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CO2-Ausstoß der Welser Fernwärme seit 2012 um 94 Prozent reduziert

Von Valentin Bayer, 09. September 2024, 17:13 Uhr
CO2-Ausstoß der Welser Fernwärme seit 2012 um 94 Prozent reduziert
Die Abwärme der Abfallverbrennung ist der wichtigste Faktor für die CO2-Reduktion.

WELS. Ausstieg aus Gas und Umstieg auf Abwärme aus Abfallverbrennung, deren Emissionen nicht in die Statistik fallen, waren die wichtigste Faktoren. Starker CO2-Rückgang auch beim Strom.

Allein von 2022 auf 2023 konnte die eww den CO2-Ausstoß pro kWh in der Fernwärmeversorgung um 80 Prozent reduzieren. Das geht aus der Klimabilanz für das Vorjahr hervor, die Vorstand Florian Niedersüß und Bürgermeister Andreas Rabl (FP) als Aufsichtsratsvorsitzender des städtischen Energieversorgers präsentierten. Im Vergleich zu 2012 wurde der Ausstoß sogar um 94 Prozent reduziert. Ein Fernwärme-Haushalt in Wels verursacht im Vergleich mit einem Haushalt, der mit Gas heizt, nur rund ein Zehntel des CO2-Ausstoßes.

Wesentlich dafür ist die Nutzung der Abwärme, die im Werk der Welser Abfallverwertung bei der Müllverbrennung entsteht. Dabei wird auch CO2 frei – da der Müll aber ohnehin beseitigt werden müsste, werden die entstandenen Abgase auch nicht in der Klimabilanz der Fernwärme gewertet. Einbezogen wurden neben den direkten Emissionen aus der Wärmeerzeugung auch die indirekten Emissionen, die zum Beispiel beim Leitungsausbau für die Herstellung der Rohre anfallen.

Nachhaltige Wärme seit 2022

Zudem hat die eww das Fernheizkraftwerk in Lichtenegg, das mit Gas betrieben wurde, 2022 endgültig vom Netz genommen. Zuletzt war es im Winter und Frühjahr 2021/22 im Einsatz, um Spitzen beim Wärmebedarf abzudecken. Als Ersatz für diese Spitzenabdeckung wurden kleinere gasbetriebene Anlagen angeschafft – diese mussten seither aber kein einziges Mal in Betrieb gehen, sodass seit Mai 2022 der gesamte Wärmebedarf für die Fernwärme der eww aus nachhaltigen Quellen gedeckt werden konnte. Damit verringerte sich der Ausstoß von klimaschädlichem CO2 allein von 2022 auf 2023 um 80 Prozent, teilt das Unternehmen mit.

Im Vergleich zu 2012 ist auch der CO2-Ausstoß für die Stromerzeugung der eww-Tochter Wels Strom deutlich gesunken – um 69 Prozent. Hauptgrund ist das Wasserkraftwerk Traunleiten, das rein rechnerisch alle Welser Haushalte mit Ökostrom versorgen kann. Photovoltaik-Anlagen treiben den Ausstoß aber leicht nach oben, da auch die Emissionen aus Herstellung und Montage eingerechnet werden. Im Vergleich zur Wasserkraft schneiden sie in Sachen CO2-Bilanz schlechter ab.

Der Abwasserverband Welser Heide, dem neben Wels mit der eww auch Buchkirchen, Marchtrenk, Weißkirchen, Schleißheim, Thalheim, Gunskirchen, Steinhaus und Sattledt angehören, konnte den CO2-Ausstoß von 2022 auf 2023 um 62 Prozent reduzieren. Dazu wurden die Verfahren optimiert und weniger Chemikalien eingesetzt, deren Herstellung einen hohen CO2-Ausstoß verursacht. Auch die Stadt Wels achte etwa bei Neubauten auf Nachhaltigkeit, sagt Bürgermeister Rabl: "Mit der eww-Gruppe haben wir ein Energieunternehmen an der Seite, mit dem der CO2-Fußabdruck der Stadt jährlich schrumpft."

Er freue sich über die erfolgreichen Maßnahmen der vergangenen Jahre, sagt Vorstandsmitglied Niedersüß: "Mit unserer Strategie sind wir auf dem richtigen Weg." Viele Sparmöglichkeiten seien jetzt aber ausgeschöpft, künftig würden Veränderungen geringer ausfallen. Deshalb soll die Fernwärme weiter ausgebaut werden – die Haushalte von rund 1000 Welsern sollen bis 2034 jährlich angeschlossen werden.

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Autor
Valentin Bayer
Redakteur Oberösterreich
Valentin Bayer
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6  Kommentare
6  Kommentare
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wimmerfan (369 Kommentare)
am 10.09.2024 08:05

Super dass ich noch meinen alten nachhaltigen Strebel Kessel besitze.👍
Werde darin künftig auch meinen Müll verbrennen 😉👍......der darin verursachte Geruch sollte in diesem Fall auch nicht in die Statistik fallen 🙂

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.080 Kommentare)
am 10.09.2024 07:10

Sobald Müllverbrennung auch in die CO2-Bepreisung fällt...
Mich wundert, dass die Unmengen an Beton für Wasserkraftwerke besser abschneiden als Solarpaneele.

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linz2050 (7.245 Kommentare)
am 09.09.2024 19:30

>Umweltschutz kostet nur sinnlos Geld --- das könnte man sich selbst einstecken< so Herbert K. , Ponyplayboy

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spoe (15.795 Kommentare)
am 09.09.2024 18:50

"Abfallverbrennung, deren Emissionen nicht in die Statistik fallen"

Einfach die Spielregeln anpassen, dann passt es schon.
Der Abfall wächst ja nach und beinhaltet sicher keine Erdölprodukte oder so.

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grannysmith (1.043 Kommentare)
am 09.09.2024 19:31

Ja leider
Der Abfall wächst sehr schnell nach, und die Verursacher haben zu wenig Lust, ordentlich zu trennen

Das wichtigste ist, das weniger Öl und Gas aus dem Ausland zugekauft werden muss

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Scotiella (543 Kommentare)
am 09.09.2024 17:45

Fernwärme ist nicht gerade billig weil die Grundkosten hoch sind. Dazu kommen noch die Wärmeverluste der Leitungen. Und wehe das System fällt einmal aus, dann sitzt ganz Wels in der Kälte. Den Reserveofen im E-Werk Bauernstraße haben sie verkauft und abmontiert ... ob das hoffentlich immer gut geht?

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