Wohnen: Top-Thema im Mühlviertel
GALLNEUKIRCHEN. Für den Gallneukirchner SP-Bürgermeister Sepp Wall-Strasser ist das Thema nicht neu. Schon 2016 hat er als Vizebürgermeister eine Befragung unter den Gallneukirchnern durchgeführt. Das Ergebnis: Hier zu wohnen, hat eine hohe Lebensqualität, ist aber zu teuer. Seither ist die Lage nicht besser geworden, wie eine Umfrage des Ifes-Instituts im Auftrag des SPÖ-Landtagsklubs für das Mühlviertel ergeben hat.
Beinahe jeder dritte befragte Mühlviertler (31 Prozent) gibt Wohnen und Lebenshaltungskosten als das wichtigste Thema an. Erst danach kommen Klimakrise und Umweltschutz (20 Prozent), Arbeit und Löhne (11 Prozent) sowie Asyl und Migration (10 Prozent).
Von den Befragten empfinden 39 Prozent die Wohnkosten insgesamt als belastend. Im Detail liegen die Kreditkosten mit 61 Prozent weit voran, gefolgt von der Miete (37 Prozent) und den Energiekosten (36 Prozent). Am stärksten sind kleinere Haushalte und Mieter von den hohen Wohnkosten betroffen, hohe Kreditrückzahlungen beschäftigen eher Eigentümer. 78 Prozent der Befragten finden, dass man sich mit dem Arbeitseinkommen kein Eigenheim mehr leisten könne. "Wohnen muss leistbar sein. Es ist ein Grundbedürfnis und soll das Leben erleichtern", sagt Wall-Strasser.
Gemeinsam mit der SPÖ-Klubvorsitzenden im Landtag, Sabine Engleitner-Neu, fordert Wall-Strasser ein höheres Wohnbaubudget, eine Verdoppelung der Darlehenshöhe für private Eigenheime und eine Aufwertung der Wohnbeihilfe. Für sein "Gallneukirchner Modell" hat er österreichweite Bekanntheit erlangt. Wer in Gallneukirchen Bauland widmen möchte, muss acht Kriterien erfüllen. Zudem gibt es dies nur mit einem Optionsvertrag mit der Gemeinde, der einen Höchstpreis für den Verkauf des Grundstücks vorsieht. (cdi)