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Westbahnausbau: Pasching kämpft nach Urteil weiter um Haltestelle

Von nachrichten.at/linz, 30. Juni 2023, 16:02 Uhr
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Schon seit Jahren wird um den Westbahnausbau gestritten. Bild: VOLKER WEIHBOLD

PASCHING/WIEN. Das Verkehrsministerium zeigt sich von dem offenen Brief aber unbeeindruckt.

Mit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts Wien nimmt das Projekt "Viergleisiger Ausbau der Westbahnstrecke zwischen Linz und Marchtrenk" Fahrt auf. Wie berichtet, entschied das Gericht, dass der Ausbau unter Berücksichtigung neuer Auflagen erfolgen darf, die ÖBB streben nun einen Baubeginn für 2024 an.

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Die von Pasching geforderte Haltestelle zählt nicht zu den Vorschreibungen, aufgeben will die Gemeinde mit Bürgermeister Markus Hofko (VP) aber nicht. Er hat erneut einen offenen Brief an Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) gesandt. Die Argumentation: Es sei nicht nachzuvollziehen, warum nur Vorkehrungen für einen nachträglichen Einbau getroffen würden, gerade angesichts dessen, dass es mit dem Ausbau der Westbahn künftig eine viertelstündliche S-Bahn-Anbindung nach Linz und eine enge Taktung nach Wels geben werde. Die Vorgehensweise sei weder aufgrund des hohen wirtschaftlichen Potenzials durch neue Betriebsansiedelungen (Stichwort Keba) noch im Sinne einer überregionalen öffentlichen Verkehrsstrategie zu verstehen.

2740 Nutzungen pro Tag

Die Bemühungen der Gemeinde, das öffentliche Verkehrsangebot zu verbessern, würden durch Nichtberücksichtigung der Haltestelle konterkariert – so soll etwa mittels Busverbindung eine Mobilitätsachse von Hitzing (Lilo-Haltestelle) über die gewünschte Westbahn-Haltestelle bis hin zur Plus City entstehen. Eine Studie zeige, dass im Fünf-Kilometer-Radius um die Haltestelle künftig rund 45.500 Menschen wohnen bzw. 24.500 Menschen arbeiten würden. 2740 Nutzungen pro Tag seien für die Haltestelle prognostiziert. Die Gemeinde wäre bereit, sich mit einem Drittel an den Kosten für eine sofortige Errichtung (rund 2,5 Millionen Euro) zu beteiligen. Bei einem nachträglichen Bau wären die Kosten mit rund sechs Millionen Euro ungleich höher.

Im Ministerium zeigt man sich unbeeindruckt. Es sei immer klar gewesen, dass mit der geänderten Trassenführung (Schwenk zum Flughafen) keine neue Haltestelle errichtet werde. Die Planungen würden aber die Option einer späteren Errichtung vorsehen – vorausgesetzt, die Siedlungsentwicklung werde künftig eine entsprechende Nachfrage ergeben. Nachsatz: Die öffentliche Anbindung in Pasching sei mit Straßenbahn und Co. bereits jetzt sehr gut.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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menschlich (610 Kommentare)
am 01.07.2023 08:54

Das Ministerium sollte besser im eigenen Resort recherchieren. Viele Jahre war eine Haltestelle bei der Verschwenkung geplant. Plötzlich war sie von den Plänen entfernt worden ohne ein Wort darüber zu sagen. Die Gemeinde Pasching hatte dsmals eine Veranstaltung abgebrochen, als sie das sah. Das sagt viel über die ganze Entstehungsgeschichte dieser unnötigen Verschwenkung. Niemand hat einen Nutzen, viele haben Nachteile. Lobbyismus lässt grüßen.

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menschlich (610 Kommentare)
am 01.07.2023 09:02

Ergänzung:
Nur die bauausführenden Firmen haben den Vortei, dass sie noch mehr Flächen zerstören können, weil sie sich ausgiebig auf den bis dahin fruchtbaren Böden ausbreiten können (Lagerflächen f. Baumaterialien und Abstellflächen für schwere Maschinen). Diese Flächen werden, auch wenn sie wieder rückgebaut werden, nie wieder so wie vorher.
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