer blunz'n, wieviel Waschmittel gerade verkauft wurden. Im Marketing und Werbebereich gibt es durchaus narzistische Störungen, Motto "Ich bin so schön, auch wenn ich keine Ideen habe".

Der em.Univ.Prof.Dr. Gerhard Wührer war als Technik-Freak seiner Zeit WEIT voraus war. Seine LVA "The History of Markting" wird mir unvergesslich bleiben. Danke, Herr Professor !

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 17.11.2018 08:06

Na so was was man nicht alles studieren kann!

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 17.11.2018 18:12

Jaja, wenn man Universitäten nur von außen kennt...

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NikolausKretz (116 Kommentare)
am 17.11.2018 06:58

Mit der Suche eines Nachfolgers hätte der Herr Rektor vor Jahren und nicht erst nach der Emeritierung beginnen können. Strategisches Personalmanagement ist was Anderes!

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