Waldhausens eine Million kleine Markenbotschafter
WALDHAUSEN IM STRUDENGAU. Das Bildnis der Heiligen Familie aus der Pfarrkirche Waldhausen ist heuer die offizielle Weihnachtsbriefmarke der Österreichischen Post.
Wenn in den kommenden Wochen Weihnachtsgrüße von Österreich in das Ausland versendet werden, wird diese Briefe mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Motiv aus Waldhausen zieren. Die Österreichische Post AG hat nämlich das Bildnis der Heiligen Familie aus der hiesigen Pfarrkirche als Motiv für ihre 1,20-Euro-Weihnachtsbriefmarke ausgewählt.
"Jedes Jahr legen wir vier ausgewählte Weihnachtsbriefmarken auf. Zwei davon mit religiösen und zwei mit weltlichen Motiven", sagte Martina Prinz, Leiterin der Philatelie-Verkaufsstellen der Österreichische Post AG gestern Vormittag bei der Präsentation der Briefmarke in der Pfarrbücherei Waldhausen. Der Wert von 1,20 Euro sei für Standardsendungen in das Ausland gedacht. Gedruckt wird die Waldhausen-Marke in einer Auflage von einer Million Stück. Prinz: "Dieses Bild wird somit zum kleinen weihnachtlichen Markenbotschafter von Waldhausen in die Welt."
"Ein Jahrhundertereignis"
Groß ist die Freude über die Briefmarke im Verein "Strudengau Philatelisten" mit Obmann Erwin Uhrmann: "Für uns ist das ein Jahrhundertereignis. So etwas hatten wir noch nie und wir werden das wohl auch nie wieder erreichen." Die Idee, sich für die Weihnachtsbriefmarke zu bewerben, sei vor ziemlich genau einem Jahr beim Sonderpostamt am Nikolausfest im benachbarten St. Nikola entstanden. Mit Unterstützung von Helmut Kogler, Präsident des Verbands Österreichischer Philatelistenvereine, sei der Wunsch an das Auswahlkomitee der Post herangetragen worden. Dieses habe sich heuer im Jänner tatsächlich für das Motiv aus der Pfarrkirche Waldhausen entschieden.
Das im 17. Jahrhundert angefertigte Gemälde stelle einen überaus innigen Moment der Heiligen Familie dar, erklärt Pfarrer Karl Michael Wögerer: "Im Mittelpunkt des von einem Lichtstrahl von oben erleuchteten Bildes sitzt Maria, die glückselig auf ihr neugeborenes, kraushaariges Kind schaut. Josef, der das Jesuskind auf einem weichen Tuch hält, neigt sich liebevoll dem Kind zu, das ihm zärtlich mit der linken Hand den Bart krault." Interessant: Das nun millionenfach gedruckte Motiv lagerte bis zur Kirchenrenovierung 1957 eher unbemerkt am Orgelchor der Kirche, ehe es seinen jetzigen Platz am Seitenaltar erhielt.