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Homeoffice, Gartenarbeit und Pakete: Wie Corona die Müllberge wachsen lässt

Von Julia Popovsky, 30. April 2020, 05:48 Uhr
Bild: Volker Weihbold

LINZ. 1000 Tonnen Haushaltsabfälle fallen pro Woche an – so viel wie sonst nur zu Weihnachten

Pakete von Online-Bestellungen, Grünschnitt aus dem Garten, gewöhnlicher Haushalts- und Sperrmüll: Allen voran in den ersten Wochen der Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Krise ist die Müllmenge in Linz deutlich angewachsen.

"Das war interessant zu beobachten, es ist zu spüren, dass jetzt mehr Menschen zu Hause und nicht in der Firma sind", sagt Erich Ehrentraut, der Leiter von Linz AG Abfall. Und dass diese nach Beschäftigung suchen: Denn zu entrümpeln und den Garten auf Vordermann zu bringen steht bei vielen immer noch auf der Tagesordnung. Ebenso macht sich bemerkbar, dass vermehrt Waren und Produkte online bestellt werden: Die vielen Kartonagen in der Papiersammlung sind kaum zu übersehen. Ebenso wenig wie die vielen gesammelten Leichtverpackungen.

Steigerung um zehn Prozent

Was sich auch in den Zahlen niederschlägt: Fallen in einer Woche normalerweise durchschnittlich 900 Tonnen Haushaltsabfälle an, waren es zwischen Mitte März und Ende April 1000 Tonnen und somit rund zehn Prozent mehr als üblich. Womit das Aufkommen so hoch ist wie etwa sonst nur zu Weihnachten. Wenngleich die Mengen im Gewerbebereich stark zurückgegangen sind, ist auch bei den Kartonagen und den Leichtverpackungen ein Anstieg um die zehn Prozent zu beobachten. Diese Entwicklung ist durchaus herausfordernd: "Es sind zwar keine zusätzlichen Schichten notwendig, aber die Fahrten dauern länger und sind mit mehr Aufwand verbunden." Wobei es den Müllmännern bei ihren Touren zugutekommt, dass der Verkehr weniger geworden ist, wodurch sie derzeit noch schneller auf den Straßen vorankommen.

Homeoffice, Gartenarbeit und Pakete: Wie Corona die Müllberge wachsen lässt
Im Auto werden Masken getragen. Bild: VOLKER WEIHBOLD

100 Mitarbeiter sind bei der Müllabfuhr im Einsatz, 50 weitere bei den Abfallbehandlungsanlagen. Für sie gilt es, seit Beginn der Corona-Krise bestimmte Sicherheits- und Hygienemaßnahmen zu beachten, zudem wurden gestaffelte Dienstzeiten eingeführt. "Wenn sie im Müllauto sitzen, tragen die Kollegen Masken. Zudem gibt es Desinfektionsmittel für die Hände", sagt Ehrentraut. Die Mitarbeiter bei den Anlagen waren schon zuvor arbeitsbedingt mit Spezialmasken ausgestattet.

Mit 4. Mai stehen die Zeichen aber in mehrerlei Hinsicht auf Veränderung: Nicht nur deshalb, weil die Müllmenge langsam wieder auf Normalaufkommen sinkt.

Sondern auch, weil der Dienstplan neu strukturiert wird und ab Montag wieder alle vier Linzer Altstoffsammelzentren (ASZ) geöffnet haben. Durch den "neuen Regelbetrieb mit besonderen Maßnahmen" soll auch jenes ASZ Nebingerknoten, das durchgehend geöffnet war, entlastet werden: "Dort sind überdurchschnittliche Mengen an Bauschutt, sperrigen Abfällen und Kartonagen abgegeben worden", so Ehrentraut.

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Autorin
Julia Popovsky
Redakteurin Landes- und Innenpolitik
Julia Popovsky

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