Unterach will bis 2021 Luftkurort werden
UNTERACH. Die meisten Voraussetzungen sind erfüllt, aber es braucht noch mehrjährige Messdaten.
Es gibt 44 Luftkurorte in Österreich, davon acht in Oberösterreich und vier in der Region (Bad Ischl, Bad Goisern, St. Wolfgang und Wolfsegg). Mit Unterach am Attersee wird bald ein weiterer dazustoßen. (Besser gesagt zurückkehren, denn von 1890 bis zum Zweiten Weltkrieg war Unterach bereits Luftkurort.) Der entsprechende Beschluss fiel bereits im vergangenen September einstimmig im Gemeinderat.
Um den Status zu erlangen, muss die Gemeinde laut Kurortegesetz etliche Voraussetzungen erfüllen: Es braucht natürlich ein gesundheitsförderndes Lokalklima, aber auch viele Grünflächen und Wanderwege. Dazu kommen eine lärmfreie Lage und möglichst geringe Verkehrsemissionen im Ortszentrum. Vor allem aber muss Unterach eine automatische Wetterstation installieren, die nicht nur alle relevanten Wetterdaten misst, sondern auch die Luftgüte. Die Anlage wird derzeit beim Minigolfplatz errichtet. Nach einer zweijährigen Beobachtungsphase werden die Daten evaluiert, bevor die Bezirksbehörde Unterach den Status "Luftkurort" verleiht. Wenn alles gut geht, ist es 2021 so weit.
Ein Motor der Initiative ist der Vöcklabrucker Gymnasiallehrer Karl Pangerl, der gemeinsam mit Siebtklässlern des BG Vöcklabruck das Projekt ausarbeitete und es am Wochenende der Öffentlichkeit in Unterach präsentierte. Der Luftkurort-Status wäre aus seiner Sicht ein touristischer Impuls für den Ort, den dieser dringend braucht.
Touristisches Potential
Genauso sieht es auch ÖVP-Bürgermeister Georg Baumann. "Unterach hatte einmal 2500 Gästebetten", sagt er. "Jetzt sind es 630. Da liegt touristisches Potential brach, das wir nutzen sollten." Der Markenbegriff "Luftkurort" könne ein wesentlicher Beitrag dafür sein. "Er vermittelt Gästen, dass wir in einer besonderen Gegend leben und auf dieses Paradies auch achtgeben."
Wesentlich sei es, Unterach für touristische Investoren attraktiv zu machen, also mehr Gästebetten zu bekommen, denn damit verbunden wäre auch die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze. "Da geht es nicht um Hotelbetriebe allein", so Baumann. "Da hängt eine ganze Kette von Dienstleistungs- und Handwerksbetrieben dran."
Vom Traunsee bis zum Attersee - angeblich wollen alle Hotels haben und Touristen anziehen - nur es passiert nichts.
Im Mühlviertel, einer vergleichsweise faden Gegend wurden in den vergangenen Jahren gleich mehrere neue Hotels eröffnet ( Guglwald, Falkensteiner, Aviva etc. ). Im landschaftlich und historisch wunderbaren Salzkammergut aber nicht, im Gegenteil, es wurde zugesperrt.
Vielleicht sollten die Leutchen dort einmal darüber nachdenken warum das so ist !
Könnte es vielleicht etwas mit der grundsätzlichen Tourismusgesinnung zu tun haben, mit der " mir san mir " - Mentalität ?
Historisches Hotel im Zentrum zugesperrt und abgerissen, wunderbarer Gastgarten am See zugesperrt, kaum Wirtshäuser im Ort, das Zentrum ausgestorben .
Unterach hat alles verschlafen was man verschlafen kann. Da wird der Titel "Luftkurort" auch nicht viel helfen.
Typisch Attersee-Gegend eben !
Da kann ich dir nur beipflichten! Unterach hat seinen Charme den es mal hatte durch Abriss und Neubauten verloren. Und, was mache ich in Unterach bei Schlechtwetter? Nach Ischl in die Therme fahren? Nur "gesunde" Luft zu atmen ist zu wenig!
Erst wenns keine Verbrennungsmotoren u. altertümliche Heizungen mehr tolerieren, könnens vom Luftkurort träumen.
Tschickfrass ist ebenso tabu.
Die Lungenflechte wird mir der Gradmesser sein.