"Weiß nicht, was da Universität sein soll": Kritik an geplanter TU Oberösterreich
WIEN/LINZ. Die Universitätenkonferenz (uniko) übt weiter Kritik an der Planung der Technischen Universität für Digitalisierung und digitale Transformation in Oberösterreich.
Ihr gehe es nicht ums Verhindern, meinte uniko-Präsidentin Sabine Seidler am Donnerstag vor Journalisten. "Aber wir müssen es von der systemischen Seite her betrachten. Der Mehrwert ist für mich nicht sichtbar. Was mich unrund macht, ist, dass man das übereilt und hinhudelt und die Stakeholder nicht mitnimmt."
Genau genommen gebe es nach wie vor viel zu wenige Informationen, um eine genaue Analyse zu machen, bemängelte Seidler. Es existierten lediglich Pressemitteilungen und ein Papier einer Konzeptgruppe.
Konzeptgruppe ohne Konzept?
Allerdings habe etwa der Wissenschaftsrat erst vor zwei Monaten eine Stellungnahme zur Informatikausbildung in Österreich vorgelegt. Eines der Ergebnisse: In Österreich gebe es im internationalen Vergleich zwar viele Informatikstudenten - bei den Bachelor-Absolventen liege man aber nur im unteren Mittelfeld, bei den Master-Abschlüssen sogar im untersten Bereich. "Würden Sie daraus schlussfolgern, dass wir mehr Studienplätze brauchen?", so Seidler.
Natürlich sei Informatik nicht gleich Digitalisierung, räumte Seidler ein. Aber ohne eine gewisse Technikaffinität werde man nicht Fuß fassen können. Weiterer Kritikpunkt: An den derzeitigen Unis werde es in den kommenden Jahren mehr als 20 neue interdisziplinäre Masterstudien geben - von Digital Society an der Uni Linz selbst über Automatisierung und Robotik an den TUs in Wien und Graz bis zu Smart Farming an der TU Wien, der Universität für Bodenkultur und der Veterinärmedizinischen Universität. "Da ist nicht mehr nachzuvollziehen, wie eine Konzeptgruppe ein sinnvolles Konzept machen kann, ohne sich über diese neuen Angebote zu informieren."
Uniko will keine Abstriche machen
Weiterer Kritikpunkt: "Ich sehe den universitären Charakter nicht. Ich weiß nicht, was da Universität sein soll." Privatuniversitäten dürften den Titel Uni nur tragen, wenn sie gewisse Standards erfüllen - "bei der TU Linz sehe ich die derzeit nicht. Das heißt nicht, dass es sie nicht gibt, aber ich sehe sie nicht."
Finanziell fürchtet man in der uniko außerdem, Abstriche machen zu müssen. Die TU OÖ unterliegt einerseits nicht den Regeln des Universitätsgesetzes (UG), soll aber nach der Gründungsphase ab der nächsten Leistungsvereinbarungsperiode über das Unibudget finanziert werden. "Wenn es dann eine Steigerung um 15 Prozent gibt, dann wird gejubelt werden, aber wenn dann fünf Prozent davon nur auf die eine Uni entfallen, bedeutet das ein Zurückfahren", meinte Seidler.
Außerdem könne es dann im Wettbewerb zu Nachteilen kommen: "Ich kann mir auch wünschen, dass ich meine Professorinnen und Professoren ohne Berufungskommission nach meinem Gutdünken bestellen kann", meinte Seidler. Gleichzeitig hätten die derzeitigen Vorgaben mit der Einbindung anderer universitärer Gruppen aber auch einen Sinn.
die frau hat leider völlig recht.
ich habe mir die veranstaltung der wko oö lezte wochen angesehen: außer viel blabla nicht viel.
das wird keine universität. die grundlagen werden weg gelassen. die vorstellungen der arbeitsgruppe sind nett, aber das passt wenn dann als masterstudium oder postgradualer lehrgang.
so ist das einfach ein wirtschaftsinformatik studium mit verschiedenen schwerpunkten. auf der jku gibt es bessere bildung im angebot.
die vorstellung, dass ansolventen dieser uni als "lead engineers" in einem unternehmen fuß fassen, wird wunschtraum bleiben. die industriebetriebe werden keine verwendung für die absolventen haben.
aber es wird mit vielen schöen begriffen um sich geworfen. am besten die sparkassen chefin: "wir können advisory geben". na dann...
will man sich auf der HP uniko informieren, findet man soviel wie .... wenig.
