Änderungen ab 2025: Neue Form der Englisch-Matura
WIEN. Die lang erwartete neue Prüfungsordnung für die AHS bringt auch eine neue Form der Englisch-Matura.
An Schulen mit Englisch als Unterrichtssprache soll auch die Reifeprüfung auf diesem Niveau absolviert werden können - also nicht als Fremdsprachen-Matura, sondern ähnlich wie in Deutsch bzw. den Minderheitensprachen. Außerdem enthält die Verordnung Details zur Abwicklung der neuen "Abschließenden Arbeit", die die vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) ersetzt.
Schon 2022 wurde gesetzlich die Möglichkeit verankert, Englisch an höheren Schulen häufiger auch als Unterrichtssprache anzubieten. Entsprechende Schulversuche wurden dann auch ins Regelschulwesen überführt. Die Möglichkeit zum Maturieren in der Unterrichtssprache Englisch ist nun praktisch der Abschluss dieser Entwicklung. Gleichzeitig wird dabei auch die Möglichkeit geschaffen, die abschließende Arbeit in der Unterrichtssprache Englisch zu verfassen - diese muss dann auch auf Englisch präsentiert und diskutiert werden. Außerdem muss an Schulen mit Englisch als Unterrichtssprache die Mathe-Matura sowohl mit deutsch- als auch englischsprachigen Angaben versehen sein. Die mündlichen Prüfungen müssen (außer in den anderen Sprachen) zumindest in wesentlichen Teilen auf Englisch absolviert werden.
Details zur VWA
In der von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) erlassenen Verordnung sind auch die Details zur Abwicklung der Matura nach Ende der Pflicht zur Verfassung einer VWA enthalten. Demnach muss statt einer VWA eine "abschließende Arbeit auf vorwissenschaftlichem Niveau (einschließlich deren Präsentation und Diskussion) mit Abschlusscharakter insbesondere in Form einer forschenden, gestalterischen oder künstlerischen Arbeit" verfasst werden.
Möglich sind ähnlich wie bisher eine schriftliche Arbeit, "bei der Arbeitstechniken und Methoden zur Anwendung kommen, die über eine bloße Reproduktion hinausgehen" samt Präsentation und Diskussion, aber künftig auch das Ergebnis eines "forschenden, gestalterischen oder künstlerischen" Prozesses bzw. dessen schriftliche Dokumentation einschließlich Präsentation und Diskussion. Was genau geliefert werden soll ist nicht wirklich eindeutig geregelt - die Vorgaben sind recht allgemein gehalten: "Eine forschende Arbeit kann eine schriftliche Arbeit unter Beschreibung der angewandten Methoden und Reflexion der Ergebnisse oder das Ergebnis eines forschenden Prozesses unter Nutzung von medialen Formaten sein. Bei gestalterischen oder künstlerischen Arbeiten sollen erworbene Fertigkeiten, Gestaltungsmittel und Techniken angewendet sowie Kreativität gezeigt werden." Bei der Präsentation der Vorgaben war von Videoreportagen, Podcasts oder Multimediaprodukten die Rede.
KI ist erlaubt
Die Nutzung von KI-Anwendungen - von Polaschek als Argument für die Abschaffung der VWA-Pflicht herangezogen - ist grundsätzlich erlaubt. Sie muss aber kenntlich gemacht werden.
Bis 2028/29 kann statt der abschließenden Arbeit auch alternativ eine weitere schriftliche oder mündliche Maturaprüfung abgelegt werden. Wer das tun will, muss das bereits in der siebenten Klasse bis spätestens 15. Jänner bekanntgeben. Unverändert zur VWA ist der Abgabetermin einer abschließenden Arbeit. Sie muss bis zum Ende der ersten Woche nach den Semesterferien in der achten Klasse übergeben werden.
Matura in Gebärdensprache
Weitere Änderung: Verankert wird in der neuen Prüfungsordnung auch die Möglichkeit einer Matura in Gebärdensprache. Schon seit heuer können gehörlose wie auch hörende Jugendliche die österreichische Gebärdensprache (ÖGS) als Alternative zur zweiten lebenden Fremdsprache, Latein oder Griechisch und als Wahlpflichtgegenstand belegen. Die Matura-Möglichkeit, die in der Praxis damit erst in einigen Jahren schlagend wird, schließt diese Reform damit ab.
