100 Jahre Kurort: Bad Schallerbacher braut in Wolfsegg ein Jubiläumsbier
BAD SCHALLERBACH/WOLFSEGG. Unternehmer Robert Kreuzmayr hat sich auf außergewöhnliche Sorten spezialisiert.
Das Bad Schallerbacher Thermalwasser tauge zwar nicht zum Bierbrauen, das Wolfsegger Quellwasser dafür umso besser, erklärt Robert Kreuzmayr: "Wir haben vor kurzem eine Analyse gemacht, laut der das Wasser perfekt für das Brauen ist." Der Unternehmer, der mit seiner Firma in Wallern Maschinen für die Saft- und Mostherstellung in die ganze Welt exportiert und selbst Saft, Most und Essig herstellt, hat nun eines seiner Hobbys zu einem weiteren Standbein gemacht: In Wolfsegg im Bezirk Vöcklabruck braut er seit einem Jahr das "Wolfsegger Bier". Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums von Bad Schallerbach als Kurort hat er einen besonderen Tropfen hergestellt: das "Bad Schallerbacher Jubiläumsbier".
Es handle sich um ein "Wiener Lager": "Das ist eine sehr alte, dunkle Sorte, eher malzig und leicht zu trinken. Wir könnten es filtern, aber es ist naturtrüb – wir wollen uns abheben", erklärt Kreuzmayr. Erstmals verkosten kann man das Jubiläumsbier am Samstag von 8 bis 13 Uhr beim Genussmarkt in Bad Schallerbach – neben anderen Spezialitäten aus Kreuzmayrs Sortiment.
Brauereichef und Tüftler
Ins Brauereigeschäft ist Kreuzmayr hineingerutscht – er hat als Maschinenbauer 35 Jahre Erfahrung in der Bier-, Most- und Ciderbranche. Selbst als Brauer wurde er zum ersten Mal aktiv, als er zum 40. Geburtstag ein Heim-Brauset bekam. "Und ich mache keine halben Sachen, ich denke so was immer groß", erklärt der Unternehmer. So richtete er im Vorjahr neben einer Abfüllanlage für Most und Cider in Wolfsegg auch die kleine Brauerei ein.
Mit großen Brauereien wolle er nicht konkurrieren, erklärt der Unternehmer: "Wir machen Bier für Genießer." In seinen Fässern gären ausgefallene Kreationen: Das "Oatmeal Stout" wird mit Haferflocken gebraut. Selbst erfunden hat Kreuzmayr ein Bier mit 100 Prozent Roggenmalz. "Wenn man Roggen mit Wasser mischt, bekommt man normalerweise Brotteig. Ich habe einen eigenen Brauprozess entwickelt, das Ergebnis schmeckt ausgezeichnet", sagt er. Derzeit verkauft er sein Bier vor allem in Partyfässern. Die Brauerei in Wolfsegg baut Kreuzmayr bereits aus, demnächst werden größere Tanks geliefert. "Wir merken, dass der Bedarf vorhanden ist. Jeder, der es kostet, ist überzeugt. Derzeit müssen wir schauen, dass wir das Bier liefern können, das die Leute wollen", sagt der Brauereichef. Als Nächstes will er einen eigenen Braumeister nach Wolfsegg holen.
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