Mayr-Melnhof trennt sich am 30. September von Standort in Italien
ROM / WIEN. Der österreichische Kartonhersteller Mayr-Melnhof trennt sich von seinem Standort in der italienischen Adria-Stadt Cervia (Provinz Ravenna).
Die im Oktober 2022 erworbene Produktionsstätte wird am 30. September dem italienischen Unternehmen Focaccia verkauft, hieß es in einer Erklärung der norditalienischen Region Emilia-Romagna, zu der Cervia gehört.
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Am Montag fand die Gründung des neuen Unternehmens mit dem Namen "Agr Packaging-Arti Grafiche Romagnole" statt. Mit der Unterzeichnung des vorläufigen Kaufvertrags zwischen der Focaccia-Gruppe aus Cervia und Mayer-Melnhof am vergangenen Donnerstag wurde das Verfahren für die Übertragung des Unternehmens formell eingeleitet, hieß es.
Nun beginnt eine neue operative Phase. Ab dem 30. September an ist der Weg frei für die Wiederaufnahme der Produktion und die Sicherung aller 87 Arbeitsplätze in Cervia. Alle Mitarbeiter des Standorts Cervia werden mit Ausnahme des Geschäftsführers in das neue Unternehmen aufgenommen. Die Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiter werden automatisch übertragen und ohne Unterbrechung fortgeführt.
Das Unternehmen, das pharmazeutische Verpackungen herstellt, wurde durch das Hochwasser in der norditalienischen Region Emilia Romagna im Mai 2023 schwer beschädigt. Mayr-Melnhof hatte das traditionsreiche Pharma-Verpackungswerk Ex Farmografica Cervia nach der Akquisition der Verpackungssparte des britischen Unternehmens Essentra übernommen.
In den vergangenen Monaten stand die Produktion infolge der katastrophalen Überschwemmungen im Mai 2023 still. Nach langem Tauziehen mit den Gewerkschaften kündigten die Eigentümer im vergangenen Jänner die endgültige Schließung des Standorts Cervia und die damit verbundene Kündigung der Beschäftigten an.
Die Gewerkschaften kämpften daraufhin gegen die endgültige Schließung des Werks. Die Arbeitnehmerorganisationen kritisierten, dass Mayr-Melnhof die Unwetterkatastrophe nutze, "um in Italien zu desinvestieren und die Produktion dorthin zu verlagern, wo sie glauben, den größten Profit machen zu können".
Für Mayr-Melnhof wäre es ein Segen, wenn der vorige Generaldirektor wieder zurück käme .....
Der neue italienische Eigentümer , wird sich jetzt beim Neustart mit Subventionen leichter tun , als Mayr Melnhof