Darüber hinaus kann in schulautonomen Unterrichtsgegenständen künftig auch schriftlich maturiert werden, wenn sie in einem bestimmten Stundenausmaß besucht wurden. Mündlich wär dies schon bisher möglich.
Wie angekündigt ganz abgeschafft werden die Abschlussarbeiten an den berufsbildenden mittleren Schulen (BMS). An den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) bleibt die Diplomarbeit in der derzeitigen Form bestehen - auch hier wurde aber der Zusatz eingefügt, dass der Einsatz von KI-Anwendungen zu kennzeichnen ist.
Die Imperialisten jenseits des großen Teichs zeigen unseren "Entschiedungsträgern", anscheinend deren Statthalter, schleichend, dass wir zu deren Kolonie verkommen. Die sprachliche Aneignung ist die erste Maßnahme, die schon weit fortgeschritten ist.
Das kommt von einer, die an der Wiener Univ. am Institut für Anglistik u. Amerikanistik (mit Germanistik als Zweitfach) mit Bravour abschloss und eine Affinität zu dieser Sprache aufweist.
Aber ZU VIEL IST EINFACH ZU VIEL - wir haben AUCH eine hochstehende Kultur mit einer überaus verfeinerten Sprache!
Sie heulen zu sehen ist wahrlich niederschmetternd. Wie schreibt man "Philanthrop" eigentlich auf Englisch?
Philanthrop hat mir den Nick mit der richtigen Schreibung vor der Nase weggeschnappt, so ging es nur mehr mit der "verkürzten" Form...
Und deswegen soll man nicht mehr Wert auf Englisch als erste Fremdsprache legen oder gar nicht mehr in Englisch maturieren dürfen? - Herrn wirf Hirn vom Himmel.
An Hand der Äußerungen der "phlantrop(h)rischen" Dame kann man ja grundsätzlich schließen, dass diese schon wirklich seeeeeeeehr alt sein muss.
Natürlich soll man weiter in Englisch maturieren - und auf Englisch. Aber in allen Fächern nur mehr in der Sprache der Imperatoren zu quargeln, ist wohl übertrieben.
Zudem ist nicht zu klären, in welcher Variante des Englischen, denn angesichts der fast weltweiten Unterwerfungen schon während Britanniens Kolonialwahn (von Indien über Australien, riesige Teile Afrikas bis in den Norden Kanadas haben sich viele Formen ausgebildet - ein Inder versteht den Southern Drawls eine US-Südstaatlers kaum).
Gegenfrage: Verstehen Sie einen Vorarlberger Altbauern aus dem letzten Seitental?
Und so was:
https://studieren.univie.ac.at/studienangebot/masterstudien/fremdsprachige-studien/
https://lisa.europagym.at/
https://www.wien.gv.at/english/education/internatschool.htm
dürfte ja ohnehin "Teufelswerk" sein...
Bis zu diesem fiktiven Altbauern sind´s aber nur ca. 450 Straßenkilometer bzw. etwa 330 km Luftlinie - dort wird Ihnen auch kein Germanistikstudium helfen...
Ihnen ist aber schon klar, dass eine Schule mit Englisch als Unterrichtssprache eine freiwillige Angelegenheit ist? In den meisten Schulen findet der Unterricht weiterhin auf deutsch statt.
Seit Einführung der Zentralmatura wird übrigens im Fach Englisch generell mehr verlangt als im Fach Deutsch:
In der Muttersprache verfassen die SuS bloß zwei Texte im Umfang von mind. 800 Wörtchen, während in Engl. in derselben Zeit 3 Listenings, 3 Readings, ein Grammatikteil und dann 3 Texte zu je 250 Wörtern verlangt werden.
Für jene die weiter studieren, ist Englisch sehr wichtig und es sollte nahezu perfekt beherrscht werden.
Leider verkommt Deutsch in Ö immer mehr zur Fremdsprache. Dank des schwächsten Unterrichtsministers seit Jahrzehnten. Eine Schande.
Husch-Pfusch-Polaschek.
Im November kommen die Gesetze, die im Juni in einer Schnellschuss-Panikreaktion angekündigt wurden. Das nenne ich professionell.