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Älteste Bahnstation Europas: Gmunden oder Bujanov?

Von Edmund Brandner, 27. August 2013, 00:04 Uhr
Wo ist die älteste Bahnstation Europas? Duell zwis
Die Station Gmunden-Engelhof ist in einem desolaten Zustand. Bild: ebra

GMUNDEN. Mit der Pferdeeisenbahn entstanden vor 180 Jahren die ersten Bahnstationen am europäischen Festland - aber welcher Ort hatte dabei die Nase vorn?

Europas erste Bahnhöfe wurden in England gebaut. Der älteste Bahnhof am Festland ist laut Homepage der Stadtgemeinde Gmunden aber die Bahnstation Engelhof. Im Stadtteil Engelhof selbst ist die Station als „ältester noch in Betrieb befindlicher Bahnhof“ beschildert. Erbaut wurde er 1834, als die Pferdeeisenbahn von Gmunden nach Linz entstand. Noch heute halten vor dem Gebäude Züge der Traunsee-Bahn von Stern & Hafferl.

Doch auch in Tschechien ist man fest der Meinung, den ältesten Bahnhof des Kontinents zu besitzen. Die Station Bujanov liegt ebenfalls an der ehemaligen Pferdeeisenbahn, nur wenige Kilometer hinter der österreichischen Grenze.

Welcher Bahnhof ist nun wirklich der ältere?

Experte: „Bujanov ist älter“

Nach Meinung des Welser Pferdeeisenbahn-Experten Heinz Schludermann haben die Tschechen die Nase um zwei Jahre vorn. „Die Station Bujanov wurde historischen Quellen zufolge bereits 1832 fertiggestellt“, so Schludermann. Das Gebäude werde zwar heute nicht mehr als Bahnhof genutzt, doch stehe es noch heute auf dem Bahnhofsareal, wo Züge stehen bleiben. „Außerdem wird auch das desolate Bahnhofsgebäude Engelhof ja schon lange nicht mehr benutzt.“

Die Bürgermeister der beiden Orte nehmen den historischen Zweikampf locker. „Wir haben ein kleines Bahnmuseum, das jährlich bis zu 1000 Besucher anzieht“, sagt Ludek Detour, Ortsoberhaupt der tschechischen 550-Einwohner-Gemeinde. „Wie alt genau die Pferdeeisenbahnstation ist, hätte ich aber gar nicht sagen können.“

Heinz Köppl, Bürgermeister von Gmunden, meint wiederum: „Zwei Jahre Unterschied sind ja nicht viel, wenn man das hohe Alter der Bahnhöfe in Betracht zieht. Stolz sind wir auf Engelhof in jedem Fall.“

Für den Pferdeeisenbahn-Experten Heinz Schludermann hingegen ist die Unschärfe in der Geschichtsschreibung bezeichnend. „Für die meisten Menschen beginnt die Eisenbahntradition erst mit der Erfindung der Dampflokomotive. Dass es mit der Pferdeeisenbahn aber schon vorher Schienenverkehr gab, geht in der Betrachtung oft unter.“

Der Welser, der sich seit Jahren vehement dafür einsetzt, die Überreste der Pferdeeisenbahn für die Nachwelt zu retten, kritisiert in diesem Zusammenhang auch den Zustand des alten Stationsgebäudes in Engelhof, das immer wieder von Vandalen verunstaltet wird. „Leerstehende Immobilien ziehen Übeltäter an wie Schmeißfliegen“, so Schludermann. „Man müsste dieses historische Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich machen. Der Gmundner Gemeinderat Manfred Reingruber hat sich sehr darum bemüht, doch leider versandeten bisher alle Initiativen. Der Landestourismus und die Landesregierung sind einfach zu wenig interessiert.“

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4  Kommentare
4  Kommentare
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cristinaschiwek (73 Kommentare)
am 30.08.2013 14:09

Auf den Bahnhof in Engelhof, aber den Gmundner Seebahnhof konnt man gar nicht schnell genug abreißen, obwohl er unter Denkmalschutz stand.

Der Gmundner Seebahnhof war auch einmal schön bis ihn die verkommen ließen unter dessen Aufsicht er stand.
Ist ohnehin egal wie alt etwas ist. Abreißen und planieren ist die Devise in Gmunden.

Hauptsache wir bekommen eine riesige Tonne an den See gestellt und reißen altes nieder ohne nachzudenken, trotz Denkmalschutz.

Und Gmunden wird da gar nichts machen, die brauchen ihr Geld das nicht ihnen gehört für Prestigeobjekte die nicht mal mehr Rückhalt bei den anderen Gemeindevertetern haben.

...und so klingt der letzte Satz:

¨Man müsste dieses historische Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich machen. Der Gmundner Gemeinderat Manfred Reingruber hat sich sehr darum bemüht, doch leider versandeten bisher alle Initiativen. Der Landestourismus und die Landesregierung sind einfach zu wenig interessiert.“

ganz leise in meinem Hinterkopf.

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 27.08.2013 17:01

Im Übrigen war die Pferdeeisenbah schon immer der beste Beweis für das Hinterwäldlertum der OÖer . Als die Pfgerdebahn gebaut wurde waren in England schon die ersten Dampfloks mit 60 km/h unterwegs. Eigentlich ist es zum Schämen , dass man seit damals stolz ist auf diese Rückständigkeit.
Ja und natürlich gab es bereits 300 Jahre vorher Pferdebahnen im Bergbau.

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oblio (25.182 Kommentare)
am 27.08.2013 08:11

Aber ein Monsterhotel wollens bauen!
Auf Dauer gesehen gehts Gmunden wie
Linz!
Historisches soll der Gigantomanie
Platz machen!
Denkmäler für Komplexbeladene!

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KARO11 (178 Kommentare)
am 27.08.2013 12:15

Aber der Verfall von Engelhof ist traurig. Die ÖBB investieren nichts mehr, hier wäre Gmunden gefordert.
Überhaupt ist es falsch, Bahnjubiläen immer auf 1837 zurückgehend zu feiern. Dies gilt nur für DAMPFeisenbahnen. PFERDEeisenbahnen gibt es schon Jahre länger: 21.7.1832 Eröffnung Linz - Gmunden, 1.5.1836 wurde Gmunden erreicht. Teilstücke in Richtung Böhmen waren noch früher in Betrieb.

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