Warum soviel Kritik und Abwertendes bereits im Vorfeld?
Kenne einige, die die UNI Krems absolvierten und musste feststellen: Titel ja, mehr Gehalt, aber sonst so ziemlich in der Praxis eher das Gegenteil.
Es lastet allerlei Unverstandenes auf dem Gemüt der Philosophinnen. Philosophische Contemplation tut not. Ob dem Kapitalismus des 21 Jahrhunderts das von Karl Marx beschriebene Moment der Ausbeutung prinzipiell inne wohnt und wie es sich zeigt sollte erörtert werden.
Erörterungsprämissen:
Die Summe ist mehr als die Hälfte ihrer Teile
Das Auge liegt im Kopf des Betrachters
Man fühlt sich so alt wie es einem geht
Fast vorbei ist auch getroffen
In jedem Anfang wohnt ein Neubeginn
Conclusio:
Man braucht scharfe Scheren zum Schafe scheren und Leute die Obst entsteinen haben Kernkompetenz
Sind des Schäfchens Locken braun, lehnt es am Elektrozaun
In O.Ö.bestimmt die Industrie was gelehrt werden soll.
Die Verschulung der UNIs nach dem Bolognaprinzip hat Fachausbildungsstätten aus den Universitäten gemacht. Damit es stimmig ist gibt es unterhalb die FH.
Forschung im klassischen Sinn wurde aufgelöst.
in krems gibt es einen uniabschluss gegen geld, Keiner kontrolliert wer die arbeit schreibt. gibt es jetzt ein Studium wer geld hat - furchtbar.
Beobachte Krems seit seiner Gründung, kenne auch etliche, die dort ein Postgraduate erworben haben und bin ähnlicher Meinung.
Habe den Verdacht, dass es sich mit der Siegmund-Freud-Privat-uni ähnlich verhält. Dorthin jedenfalls lagern betuchte Freunde von uns ihre Sprösslinge aus, wenn sie Zitat: "den Leistungsdruck an öffentlichen Unis seelisch nicht durchstehen".
Dieses ganze Privatunidings ist eine weitere Amerikanisierung. Die Rote Fraktion quasselt noch immer von Kalssenungerechtigkeit an den Standardunis, wo im Grunde eh jeder, der will und halbwegs intelligent ist, alle Chancen hat und überreißt nicht, dass der Klassenunterschied sich im Erkaufen an Privatunis abspielt.
Ein guter Freund von uns, Inder und ohnehin Absolvent einer Eliteuni, wanderte in die USA aus und nahm sich einen Batzen-Kredit, um noch ein PG an der Duke zu machen. Das Um und Auf an diesem PG war 1. der Preis und 2. die Internationalität.
Diese sah so aus, dass auf allen Kontinenten ein Kurs besucht werden musste. Als er zu diesem Zweck in Budapest war, hab ich mir die Unterlagen angesehen: absoluter Schmonzes. Aber es hilft bei der Karriere. Man beweist damit, dass für das Vorankommen Opfer bringt, vor allem finanzielle.
Eine Freundin, Historikerin hat in Princeton gelehrt und auch einiges über die kleinen Studiosi mit den betuchten Eltern erzählt, das keineswegs dem Bild einer geistigen Elite entspricht.
Es geht nicht -nur- ums Geld: AH (mult.) Stelzer sorgt sich im den Nachwuchs im ÖCV.
Neue Uni = neue Fuxen.
Selten 👍👌🏻
In den Universitäten könnten viele verstaubte Strukturen durchforstet werden und dadurch viel Geld für zeitgemäße Lehre verwendet werden.
Werft endlich mal alle pensionierten alten Uni-Professoren aus den Instituten. Die verursachen nur Kosten und bringen für einen zeitgemäßen Uni-Betrieb nichts.
