Inntöne: Dieses Festival ist wie ein Heimkommen
Jazz in Diersbach: Die Musiker kommen aus aller Welt, das Publikum aus halb Europa. Eine Reportage aus dem Sauwald.
"Man trifft manche hier immer wieder, jedes Jahr. Es ist ein ganz besonders Publikum – treu, friedlich und sehr interessiert und, na sagen wir, sehr erfahren. Wir waren übrigens schon 1993 beim ersten Konzert mit dabei." Das Riedauer Ehepaar macht am zweiten Tag des 38. Inntöne-Jazzfestivals gerade im Zelt am Buchmannhof von Paul Zauner Pause. Die beiden bringen zum Ausdruck, was viele Besucher hier empfinden: Ein Inntöne-Besuch ist wie Heimkommen, wie ein jährliches Treffen mit Freunden – bei stets anderer Musik.
Ein Festival von Weltrang
Rohrbach, Linz, Freistadt, Steyr, Wien, Graz, Sankt Pölten, Salzburg, Passau, Belgien, Holland, Deggendorf... – die Autokennzeichen am Parkplatz lassen keine Zweifel aufkommen: Das Inntöne-Festival ist weit über Oberösterreichs Grenzen hinaus bekannt. Hans Peter lebt in Salzburg, ist aber gebürtiger Rieder. Er ist zum ersten Mal in Diersbach beim Festival. "Eine interessante Erfahrung, musikalisch und vom Veranstaltungsort her", sagt er und zeigt sich beeindruckt von der Stimmung, die auf der Open-Air-Wiese und im Innenhof des Bauernhofes herrscht. "Berührend, wie die Menschen hier auf der Wiese sitzen, essen und trinken und der Musik lauschen", sagt er.
"Berührend", das ist es auch, was für Festival-Organisator Paul Zauner die Essenz bei der Auswahl der Musikerinnen und Musiker ausmacht. "Ich lese keine Fachzeitschriften, ich höre wenig Radio und sehe nicht fern – wenn ich das Programm fürs Festival zusammenstelle, dann verlasse ich mich auf die Empfehlungen von Freunden und Bekannten. Sie sagen mir, welche Musik sie berührt hat, darum geht es ja schließlich. Dass die Gäste berührt und gerührt sind..."
"Now I’ll sing a song without words, just with a voice" (Nun singe ich ein Lied ohne Text, nur mit Stimme) sagt die Jamaikanerin Zara McFarlane und erhebt ihre mächtige Stimme. Sie animiert das Publikum zum Mitsingen, und dann werden die Inntöne-Gäste Teil des Festivals.
Genießen mit allen Sinnen
Die Bio-Hendln schmoren am Drehgriller, die Forellen garen davor, das Bier aus Bayern und Österreich fließt kühl und frisch aus den Zapfhähnen. Drinnen im Saint Pig’s Pub spielt das bestens abgestimmte Valdobbiadene Jazz Ensemble, draußen auf der Open-Air-Bühne ist gerade Pause. Zumindest für die Musiker. Daneben wird Frisbee und Federball gespielt, gedöst, diskutiert, geschmust und einfach nur in die Abendsonne geschaut.
Als die Sonne untergeht, verfolgt Hans Peter das Konzert der norwegischen Saxophonistin Mette Henriette mit ihrem Ensemble. Es sind sphärische Klänge, ungewöhnlich und sehr eigenwillig interpretiert. "Was sie wohl damit ausdrücken will?", fragt er. Eine gute Frage. Mit Sicherheit aber ihr gutes Gefühl.
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