Mehr als 700 Euro Preisunterschied, nur 4 "sehr gut": Das taugen Fahrradanhänger
LINZ. Bewegung ist im Trend: Immer mehr Eltern transportieren ihre Kinder unterwegs im Fahrradanhänger. Grund genug für Konsumentenschützer, einige Modelle genau unter die Lupe zu nehmen.
Gemeinsam mit einem KFZ-Sachverständigen wurde im Test beurteilt, wie praktisch und sicher die Anhänger tatsächlich sind.
Für den Test kauften die Konsumentenschützerinnen und Konsumentenschützer 9 Modelle im stationären und im Online-Handel ein. Im ersten Schritt testeten sie, wie einfach oder schwierig sich die Produkte zusammenbauen lassen. Danach stand die Fahrtauglichkeit auf dem Prüfstand: Dazu fuhren die Testerinnen und Tester auf asphaltierter Straße und auf unwegsamem Gelände, probierten eine zügige Kurvenfahrt und legten auch eine Vollbremsung hin.
Um beurteilen zu können, wie sicher die Gurte halten, schnallten sie zwei Holzpuppen in den Fahrradanhängern fest. Weitere Testkriterien waren, ob die Gefahr von Verletzungen im Innenraum gegeben ist und ob die Hülle den simulierten Sprühregen abhält. Abschließend beurteilte der KFZ-Experte die Verarbeitung des Gestells.
Die getesteten Modelle kosteten zwischen 240 und 949 Euro.
Teuerster Anhänger als Testsieger
Das Fazit: Der teuerste Anhänger, das Modell von Thule um 949 Euro, hatte tatsächlich die Nase vorn. Auch bei der Fahrtauglichkeit überzeugte er bei allen Testszenarien. Bei der Verarbeitung des Gestells gab es gar die Bestnote. Einziger Makel: Der Anhänger ist nicht regenfest.
Ebenfalls die Gesamtnote „sehr gut“ gab es für den Anhänger von Queridoo. Abzüge gab es für eine mögliche Verletzungsgefahr im Innenraum bei den Schraubenköpfen und die Verarbeitung des Gestells wurde mit „befriedigend“ bewertet.
Noch als insgesamt „sehr gut“ wurden der Hamax Avenida und der Cube-Anhänger bewertet. Die Fahrtauglichkeit beim Hamax war durchgängig gut. Bei Cube in drei Punkten sogar sehr gut – nur auf unwegsamem Gelände konnte dieser Fahrradanhänger nicht überzeugen.
Die vier Anhänger mit der Gesamtbewertung „durchschnittlich“ haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Bei zwei Modellen ergab der Test, dass sich die Gurte an den im Test eingesetzten Puppen nicht richtig feststellen ließen. Je nach Fahrverhalten kann dies für Eltern ein Ausschlusskriterium sein.
Günstigstes Modell vergleichsweise gut
Vergleichsweise gut schnitt der günstigste Anhänger im Test von Fischer bei der Fahrtauglichkeit ab. Mit einem Preis von 240 Euro ist er mehr als 700 Euro günstiger als das teuerste Modell. Und er ist einer von nur zwei getesteten Modellen, die das Prädikat „regenfest“ erhielten.
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Durchgefallen im Test ist der Anhänger von Hauck. Er konnte weder bei der Fahrtauglichkeit noch bei der Sicherheit der Gurte überzeugen. Ebenso hielt er dem Sprühregen nicht stand und im Innenraum fanden die Tester gefährliche Kanten.