Großbrand im Bezirk Grieskirchen: Videomaterial soll Brandursache klären
TAUFKIRCHEN/TRATTNACH. In einer Tischlerei in Taufkirchen an der Trattnach (Bezirk Grieskirchen) ist am späten Dienstagabend ein Feuer ausgebrochen. 23 Feuerwehren standen zum Teil die ganze Nacht im Einsatz.
Rund 250 Einsatzkräfte beschäftigte der Großbrand in der Nacht auf Mittwoch. Eingegangen war die Alarmierung um 22.20 Uhr: Brand Gewerbe, Industrie, Taufkirchen an der Trattnach. Eine Tischlerei.
"Als die erste Feuerwehr angekommen ist, ist der Betrieb schon fast in Vollbrand gestanden", sagt Abschnitts- und stellvertretender Bezirkskommandant Johann Kronsteiner im Gespräch mit nachrichten.at. Starker Wind habe die Flammen noch zusätzlich angefacht. Es sollten herausfordernde Stunden werden für die Einsatzkräfte von insgesamt 23 Feuerwehren.
"In der Werkstatthalle hat sich natürlich etliches befunden, das gut brennt", so Johann Kronsteiner, "und im Freien, rund um die Firma, waren Stapel mit Holzpfosten gelagert."
Löschwasser mit Güllefässern gebracht
Als besonders herausfordernd habe sich die Wasserversorgung dargestellt, berichtet auch die freiwillige Feuerwehr Taufkirchen an der Trattnach auf Facebook. Nur rund 40 Kubikmeter (40.000 Liter) Wasser aus einem Löschbehälter habe man unmittelbar zur Verfügung gehabt, sagt Johann Kronsteiner. Damit komme man in einem solchen Fall aber nicht weit. Schon gar nicht, weil es galt, angrenzende Firmen und Bürogebäude zu retten. "Wir haben geschaut, dass wir so schnell wie möglich Wasser heranbringen." Schnell wurde entschieden: Löschangriff aus drei Richtungen. Zusätzlich zum Löschtank neben der Firma wurden Teiche genutzt und ein Bach aufgestaut, um mit 3 Pumpen Wasser zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich haben drei Landwirte mit ihren Güllefässern im Pendelverkehr Löschwasser zur Einsatzstelle gebracht, so die Feuerwehr Taufkirchen.
"Bei der Werkstatt hatten wir keine Möglichkeit mehr, sie zu retten, weil sie schon beim Eintreffen der Feuerwehren fast in Vollbrand stand", sagt Johann Kronsteiner. Also konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf das Bürogebäude des Betriebs und eine angrenzende Firma. Um diese möglichst zu schützen, wurden bereits brennende Holzstöße auf dem Gelände der Tischlerei mittels Traktoren umgestoßen Richtung brennender Werkstatt - "damit wir das Feuer weghalten von der angrenzenden Firma." Was gelang.
Ein Übergreifen der Flammen auf Lacklager und Bürogebäude der Tischlerei konnte verhindert werden. Auch die Nachbarfirma konnte geschützt werden, dort kam es jedoch aufgrund der großen Hitze zu geborstenen Fenstern. Die Nachlöscharbeiten und Suche nach Glutnestern dauerten am Vormittag noch an. Der Schaden dürfte sich auf etwa 2 Millionen Euro belaufen.
Die Ermittlungen zur Brandursache sind am Laufen: Das Landeskriminalamt (LKA) habe die Ermittlungen übernommen, am Mittwochvormittag habe es eine Begehung des Areals mit einem Brandsachverständigen gegeben, berichtet die Landespolizeidirektion. Kriminalbeamte sichten die Aufzeichnungen von Kameras, die das Geschehen auf dem Gelände, Entstehung und Ausbreitung des Brandes aufgezeichnet haben. Am Nachmittag soll auch ein Brandmittelspürhund zum Einsatz kommen.
Schaulustige mussten abgemahnt werden
Nicht nur der Brand selbst forderte die Einsatzkräfte, sondern auch Schaulustige. Während rund 250 Feuerwehrleute von 23 Wehren die Flammen bekämpften, musste die Polizei auf der gegenüberliegenden B137 Schaulustige abmahnen.