Schafzüchter in St. Gilgen holt höchste deutsche Agrar-Auszeichnung ins Land
ST. GILGEN. Ex-Landesrat Sepp Eisl aus Abersee wurde als "Biolandwirt des Jahres" ausgezeichnet.
Sepp Eisl war erst 17 Jahre alt, als er 1982 nach einer Alternative zum Milchvieh suchte und sich zu diesem Zweck zwei Schafe und ein paar Lämmer kaufte. Mit viel Pioniergeist entschloss er sich damals, die Milch selber am eigenen Hof zu verarbeiten.
Heute stehen auf dem "Seegut Eisl", einem mehr als 500 Jahre alten Traditionsbauernhof in Abersee, 140 Ostfriesische Milchschafe auf der Weide. Der Betrieb ist zu 100 Prozent biozertifiziert. Denn Nachhaltigkeit und der verantwortungsvolle Umgang mit den Ressourcen sind Eisl wichtig. Der Schafzüchter denkt in Generationen. So verwendet Familie Eisl ausschließlich erneuerbare Energien und betreibt ihr eigenes Biomasse-Heizwerk, das mit Hackschnitzeln und einer thermischen Solaranlage betrieben wird.
Eis aus Schafmilch
In der Hofkäserei verarbeitet Eisl die Schafmilch zu naturbelassenen Qualitätsprodukten wie Frischkäse, Joghurt, Fruchtmolke – und seit einem Jahr auch zu Schafmilcheis. Mehr als 200 langjährige Stammkunden aus Gastronomie und Einzelhandel beliefert Familie Eisl mittlerweile mit ihren Spezialitäten. Unter der Marke "Eisls Eis" betreibt sie in der Salzburger Altstadt seit 2017 Österreichs ersten Schafmilch-Eissalon.
Bekanntheit erlangte Eisl bereits in der Salzburger Landespolitik. Von 1997 bis 2013 war er ÖVP-Agrarlandesrat. Beim Finanzskandal im Jahr 2012 geriet auch er in die Kritik und musste sich einem Misstrauensantrag stellen.
Jetzt schafft es der Schafzüchter aus dem Salzkammergut noch einmal in die Schlagzeilen. Am Freitag wurde Eisl in Deutschland zum "Biolandwirt des Jahres" gekürt. Vergeben wird diese Auszeichnung vom deutschen Fachmagazin "agrarheute". Der Preis gilt als höchste landwirtschaftliche Auszeichnung im gesamten deutschen Sprachraum.
Die Freude bei Eisl ist entsprechend groß: "Ich bin überglücklich, diese große Auszeichnung nach Österreich holen zu dürfen", sagt er. "Es ist eine Bestätigung für unsere Arbeit. Ich möchte damit jungen Hofnachfolgern Mut machen, dass man mit einem landwirtschaftlichen Betrieb viele Chancen hat, wenn man selbst initiativ wird. Auch dann, wenn es vielen Außenstehenden am Anfang nicht so erfolgsversprechend erscheint." (ebra)
Da liefert sich einer nicht freiwillig den Diskontern aus.
Ja darf man denn das ...