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Hochwasser in Oberösterreich? "Warngrenzen dürften erreicht werden"

Von Judith Pointner und Magdalena Lagetar, 01. Juni 2024, 15:45 Uhr
Hochwasser Lage in Oberösterreich - Hochwasserschutz in Schärding
In Schärding wurde der mobile Hochwasserschutz aufgebaut. Bild: FF Schärding

LINZ/SCHÄRDING. Während sich die Hochwasserlage in Bayern zuspitzt, wurde in Teilen Oberösterreichs am Samstag der mobile Hochwasserschutz aufgebaut.

Es sind beunruhigende Nachrichten, die uns am Samstagnachmittag aus dem benachbarten Bayern erreichen: Bedingt durch starke Regenfälle spitzt sich die Hochwasserlage dort immer weiter zu. In den Landkreisen Augsburg, Aichach-Friedberg und Günzburg wurde der Katastrophenfall ausgerufen. In betroffenen Regionen mussten Menschen mit Booten in Sicherheit gebracht werden.

Erinnerungen an die Flut 2013

Die Schlagzeilen wecken bösen Erinnerungen an das Hochwasser, das in Oberösterreich vor elf Jahren verheerende Schäden anrichtete: Anfang Juni 2013 brach die Flut mit voller Wucht über Oberösterreich hinein und forderte die Einsatzkräfte tagelang. Ein ähnlich dramatisches Szenario sei aus aktueller Sicht auszuschließen, beruhigt Reinhard Enzenebner vom Hydrografischen Dienst des Landes Oberösterreich am Samstagnachmittag im Gespräch mit den OÖNachrichten.

"Wir haben Glück gehabt, dass die stärksten Regenfälle recht weit westlich von uns niedergegangen sind", sagt der Experte. Dennoch werden die Pegel in den nächsten Stunden und Tagen steigen. "Die Warngrenzen an der Donau und am Inn dürften erreicht werden", sagte Enzenebner. Große Schäden drohen aber zumindest aus aktueller Sicht nicht. Wie hoch die Pegel steigen werden, lasse sich derzeit noch nicht genau prognostizieren.

Einsatzkräfte in Bereitschaft

Die Wasserstände am Inn und Salzach sollten in den Nachmittags- und Abendstunden weiter ansteigen, bis Mitternacht werden die Höchststände erwartet. In Schärding ist die Feuerwehr in Bereitschaft, am Nachmittag wurde der erste Teils des mobilen Hochwasserschutzes aufgebaut. Große Hochwasserschäden erwartet Feuerwehrkommadnant Markus Furtner aber nicht. "Wir gehen davon aus, dass die Innlände in den Nachtstunden leicht überflutet wird, von mehr ist derzeit nicht auszugehen", sagt er. 

Innlände gesperrt

Für die Nacht wurde ein Anstieg auf über fünf Meter erwartet, weshalb die Innlände gesperrt wurde und mit den mobilen Hochwasserverschlüssen die Tore in die Altstadt geschlossen wurden. Zum Vergleich: Der Normalwasserstand des Inns liegt in Schärding bei 380 bis 420 Zentimetern. Am Abend werde man sich noch einmal die Wetterprognose genauer ansehen, um gut für die Nacht vorbereitet zu sein. 

Hochwasser Schärding
Hochwasserschutz für Altstadt in Schärding Bild: FF Schärding

"Ich bin ständig mit dem technischen Einsatzleiter in Kontakt und hatte bereits am gestrigen Nachmittag die Bereitschaft für den Bauhof und die Feuerwehrzentrale ausgerufen. Der Aufbau aktuell hat gut funktioniert," sagt Schärdings Vizebürgermeister Christoph Danner.

Hochwasserschutz in Linz steht

In Linz – wo am Vormittag in Alturfahr bereits der erste Teil des mobilen Hochwasserschutzes vorsorglich aufgebaut wurde – erreichte die Donau am Samstag, 14 Uhr einen Wasserstand von 460 Zentimetern. Experten rechnen mit einem Anstieg auf 5,50 Meter.

Zur Einordnung: Ab einem Pegel von 6,80 Metern würde die Donau im Bereich Alturfahr-West und beim Jahrmarktgelände über die Ufer treten.  Anfang der Woche lag der Wasserstand bei gut 400 Zentimetern, Voralarm wird bei 550 Zentimetern ausgegeben, der Höchststand im Juni 2013 betrug 927 Zentimeter. "An der Donau werden die Pegel weiter steigen, die höchsten Werte werden voraussichtlich Anfang der Woche oder zur Wochenmitte hin erreicht", sagt Enzenebner. 

