Schuldnerberater warnen vor Ratenzahlung am Black Friday
LINZ. Der Black Friday läutet die vorweihnachtliche Shoppingzeit ein. Immer wieder werden dabei auch Schulden angehäuft. Das Land und die Schuldnerberatungen mahnen Vorsicht bei Angeboten ein.
"Jetzt kaufen und später zahlen" – solche Angebote locken gerade rund um den Black Friday wieder viele (junge) Menschen an. Dass es sich dabei um eine Verschuldung handelt, die auch im späteren Leben Probleme machen kann, ist meist nicht bewusst.
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14.533 Beratungsgespräche haben die beiden staatlich anerkannten Schuldenberatungs-Vereine in Oberösterreich 2024 (Stand Ende September) durchgeführt. 7634 davon waren bei der Schuldnerberatung, 6899 bei der Schuldnerhilfe. Etwas mehr als 4000 Neuzugänge gab es 2024, knapp ein Viertel davon entfällt auf die Altersgruppe unter 30. "Der Anteil der Jüngeren geht aber leicht zurück", sagt Thomas Berghuber, Geschäftsführer der Schuldnerberatung OÖ. Bis zum Ende des Jahres geht man hochgerechnet von etwas mehr als 19.000 Beratungen aus. Das bedeute einen leichten Anstieg im Vergleich zum Jahr 2023 mit 17.909 Beratungen.
Frühe Schulden können später Einfluss haben
Besonders Zahlungsdienstleister wie Klarna locken schnell in die Schuldenfalle. Sie geben Sofortkredite mit hohen Zinsen aus, die oft mit lang gezogenen Monatsraten mit bis zu 36 Monaten laufen. Wer heuer so ein Weihnachtsgeschenk kauft, zahlt bis zum nächsten Weihnachten noch Schulden ab beziehungsweise häuft spätestens dann neue an.
"Auch wenn etwas günstig ist: Wenn ich es nicht brauche, ist es zu teuer", sagt Johannes Kletzl, Geschäftsführer der Schuldnerhilfe OÖ. Bevor man einkauft, sollte man gut überlegen, auch weil Schulden in jungen Jahren einen negativen Einfluss auf das spätere Leben haben können. "Eine schlechte Bonität begleitet die Betroffenen lange", sagt Kletzl. Diese könne dann etwa beim Abschließen von Verträgen zum Problem werden.
Finanzbildung schon jung beginnen
Die Finanzbildung werde vor allem von den Eltern weitergeben, Aufklärung in jungen Jahren sei wichtig, sagt Berghuber. Darum gibt es auch immer wieder Angebote in Schulen, um den Jugendlichen den richtigen Umgang mit Geld beizubringen. Auch das Jugendservice bietet hierzu einige Präventionstipps:
- Wünsche hinterfragen: Statt etwas spontan zu kaufen, sollte man ein paar Tage warten. Ausgaben sollten nach Prioritäten geplant werden
- Finger weg vom schnellen Geld: Dubiose Krypto-Investitionen oder Schneeballsysteme versprechen oft das schnelle Geld. Nicht selten handelt es sich dabei um Betrug, man sollte also die Finger davon lassen
- Vorsicht bei Ratenzahlungen: Wenn man kauft, am besten gleich zahlen. Wenn das nicht geht, dann auf den Wunsch sparen. Ratenzahlungen sollten vermieden, das Konto nicht überzogen werden.
- Budget-Binder: Das Geld wird in Kategorien wie Freizeit, Fixkosten oder Ersparnisse eingeteilt. So hat man besseren Überblick und kann sicherstellen, dass für das Wesentliche genug Geld da ist.
- Arbeitsmöglichkeiten: Egal ob Neben- oder Ferialjob, Minijobs bringen nicht nur ein erstes Einkommen sondern auch Arbeitserfahungen.
- Spar-Challenges: Etwa die "Ein Euro am Tag"-Challenge. Auch kleine Beiträge summieren sich und man bekommt ein gutes Polster zusammen.
Das Land OÖ startet ab sofort auch eine Kampagne, um Jugendliche für mögliche Schuldenfallen zu sensibilisieren. "Wir wollen nicht, das unsere Jugendlichen durch digitale Lockangebote die Klientinnen von morgen in der Schuldnerberatung werden", sagt Soziallandesrat Christian Dörfel (VP). Unter dem Motto "Schulden? Maximal belastend!" werden zwei Spots in sozialen Medien sowie eine Plakatkampagne für acht Wochen laufen. Das Material wird auch für Schulen zur Verfügung gestellt.
Da kann ich nur die Augenbraue hochziehen, das ich mich am black friday verschulde. In jungeren Zeiten haben Prozente auch Faszination ausgeübt. Mittlerweile : brauch ich das??
eigentlich logisch gedacht kann ich nur was kaufen wenn ich Geld habe oder aber es gibt die guten Karten da geht immer a bisserl was