Die südliche Landstraße soll eine Fußgängerzone werden
LINZ. Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) will als ersten Schritt den Durchzugsverkehr zwischen Musiktheater und Goethekreuzung sperren.
Aktuell dürfen keine Autos in dem kleinen Abschnitt zwischen dem Musiktheater und der Goethekreuzung fahren. Grund ist eine Baustelle, wie berichtet, wird anstelle des ehemaligen Betten Reiter ein Wohnhaus errichtet. Auf den fließenden Verkehr hat die Sperre laut Hajart keine Auswirkungen. Daraus schließt der Verkehrsreferent, dass die Durchfahrt in diesem Bereich nicht notwendig ist und man den gesamten Bereich als Fußgängerzone umgestalten und attraktiver machen könnte.
"Dadurch können wir auch eine Problemzone im Volksgarten entschärfen", spielt Hajart auf die meist suchtkranken Linzer an, die sich im Bereich der Straßenbahnhaltestelle aufhalten. Deshalb wird dieser Bereich auch nach Abschluss der Baustelle - geplant für Sommer 2024 - nicht mehr für den Verkehr geöffnet werden. „Davon werden alle profitieren – Geschäftsleute genauso wie Fußgänger“, sagt Hajart. Auf lange Sicht soll die ganze Landstraße eine Fußgängerzone werden.
Zustimmung von Grünen und Linz+
Positive Reaktionen kommen von den Grünen, die in der angekündigten Maßnahme einen Schritt in die richtige Richtung sehen. "Wichtig ist aber, dass mit der geplanten Umwandlung der südlichen Landstraße zu einer Fußgängerzone auch gestalterische Maßnahmen und eine Begrünung überlegt werden", sagt Klubobmann Helge Langer. Daher solle der Mobilitätsreferent rasch Gespräche mit den anderen zuständigen Stadtsenatsmitgliedern aufnehmen, um eine tatsächliche Verbesserung zu erreichen.
Zustimmung gibt es auch von Linz+-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik, es sei gut, dass hier "endlich Nägel mit Köpfen" gemacht werden. Eine Studie für die Innenstadt zu erstellen mache Sinn, doch auf die Ergebnisse zu warten wäre gerade bei besagtem Abschnitt zwischen Musiktheater und Goethekreuzung nicht sinnig. Diese sei dafür prädestiniert sofort verkehrsberuhigt zu werden und den Rückbau der Baustelleneinrichtung zu nutzen, um dauerhafte Fakten zu schaffen.
Kritik von SPÖ und FPÖ
Wenig erfreut reagiert hingegen SP-Planungsstadtrat Dietmar Prammer. „Die Ankündigung des Mobilitätsreferenten ist eine Hauruckaktion und ein Verlassen des gemeinsam beschlossenen Weges“ , kritisiert er Hajarts´ Entscheidung. Das Vorhaben der Innenstadtattraktivierung sei zu wichtig, um es ohne Vorbereitung und ohne Einbindung von Experten, der Bevölkerung und vor allem den Wirtschaftstreibenden zu verordnen: "Projekte mit diesem Ausmaß dürfen keinesfalls im Alleingang entschieden werden. Aus diesem Grund ist im Rahmen der Innenstadtstrategie auch ein breiter Partizipationsprozess vorgesehen."
Auch FP-Gemeinderat Manuel Danner spricht von einem "Schnellschuss", es wäre besser, einen durchdachten Plan für die gesamte Innenstadt umzusetzen, als "unüberlegt einzelne Straßen und Parkplätzen zu sperren, nur um plakative Überschriften zu provozieren". „Was ist mit der einspurigen Zufahrt Scharitzerstraße? Was soll mit den Autos der Anrainer und den dortigen Parkplätzen geschehen?“ sind für Danner einige zentrale Fragen offen. Nachsatz: „Wir sind offen für ernsthafte Gespräche, die etwa auch sinnvolle Verkehrsberuhigungen zum Inhalt haben können. Dieser Schnellschuss-Politik können wir allerdings nichts abgewinnen. Wir fordern Hajart deshalb auf, von diesen Überlegungen Abstand zu nehmen und auf den vereinbarten Weg des Miteinanders zurückzukehren."
