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Die vergessenen Sportler

Von Florian Madl, 08. August 2024, 00:00 Uhr
Judoka Elisabeth Schewtschenko durfte nur vor den Olympischen Spielen nach Frankreich.

Ukrainische Athleten jubeln laut. Doch nicht jeder schaffte es nach Paris und findet dort Gehör

Zwei Mal Gold, zwei Mal Silber, drei Mal Bronze: Die Ukraine liegt momentan auf Platz 19 des Medaillenspiegels in Paris. Und die Sportler der von Russland überfallenen Nation nützen jeden Moment, um auf die Situation daheim hinzuweisen. So wie die im Hochsprung vergoldete Jaroslawa Mahutschich: "Ich widme meine Medaille den über 500 getöteten Sportlern in meinem Land."

Und dann gibt es welche, die den gleichen Traum wie Mahutschich haben, vielleicht auch das Talent, aber eine weniger laute Stimme. Weil sie zu jung sind für einen Olympia-Start in Paris, weil es nicht mit der Qualifikation klappen wollte. Erlebt haben diese Sportler, die im Gegensatz zu den Landsleuten immer noch in der Heimat ausharren, um dort zu trainieren, Schreckliches. So wie Judo-Kandidatin Elisabeth Schewtschenko: eine Hochbegabte, bereits im Alter von 16 Jahren ukrainische U19-Meisterin.

Das war 2021, ein Jahr vor Kriegsbeginn, dann erfuhr ihre Karriere einen jähen Knick. Und kürzlich erreichte ihre Geschichte auch den olympischen Orbit: Schewtschenko durfte nämlich vor den Spielen Frankreich besuchen, um Pariser Luft zu atmen, die Wettkampfstätten zu besuchen. "Ich bin getrennt von den Athleten gereist, aber ich durfte ins olympische Dorf und die Bedingungen hier kennenlernen. Wirklich toll!"

Rückblende: Als die Russen einmarschieren, wird ihre Welt aus den Angeln gehoben. Der Onkel wird daheim in Tschernihiw nördlich von Kiew vor ihren Augen getötet, der Vater entführt und Elisabeth Schewtschenko mit 300 anderen Menschen für 27 Tage in einem Keller eingesperrt. Dem Krieg, erzählt sie, begegnet man bei ihr daheim in der Stadt überall. Dort, wo einst Premier-League-Star Mykhailo Mudryk vor dem Wechsel zu Chelsea spielte, wo das Biathlonzentrum des Landes steht. Vieles zerstört – Gebäude und Träume.

Schewtschenko trainiert immer noch täglich, um einmal auf einer olympischen Judo-Matte zu stehen, parallel studiert sie Sport auf Lehramt. Was sie mit einem Blick auf die Sommerspiele in Paris zufrieden stimmt? "In meiner Sportart weigerten sich die russischen Athleten, an den Wettkämpfen teilzunehmen. Ich bin jedoch der Meinung, dass man ihnen die Teilnahme an keiner Sportart erlauben sollte, da sie alle in den Krieg in der Ukraine verwickelt sind."

Sport gibt Hoffnung. Das weiß sie, das spürt sie auch bei ihren Landsleuten: "Die Olympischen Spiele sind für jeden Sportler der größte und begehrteste Wettkampf. Die ganze Ukraine, auch diejenigen, die nicht im Sport tätig sind, unterstützen unsere Athleten dort, feuern sie an und warten auf ihre Heimkehr." Und Leute wie Elisabeth Schewtschenko, damit sie eines Tages wieder ihren Traum leben können.

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