Stadtbahn-Zwist: Linzer Verkehrsreferent beruft Sonder-Verkehrsausschuss ein
LINZ. Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) will alle Beteiligen an einen Tisch bringen, um eine "konstruktive" Lösung zu finden.
Die Umsetzung der Stadtbahn und der beiden O-Bus-Linien der Stadt Linz birgt Konfliktstoff - das haben die vergangenen Wochen eindrücklich gezeigt. Der Ton zwischen Vertretern von Stadt und Land wurde immer rauer, die Stimmung immer aufgeheizter - zuletzt folgte sogar ein Ordnungsruf von Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP).
Der für Verkehrsagenden zuständige Linzer Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) kündigte heute nun einen Sonder-Verkehrsausschuss an, bei dem Vertreter von Stadt, Land, Linz Linien und Planungsteam an einen Tisch geholt werden sollen. „Kleinkariertes Hickhack, noch dazu öffentlich ausgetragen, bringt niemandem etwas, sondern sorgt nur für böses Blut auf allen Seiten. Es wird Zeit, dass wir eine konstruktive Lösung finden, die das Dilemma Stadtbahn/O-Bus für alle Seiten befriedigend löst“, sagt Hajart.
„Es geht nur gemeinsam“ will auch der Verkehrsreferent der Stadt einen Schlussstrich unter die Streitigkeiten ziehen, fachliche Probleme klar benennen und eine für alle Seiten tragfähige Lösung finden. Klar sei eines, die Stadt brauche sowohl die Stadtbahn als auch die O-Busse: „Am Ausbau des öffentlichen Verkehrs darf und kann kein Weg vorbeiführen“, sagt Hajart. Einen Termin für den Sonder-Verkehrsausschuss gibt es noch nicht, dieser solle "ehest möglich" stattfinden.
Grüne und FPÖ begrüßen Ankündigung
„Es ist ganz wichtig, dass die Sachlichkeit in die Diskussion zurückkehrt und die momentan herrschenden Differenzen konstruktiv aus dem Weg geräumt werden. Das nun angekündigte Treffen ist dafür ein erster Schritt“, begrüßt Helge Langer, Klubobmann der Linzer Grünen, Hajarts Ankündigung.
„Es müssen endlich alle beteiligten Player an einem Strang ziehen und dafür Sorge tragen, dass die tausenden Pendler so rasch wie möglich in die Züge einsteigen, um bequem und staufrei ihre Wege mit den Öffis zurücklegen zu können“, hat Langer kein Verständnis für den Schlagabtausch der letzten Woche. Das Jahrhundertprojekt Stadtbahn dürfe nicht an Befindlichkeiten scheitern.
Ähnlich die Reaktion von Manuel Matsche, Verkehrssprecher der Linzer FPÖ, der ebenfalls unterstreicht, dass beide Vorhaben benötigt werden: "Wir begrüßen jeden Schritt, der die Vereinbarkeit der Großprojekte vorantreibt. Es ist sinnvoll, alle Fachleute aus Stadt und Land an einen Tisch zu holen und alle Lösungsoptionen zu besprechen. Bekanntlich kommen durchs Reden d‘Leut zam."
Schnellschuss der ÖVP
Der Linzer SP-Verkehrssprecher Florian Koppler begrüßt zwar auch den Sonder-Verkehrsausschuss zu Stadtbahn und Obussen, zeigt sich aber verwundert über die ÖVP. Denn noch bevor Hajart die Ausschuss-Mitglieder über seinen Plan eines Sonder-Verkehrsausschusses zur Stadtbahn informiert habe, sei auf der ÖVP-Homepage zu lesen gewesen, dass alle Fraktionen des Ausschusses damit einverstanden seien.
„Trotz der fragwürdigen Vorgehensweise spricht aus unserer Sicht nichts gegen den Sonder-Verkehrsausschuss, denn Gespräche und Informationsaustausch sind auch uns ein Anliegen. Jedoch sind wir der Meinung, dass diese aufgrund des Stellenwerts und der Tragweite des Projekts auf höchster Ebene – und zwar zwischen dem Bürgermeister der Stadt Linz und dem Landeshauptmann - stattfinden sollen“, sagt Koppler, der Hajart auch an die gemeinsame Linzer Position zur gemeinsamen Trasse von Obussen und Stadtbahn erinnert. "Ich gehe davon aus, dass diese über die Sommermonate nicht in Vergessenheit geraten ist."
An der neuen Brücke wird 7 Tage die Woche gearbeitet.
So einen Eifer würde ich mir auch beim Öffi- und Radinfrastrukturausbau wünschen.
Vielleicht würde es helfen, wenn Bürgermeister und Landeshauptmann nicht täglich mit einem Chauffeur zur Arbeit gebracht würden, sondern mit Öffis oder dem Rad fahren müssten.
30 Jahre lang wird bereits debattiert, und die SPÖ bezeichnet die Vorgehensweise des Verkehrsstadtrates einen "Schnellschuss". Man kann über diese Partei nur noch den Kopf schütteln!
Der Hajart betreibt auch nur Selbstinszenierung.
Der Streit wird auf Beamtenebene ausgetragen, es braucht Vorgaben, wer was entscheidet.
Beamte tun das, was man ihnen aufträgt.
Wenn man keine gemeinsamen Wege gehen will, weil die Politik keinen anderen Erfolg gönnt...
wenns so lange dauert wie beim Brückenbau, tun mit die Urenkel schon leid😉