"Nahtlosen" Übergang schaffen
Hajart will aber nicht warten, bis das Innenstadtkonzept – Ergebnisse werden für Herbst 2024 erwartet – vorliegt. Die Zeit bis zum Abschluss der Baustelle im Sommer müsse genutzt werden, um ein fertiges Konzept für den Bereich zwischen Musiktheater und Goethekreuzung zu entwickeln, um einen nahtlosen Übergang zu schaffen, sagt er.
Agieren will Hajart dabei nicht als Alleinentscheider, sondern am Vorbild Domgasse solle mittels etappenweiser Maßnahmen gemeinsam die optimale Lösung gefunden werden. Vorgesehen sei auch eine Abstimmung mit dem laufenden Volkshilfe-Projekt ISAR im benachbarten Volksgarten.
Von dem Schritt würden Passanten wie Geschäftsleute profitieren, ist Hajart überzeugt, dem bei den zunächst mobilen Interventionen der Schwerpunkt „Bewegung für Kinder und Jugendliche“ vorschwebt
"Erfolgsgeschichte Domgasse" geht in zweite Phase
Vorbild ist für Hajart die Verwandlung der Domgasse, die nun in die zweite Phase gehen soll. So werden die Übergänge zwischen konsumfreien Zonen und Gastgärten gestaltet, ein Tausch-Kiosk soll kommen, das Thema "freies Spiel in der Stadt" umgesetzt und die Begegnungszone auf der Fahrbahn farblich besser ersichtlich gemacht.
Zudem soll in der Domgasse nahe der Post – voraussichtlich in drei Wochen – ein Lastenrad entliehen werden können, möglich wird das durch die Kooperation mit der City-Bike GmbH, die derzeit ihr Verleihservice in den Linzer Osten erweitert. Dieses sei ein super Angebot, um Pakete transportieren zu können, sagt Hajart.
Auch der bei der Umgestaltung maßgeblich involvierte Architekt Clemens Bauder sieht das Projekt positiv: „Das ist ein Beispiel dafür, wie man die Stadt den Menschen zurückgeben kann. Die Vorgehensweise, nämlich über temporäre Interventionen längerfristige Lösungen zu entwickeln und dadurch Rückschlüsse auf permanente Umgestaltung zu ziehen sowie die Menschen einzubinden und mitgestalten zu lassen statt von oben herab etwas zu verordnen, ist ein Modell, das man auch bei künftigen Umgestaltungen beibehalten sollte.“
Die Reaktion des SP-Planungsstadtrates zeigt wieder einmal: Linz ist weder "Klimahauptstadt", noch "Innovationshauptstadt", sondern einfach nur eine Autostadt, die keinen Weg aus der eigenen Verkehrsmisere findet!
Die nächste Ankündigung. T.U.N.!
Wo sollen dann die jungen Burschen ihre aufgemozten BMWs aufheulen lassen?
Wann wird endlich die bodensiegelte Fußgängerzone aufgerissen und Bäume angepflanzt, ala Barcelona e.g. ?
Im Juni / Juli / August rennt keiner bei 70 Grad auf der Landstraße rum...
Jeder begrünte m² Bauland ist Geldvergeudung !
Statt nach neuen Verboten zu schreien, wäre es besser wie man die Landstraße begrünt damit man hier auch gerne geht.
Im Sommer bei 30 Grad brennt es gnadenlos runter und ist schon gar nicht ein Platz wo man sich gerne aufhält.
Das kleine Fleckerl wo man noch mit Autos fahren kann, ist mal wieder reiner Populismus der ÖVP.
für mich ist die Landstraße keinen Spaziergang wert,
an manchen Tagen stinkt der Urin😷
Das kommt vom URINSTINKT mancher Menschen 😂
Die Erfahrung habe ich noch nie gemacht. Ich schlendere gerne an der Landstraße und in der Altstadt.
Keine Angst .... der Uringeruch und Fäkalien sind weg ... den es gibt zur zeit keine Coronademos.