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E-Scooterfahrer in Linz auf Gehsteig mit Messer bedroht: "Wollte Selbstjustiz üben"

Von Robert Stammler, 06. September 2024, 11:31 Uhr
Die Verhandlung am Freitag wurde vertagt, weil noch ein wichtiger Zeuge gehört werden soll. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Mit einem Fleischermesser bewaffnet soll ein Linzer Pensionist versucht haben, auf Radfahrer und E-Scooterlenker einzustechen, die den Gehsteig benutzten. Denn Polizei und Magistrat würden nichts unternehmen, sagte der psychisch offenbar angeschlagene Mann vor Gericht aus.

Herr G. (Initial geändert, Anm.) befindet sich in Untersuchungshaft und stützt sich auf seinen Rollator, als er von einer Justizwachebeamtin in den Gerichtssaal eskortiert wird.

Wohnhaft ist der 65-jährige Pensionist im Linzer Industriegebiet.  An seinem Wohnhaus führt ein Gehsteig vorbei. Seiner Meinung nach dürfen diesen Rad- und E-Scooterfahrer nicht benützen. "Pausenlos" habe er bei der Polizei angerufen und Eingaben bei der Stadt Linz gemacht. "Aber kein Schwein hat kontrolliert", sagt der ältere Herr mit zittriger Stimme, als er von der Richterin als Angeklagter befragt wird.

Versuchte absichtlich schwere Körperverletzung

Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft wiegt schwer: heuer Ende Juni soll er sich gestützt auf seinen Gehwagen am Rand des Gehsteiges platziert haben, um mit einem Fleischermesser auf vorbeifahrende Zweiradlenker einzustechen. Für versuchte absichtlich schwere Körperverletzung mit einem Messer beträgt schon die gesetzliche Mindeststrafe zwei Jahre. 

"Weil mir niemand geholfen hat, hab' ich mit dem Messer Selbstjustiz geübt, wie man so sagt", sagt der Beschuldigte, wobei er auf der Anklagebank sitzend immer wieder fahrige Bewegungen macht.

Als ein Rad und ein Scooter vorbeifuhren, soll er mit dem Messer ausgeholt und Stichbewegungen in Richtung des Schulterbereichs der Fahrer gemacht haben. Zum Glück wurde in beiden Fällen niemand verletzt. 

Der Mann stellt das in Abrede. Er sei nur zur Abschreckung mit dem Messer in der Hand dort gestanden, die Klinge habe er dabei Richtung Himmel gerichtet. Denn hätte er mit seiner Stichwaffe herumgefuchtelt, hätte er sich damit womöglich noch selbst umgebracht. 

"Dementielle Entwicklung"? 

Der Verteidiger des Angeklagten vermutet, dass bei seinem Mandanten bereits eine "dementielle Entwicklung" vorhanden ist. Ein Amtsarzt hatte den Verdacht auf eine paranoide Störung geäußert. Dennoch gilt der 65-Jährige als zurechnungsfähig.

Als Polizisten vor Ort waren, soll der Bewohner gesagt haben, er habe die Zweiradfahrer nur "anritzen", "höchstens aufschlitzen" wollen. "Totaler Blödsinn", wehrt sich der Angeklagte. Außerdem könne er sich nicht mehr erinnern. 

Zeuge fehlte, Prozess vertagt

Einen direkten Augenzeugen gibt es, er will gesehen haben, wie der Pensionist mit dem Messer zum Stich ausholte, der Scooterlenker konnte aber auf die Fahrbahn ausweichen. Weil dieser Mann aber urlaubsbedingt am Freitag nicht zum Prozess erschien, wurde vertagt. Am 11. September wird weiter verhandelt. 

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Autor
Robert Stammler
Redakteur Land und Leute
Robert Stammler

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