Westring als Knackpunkt bei Linzer Klimafragen
LINZ. Die Zuschusserhöhung ist am Donnerstag Thema im Gemeinderat.
"Linz ist Vorreiter beim Klimaschutz": Unter diesem Motto zogen Bürgermeister Klaus Luger (SP) und Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne) gestern Bilanz darüber, was seit dem Gemeinderatsbeschluss 2019 für eine umfassende Klimaschutz-Strategie alles passiert sei. Linz nehme hier eine Vorreiterrolle ein, Salzburg oder Graz würden hinterherhinken, betonten sie.
Absolut ist die Einigkeit von Luger und Schobesberger in Klimafragen allerdings nicht – das wurde etwa beim Westring deutlich. Dieser ist für Schobesberger keinesfalls vertretbar, sie argumentierte, dass der Bau von Autobahnen jeglicher Art die Klimaarbeit konterkariere. Luger sieht das "nicht so dogmatisch", er strich hervor, dass der Westring eine Neuordnung der Verkehrsströme ermögliche, daraus würden sich viele städtebauliche Vorteile ergeben. Über die Erhöhung des Westring-Zuschusses wird morgen im Gemeinderat abgestimmt – eine Mehrheit gilt trotz des Neins der Grünen als fix.
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Mit dem Westring werden -zigtausenden Pendlerautos pro Tag Tür und Tor geöffnet. Sogar in den Projektunterlagen der ASFINAG ist zu lesen: Wenn der motorisierte Individualverkehr im bisherigen Ausmaß weiter wächst, dann ist der Entlastungseffekt für die Linzer Innnenstadt schon nach einem Jahrzehnt wieder aufgefüllt. Wer immer noch glaubt, dass man Verkehrsprobleme in Ballungsräumen lösen könne indem man Straßen ausbaut, ist ein hoffnungsloser Realitätsverweigerer. Viel mehr braucht es einen massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Großraum Linz (dichtere Takte, höhere Kapaziäten, längere Betriebszeiten) und wohnortnahe Park-and-Ride-Möglichkeiten für die Pendler, um die Staus bereits vor der Stadtgrenze aufzulösen!
Die Innenstadt rund um den Bahnhof wird leider im Verkehr versinken. Ich hoffe dass da dann aktiv Gegenmaßnahmen getroffen werden und nicht erst wieder dann wenns zu spät ist.
Durch den Westring werden die Rudolfstraße und die Nibelungenbrücke entlastet werden. Aber da der Verkehr ja nicht weniger, sondern wahrscheinlich mehr wird bzw. nur verteilt wird, werden sich die Autos rund um den Bahnhof stauen. Es staut ja jetzt schon. Auch auf den Zubringerstraßen zur A26 wird der Verkehr mehr werden.
Eben, insegesamt wird die Verkehrssituation schlimmer, der Verkehr nur verlagert und das Auto ggü. den Öffentlichen noch attraktiver. Verzweifelt wird man dann wieder überlegen warum nur die Öffis nicht angenommen werden und Linz im Verkehr erstickt.
Ich hoffe nur, dass bis dahin videoüberwachte Einfahrverbote (außgenommen Anlieger) in die Wohngebiete rund um den Bahnhof geben wird und sich die Autos auf der Kärntnerstraße sammeln. Sonst baden die Anwohner die verpatzte Verkehrsplanung aus.
Was mit den Autos die am Bahnhofsknoten die A26 verlassen (falls es zu viele werden) geschehen soll weiß übrigens nicht einmal die Asfinag. Die sagt nur, dass es eine Top-Straßenanbindung an eine Nahverkehrsdrehscheibe geben wird.
Nachdem die Autos, die am Bahnhofsknoten die A26 verlassen, sich nicht in Luft auflösen werden, wird sie das innerstädtische Straßennetz aufnehmen müssen, z. B. Kärntner Straße, Blumauer Straße, Waldeggstraße oder die A7 Richtung Bindermichl/Franzosenhausweg/A1, die dann auch völlig überlastet wird. An allen genannten Straßen staut es jetzt bereits zu den Stoßzeiten.
Ich sehe viel zu wenig Aktivitäten für Klimaschutz.