Warum so menschenfeindlich
Auch im Unisektor Aufspalten in zig Grüppchen, die entsprechend wenig Power haben und leicht zu lenken sind?
Je mehr speziellste Spezialstudienrichtungen wir schaffen, wenn möglich noch als eigene Unis á la Med, desto schwerer wird es für Studienanfänger, sich fürs Richtige zu entscheiden und für Arbeitgeber die Kompetenzen der Bewerber richtig einzuschätzen.
Warum nicht bei einer überschaubaren Anzahl an Unis und Studienrichtungen bleiben und diese nach dem ersten oder zweiten Studienabschnitt, also wenn man schon weiß, wo es langgehen soll und nicht mehr bloß irgendwelchen vagen Vorstellungen anhängt, breiter und spezieller auffächern?
Das wenigste, was unter neuem Label daherkommt, ist nämlich tatsächlich so eigenständig revolutionär neu, dass es es solcher Exklusivität bedürfte.
Es geht, wie immer, um ein paar, die es als Lehrende zu Ehre und Karriere bringen wollen und sicher auch um Wünsche der Wirtschaft. Für die Wünsche letzterer sind aber nicht Unis, sondern FHs zuständig.
Ein entscheidender Schritt nach vorne wäre, Pflichtvorlesungen für alle in Bullshitfächern wie "Gender Studies" abzuschaffen. Daran glaube ich aber nicht, der Zeitgeistzug fährt in die andere Richtung.
Hier bspw. der Verlesungsplan für Technische Physik (nach unten scrollen): https://kusss.jku.at/kusss/coursecatalogue-get-segments.action?curId=199&set.listsubjects-overview.treeView.expandAll=true&facultyCode=16
Gender Studies sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudiengang.
Falsch! Im Masterstudium sind Gender-Studies NICHT verpflichtend! Siehe: https://studienhandbuch.jku.at/curr/860
Hier heißt es 0-6 ECTS; wenn ich nicht will, dann muss ich das auch nicht machen.
Meinetwegen. Das ändert an meiner Grundaussage nichts wesentliches.
Hier noch ein "Literaturhinweis": https://www.danisch.de/blog/2017/04/30/warum-gender-studies-keine-forschung-und-keine-wissenschaft-sind/
Mal ehrlich, glauben Sie es interessiert was irgendjemand in einen Blog schreibt? Jeder kann fast alles in einen Blog schreiben...
Gender studies war eigentlich eine sehr interessante LVA im Studium. Finde ich ungerecht, dass darauf immer so herumgehackt wird, nur weil es ein soziales Thema behandelt. Da gibt es manche technischen Fächer die deutlich langweiliger und einen geringeren Wert haben.
Man sollte als Student, auch als technischer Student, vor sozialen Fragestellungen überhaupt nicht die Augen verschließen. Transformation durch technische Entwicklung verändert unser Leben ganz massiv. Kann schon sein, dass manche das nicht wahrhaben wollen, aber es ist relevant und gehört zur Bildung dazu. Jedenfalls kann man nicht gleichzeitig kritisieren, dass die Uni nur für Bedürfnisse der Wirtschaft ausbildet und, dass es LVA gibt die soziale Themen ansprechen.
Gender ist leider stark gefragt. Zumindest war das bei uns vor 10, 15 Jahren so und das freiwillig. Möglich, dass es zum billigen ECTS-Sammeln gut taugt.
Irre finde ich allerdings, dass man bei einem Archtikturstudium um Genderei nicht rumkommt, aber barrierefreies Bauen absolut kein Thema ist.
Da schlafen die parteibunt gefärbten Behindertenvereine, allen voran der Behindertenrat seit Jahrzehnten.
Aber Hauptsach, der angehende Architekt lernt, mit wie viel Prozent sich Frau auf einem Extra-Mammiparkplatz bei welcher Beleuchtungsstärke fürchtet und wie sich Musikbeschallung auf ihren Angstpegel auswirkt. Das ist doch allemal wichtiger als die Tatsache, dass ein Behinderter wegen Hirn- und Empathielosigkeit der Planer zigmal am Tag um Hilfe fragen und auf Hilfe warten muss.
Es geht ums Geld, wie immer.