Erster "Kost-nix-Laden" in Mauthausen eröffnet
MAUTHAUSEN. Schenkwirtschaft stemmt sich gegen die Wegwerfgesellschaft
Der erste Kost-nix-Laden der Region wurde im alten Uhrmachergeschäft Mayr am Marktplatz in Mauthausen eröffnet. Monika Greindl, Caritas-Mitarbeiterin in Perg, hat in Kooperation mit der Pfarre, der Pfarrcaritas und der Gemeinde die im Bezirk Perg einzigartige "Schenkwirtschaft" ins Leben gerufen, die der Wegwerfgesellschaft entgegenwirken soll. Der Kost-nix-Laden hat jeden Samstag von 9 bis 10 Uhr und jeden Mittwoch von 17 bis 18 Uhr geöffnet.
"In unserem Kost-nix-Laden kann man funktionstüchtige Gegenstände abgeben, die man nicht mehr braucht. Umgekehrt können Besucher vorhandene Gegenstände im Laden ohne weitere Gegenleistung mitnehmen", erklärt Caritas-Mitarbeiterin Monika Greindl das Prinzip des "Geschäfts". Es muss weder bezahlt noch müssen Dinge direkt getauscht werden. "Wir wollen mit dem Projekt der Wegwerfgesellschaft die Stirn bieten, den regionalen Kreislauf beleben und natürlich die Umwelt schützen, indem funktionstüchtige Dinge ein zweites Mal verwendet werden", erklärt Monika Greindl die Hintergründe des Projekts. Der Kost-nix-Laden ist eine ideale Ergänzung zum "Sozialgartl", einem Projekt, das seit 2011 ebenfalls in den Räumlichkeiten untergebracht ist und von RegionalCaritas und Pfarre koordiniert wird. Dabei werden überschüssige Ernteerträge aus Privatgärten gegen eine Spende feilgeboten, um in Not geratene Mauthausner zu unterstützen. "Ich danke Monika Wukounig, dass sie sich bereit erklärt hat, den Laden ehrenamtlich zu leiten. Damit die Schenkwirtschaft funktioniert, dürfen nur Sachen gebracht werden, die funktionstüchtig sind. Wer Gegenstände mitnimmt, darf sie nur für den Eigenbedarf verwenden und nicht weiterverkaufen. Große Gegenstände werden nicht im Laden, sondern mittels eines Zettels auf der Pinnwand angeboten. Nicht angenommen werden verschmutzte und zerrissene Kleidung, Computerzubehör, Kaffeemaschinen ohne Kannen, Lebensmittel, Medikamente, Chemikalien, Kosmetika, große Küchenmesser, Kriegsspielzeug, Stofftiere, veraltete Fachliteratur, Bücher und Filme mit antisemitischen, rassistischen oder sexistischen Inhalten sowie selbst kopierte Datenträger. Die Annahme erfolgt nur während der Öffnungszeiten.