Musik gegen das Virus: Wie Cosima und Magdalena die Landstraße belebten
LINZ. Österreichs Musiker verabredeten sich an Fenstern und Balkonen: Auch die Linzerinnen Cosima und Magdalena schlossen sich an, um die gedrückte Stimmung in der Stadt zu heben.
Laut war es vorerst nur am Würstlstand. Überall anders hatten sich die Linzer Sonntagabend bereits zurückgezogen. Nur ganz vereinzelt schlenderten Spaziergänger über die Landstraße, die Stille wurde nur von Abfahrt-und Ankunft der Straßenbahn unterbrochen.
Und dann, wenige Sekunden nach 18 Uhr, auch von Cosima und Magdalena. Zum ersten Mal spielten sie gemeinsam. Magdalena auf der Klarinette, Cosima auf der Trompete. Ein Barockstück, aus dem Fenster ihres Zimmers im oberen Stockwerk eines Wohnhauses. Um sich Musikern in ganz Österreich anzuschließen, die sich unabhängig voneinander zu einem "Gratiskonzert" verabredet hatten, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen.
"Wir wollten damit ein bisschen die Stimmung in der Innenstadt heben. Außerdem war es eine gute Gelegenheit einmal gemeinsam zu musizieren", sagt die 17-jährige Cosima. Ihre 13-jährige Schwester Magdalena nickt.
In die Schule werden die beiden morgen nicht mehr gehen. Und auch Papa und Mama, beide Professoren an der Johannes-Kepler-Universität, bleiben zu Hause. Es sei jetzt einfach nötig, sich an die Maßnahmen der Regierung zu halten. Und mit der Musik lässt es sich schon aushalten.
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