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Mit Auto in Gruppe von Mopedfahrern gerast: zwei Tote

Von Michael Schäfl, 03. Juni 2021, 20:51 Uhr
Mit Auto in Gruppe von Mopedfahrern gerast: zwei Tote
Das Auto raste in die Mopedfahrer-Gruppe und landete in der Wiese. Die Polizei sicherte die Unfallstelle. Bild: FOTOKERSCHI.AT / BRANDSTÄTTER

BAUMGARTENBERG. Tragischer Unfall im Mühlviertel kostete zwei Menschen das Leben, sieben wurden verletzt.

Strahlender Sonnenschein, wohlig warme Temperaturen, Idealbedingungen für eine gemeinsame Ausfahrt. Ihre restaurierten Mofas waren der ganze Stolz der Puch-Liebhabergruppe. Doch der Donnerstagnachmittag sollte für die Mopedfahrer aus dem Bezirk Ried im Innkreis zum Albtraum werden. Gegen 17 Uhr legten sie am Straßenrand der B3 einen kurzen Stopp ein, als ein 64-jähriger Pkw-Lenker aus dem Bezirk Perg in die Gruppe raste. Zwei Personen (29 und 48 Jahre) erlagen noch am Unfallort ihren schweren Verletzungen, sieben wurden verletzt. Die Verletzten sind  25, 27, 29, 35 und 63 Jahre alt und wurden in Krankenhäuser nach Amstetten, Steyr und Linz gebracht. 

Warum der Mann, dessen Gattin auf dem Beifahrersitz saß, von der Straße abkam, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen. Ein Alkotest bei dem Lenker verlief negativ. 

Video:

"Die Mopedfahrer stehen neben der Fahrbahn beisammen, werkeln herum, und dann auf einmal das. Das ist unfassbar", sagt Harald Lettner, Einsatzleiter der Feuerwehr Baumgartenberg. "Meine Kameraden waren schockiert und sehr betroffen". Mehr als 50 Mann der Feuerwehren Baumgartenberg und Saxen, vier Rettungsmannschaften, zwei Notarzthubschrauber und ein praktischer Arzt versuchten, den Verunglückten zu helfen. "Als wir ankamen, wurden drei Personen reanimiert, einer hat es zum Glück geschafft", sagt Lettner. Doch für zwei Puch-Fans kam jede Hilfe zu spät.

Technisches Gebrechen

Eines der Mopeds dürfte ein technisches Gebrechen gehabt haben, daher warteten die Mopedfahrer an der Einfahrt zu einem Feldweg zusammen. Sie standen beisammen und versuchten, das Gröbste zu richten. Warteten auf den nahenden Werkzeugwagen, doch stattdessen kam ein Pkw.

"An der Stelle verläuft die Straße komplett gerade, keine Ahnung, wie der Lenker da aufs Bankett kommen konnte", sagt Lettner. "Und auf einmal flogen Puchs und Menschen durch die Luft, haben die Fahrer gesagt. Der Lenker ist geradeaus in sie hineingebrettert." Sieben Personen wurden verletzt, vier leicht, drei schwer. "Die Jungen habe ich gar nicht nach vorne gelassen, denen habe ich fern der Unfallstelle kleine Aufgaben gegeben. Die sollen so etwas nicht sehen", sagt Lettner. "Geht ja uns Älteren schon an die Substanz." Die Kameraden der Feuerwehren wurden psychologisch betreut.

Gerhard Fornwagner stieg gerade von seinem Motorrad ab, sein Handy hörte nicht auf, Sturm zu läuten. "Das ist eine Katastrophe", sagt der Bürgermeister (VP) von Baumgartenberg. "Ich bin ja selbst bei einer Puch-Gruppe dabei, die waren ja heute auch unterwegs. Ich bin sprachlos."

Drei weitere tödliche Unfälle innerhalb kurzer Zeit
Der Wagen einer 79-Jährigen rammte in Linz ein Rettungsauto. Bild: TEAM FOTOKERSCHI.AT / LEIBETSEDER

Drei weitere tödliche Unfälle innerhalb kurzer Zeit

Der tragische Unfall mit zwei getöteten Mopedlenkern in Baumgartenberg war der traurige Höhepunkt einer blutigen Unfallserie in den vergangenen Tagen.

Am Mittwoch wurde eine 75-Jährige Fußgängerin in Linz von einem Rettungsauto erfasst und getötet. Der Kollision war ein Zusammenstoß des Rettungswagens mit einem Pkw vorausgegangen.

Eine 79-Jährige wollte auf der Unionstraße links auf einen Parkplatz einbiegen. Dabei dürfte sie das entgegenkommende Rettungsauto, das mit Blaulicht und Folgetonhorn unterwegs war, übersehen haben. Die beiden Fahrzeuge kollidierten, dabei wurde das von einem 37-Jährigen gelenkte Rettungsauto nach rechts auf den Grünstreifen abgedrängt. Dort riss das Fahrzeug einen Baum aus, knickte die Standsäule der Fußgängerampel und stieß die an der Ampel stehende Linzerin nieder. Die Rettungskräfte leiteten sofort Erstmaßnahmen ein, die Frau verstarb aber noch an der Unfallstelle.

Im Bezirk Braunau starb am Donnerstag ein 82-jähriger Innviertler beim Baden

In Eberschwang (Bezirk Ried) prallte Mittwochfrüh ein 31-jähriger Motorradfahrer gegen eine Hausmauer und wurde dabei tödlich verletzt. Der Mann war auf der Hausruck Straße (B 143) von Eberschwang Richtung Ried im Innkreis unterwegs.

Nach einem Überholmanöver rutschte ihm das Motorrad in einer Kurve seitlich weg. Der Biker stürzte daraufhin, schlitterte mit seinem Motorrad über die Fahrbahn und prallte gegen die Hausmauer eines Bauernhofes. Der 31-Jährige erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass alle Reanimationsversuche vergeblich waren. Er starb laut Polizei noch an der Unfallstelle.

Neunjähriger Bub verletzt

Bereits am späten Dienstagabend war bei einem Verkehrsunfall in Nußdorf (Salzburg) ein 26-Jähriger aus dem Bezirk Braunau ums Leben gekommen. Der Mann, der sich alleine im Auto befand, kam laut Polizei mit seinem Fahrzeug von der Straße ab und prallte gegen einen Baum. Anrainer wurden durch die Anprallgeräusche auf den Unfall aufmerksam und verständigten unverzüglich die Einsatzkräfte.

Und schließlich wurde am Mittwoch in Losenstein (Bez. Steyr-Land) ein Neunjähriger bei einem Unfall mit einem Traktor schwer verletzt. Der Bub war mit seinem Vater mitgefahren.

Bei einer Kreuzung im Bereich Aichmühlgraben kam der Lenker mit seinem Traktor von der Straße ab und überschlug sich mehrmals über eine Böschung. Der Bub wurde dabei aus dem Fahrzeug geschleudert, Nachbarn sahen ihn wenige Meter vom Traktor entfernt in der Wiese liegen. Er wurde in ein Spital geflogen. Sein Vater hatte laut Polizei 1,76 Promille Alkohol im Blut.

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Autor
Michael Schäfl
Redakteur Politik
Michael Schäfl
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