Immer wenn Hochwasser droht, wird in Altufahr der Hochwasserschutz aufgezogen, Bild: Volker Weihbold

Kleinräumige Überflutungen möglich

"Keine wesentliche Veränderung der Lage", meldete der Hydrografische Dienst in seinem Update am Samstagabend. Weiterhin wurden keine Warngrenzen erreicht. Zu bedenken gaben die Experten, dass die Niederschläge zunehmend gewittrigen Charakter annehmen. Durch Starkregen können auch kleinere Bäche und Flüsse, die ohnehin schon viel Wasser führen, schnell über die Ufer treten. Mit kleinräumigen Überflutungen müsse gerechnet werden. 

Kleinräumige Überflutungen
Die Mattig in Jeging (Bezirk Braunau am Inn) droht über die Ufer zu treten. Bild: Manfred Fesl

Wie sich die Hochwasser-Situation in den kommenden Tagen entwickelt, sei noch Zukunftsmusik, sagt der Experte. Mit einer Entspannung der Lage sei wohl Mitte der Woche zu rechnen. Derzeit sieht es so aus, als würde Oberösterreich mit einem blauen Augen davongekommen. 

Dieser Artikel wurde zuletzt am 01.06.2024, 21:48 Uhr aktualisiert. 

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Autorin
Judith Pointner
Redakteurin Online
Judith Pointner
Autorin
Magdalena Lagetar
Redaktion Innviertel
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11  Kommentare
11  Kommentare
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Marksher (55 Kommentare)
am 02.06.2024 06:10

Habe mich schon 2013 an den Prognosen hnd orientiert mir gewaltig geholfen und aufgrund zeitgerechter hochwasserschutzmassnahmen mit einem blauen Auge davongekommen.
Das Land OÖ hat versagt.
Sehr vertrauenserweckend sind die rudimentären Prognosen der Fachabteilung des Landes OÖ auch nicht. Keine prognosepegel, nicht zeitgemäße Darstellung im WEB,
Summary: ich vertraue euch nicht, bitte Kupfer-T bei hnd ab

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Marksher (55 Kommentare)
am 02.06.2024 06:13

kupfert (kopiert) die Datenaufbereitung und den Webauftritt von hnd (auch Smartphone tauglich gestalten)

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Marksher (55 Kommentare)
am 02.06.2024 06:16

Ich vertraue euch nicht
kupfert die Datenaufbereitung und den Webauftritt vom bayrischen HND ab

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Marksher (55 Kommentare)
am 02.06.2024 07:33

Revidiere Teile meines statements hab was gefunden
https://hydro.ooe.gv.at/#/overview/Wasserstand/station/16671/Wilhering/Wasserstand?period=P7D

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Marksher (55 Kommentare)
am 02.06.2024 07:32

Hab da nach einigem Suchen jetzt doch was gefunden
https://hydro.ooe.gv.at/#/overview/Wasserstand/station/16671/Wilhering/Wasserstand?period=P7D

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2good4U (18.356 Kommentare)
am 01.06.2024 21:22

Und trotzdem werden nach wie vor Grundstücke in Überschwemmungsgebieten als Baugrund umgewidmet.

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Juni2013 (10.400 Kommentare)
am 01.06.2024 20:31

Lageberichte zu Inn/Schärding, Donau/Linz. Und was dazwischen ist geht niemand was an, so wie 2013.

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franz.rohrauer (1.145 Kommentare)
am 02.06.2024 07:07

2002 und noch viel mehr 2013 waren für mich Anlass, mich näher mit der Materie zu befassen und mich um aktuelle Pegel und Pegelverläufe umzusehen. So gibt es beispielsweise zwischen Passau/Achleiten und Linz 4 Messstellen, die viertelstündlich genaue Messwerte bereitstellen. Bezieht man die ebenso präzisen Daten des HND (Hochwassernachrichtendienst) Bayern mit ein, kann man sich selbst ein sehr genaues Bild über die aktuelle Lage verschaffen und zudem die Entwicklung für die nächsten Stunden abschätzen.

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capsaicin (3.959 Kommentare)
am 01.06.2024 19:34

"nicht genau prognostizieren....aber keine großen schäden"
am besten man macht sich selbst ein bild, bevor man solchen prophezeihungen glauben schenkt...

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franz.rohrauer (1.145 Kommentare)
am 01.06.2024 16:48

Man kann sich selbst einen recht guten, aktuellen Überblick incl. Pegelverlaufskurven verschaffen:

Bayern; Zuflüsse zu Inn und Donau: https://www.hnd.bayern.de/pegel/meldestufen/donau_bis_passau
Oberösterreich: https://hydro.ooe.gv.at/#/overview/Wasserstand?filter=%7B%7D&period=P7D
Österreich: https://ehyd.gv.at/# -> Aktuelle Daten -> Pegel aktuell

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franz.rohrauer (1.145 Kommentare)
am 01.06.2024 16:50

Nachtrag Bayern; Innzuflüsse: https://www.hnd.bayern.de/pegel/meldestufen/inn

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