Spanien stürmte mit einem Feuerwerk ins EM-Finale
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Spanien ist der erste Finalist der Fußball-EM in Deutschland. Beim 2:1-(2:1)-Sieg in der Münchner Allianz Arena über Frankreich wurde sowohl für das heutige zweite Semifinale als auch für das Finale am Sonntag in Berlin einiges vorgelegt.
Es war eine gute Idee der Organisatoren, bereits vor dem Anpfiff ein Feuerwerk abzuschießen. Links das Rot und Gelb der Spanier. Rechts die französischen Farben in blau-weiß-rotem Rauch gehalten.
Die Spieler waren von der ersten Minute an voll inspiriert. Auch wenn man in einer modernen Fußball-Arena wie jener in München keine künstlichen Stimmungsverstärker braucht.
Frankreichs Stürmer Randal Kolo Muani bestätigte nach neun Minuten gleich einmal die Prophezeiung seines oberösterreichischen Ex-Trainers Oliver Glasner: "Bei Kolo ist eine Weltkarriere vorgeplant", hatte der Riedauer über den Stürmer vorausgesagt, der im Frühjahr 2023 noch Glasners Anweisungen bei Eintracht Frankfurt gefolgt war, ehe Paris Saint Germain 90 Millionen Euro Ablöse auf den Tisch legte, um den Franzosen nach Hause zu holen. Kylian Mbappe, in der abgelaufenen Saison Klubkollege im Angriff, gab den perfekten Assist. Kolo Muani kam frei zum Kopfball. Damit war auch das erste (und letzte) französische Tor aus dem Spiel heraus bei dieser EM erzielt.
Die "Angst" vor einem französischen Rückzugsgefecht war rasch verflogen, weil auch die Spanier ein Feuerwerk auf Lager hatten.
Binnen vier Minuten wurde aus dem 0:1 ein 2:1. Der erst 16-Jährige Lamine Yamal stellte nicht nur den Rekord als jüngster EM-Torschütze auf. 2004 hatte Ex-Salzburg-Spieler Johan Vonlanthen im Alter von 18 Jahren für die Schweiz gegen Frankreich getroffen. Der Barcelona-Spieler meldete mit seinem Weitschuss ins linke Kreuzeck auch eine Kandidatur für das "Tor des Turniers" an (21.).
Vier Minuten später bestätigte Dani Olmo, dass er sich in der Münchner Allianz-Arena besonders wohlfühlt. Hier hatte er bereits 2023 beim 3:0-Sieg von RB Leipzig im deutschen Supercupfinale gegen den FC Bayern alle drei Treffer erzielt. Das gestrige Tor war jedoch wichtiger als alle bisherigen in München zusammen. Zwar lenkte Frankreichs Kounde den Ball noch ins eigene Tor ab, weil er zu retten versuchte, was nicht mehr zu retten war. Dennoch gehört dieser Treffer zu 100 Prozent Olmo, der bereits beim 2:1-Erfolg im Viertelfinale über Deutschland ein Tor erzielt und eines aufgelegt hatte. Zudem zeigte Olmo erneut, dass er den verletzten Pedri mehr als nur ersetzen kann.
Das Deutschland-Spiel war auch gestern omnipräsent. Viele Fans kamen in weißen Deutschland-Dressen. Spaniens Außenverteidiger Marc Cucurella, für dessen Handspiel gegen Deutschland kein Elfmeter verhängt worden war, wurde von den deutschen Fans bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen – und von den spanischen Anhängern als Reaktion besonders lautstark gefeiert und die "Buh-Rufe" mit einem "Cucurella" überstimmt.
Zu wenig für eine Wiederholung
2006 hatten sich die Franzosen im WM-Halbfinale in München mit einem 1:0-Sieg über Portugal ins Finale nach Berlin gespielt. 18 Jahre später konnte man dies nicht wiederholen. Es war am Ende zu wenig.
Die Franzosen konnten trotz der Hereinnahme von Antoine Griezmann kaum Offensivakzente setzen. Kylian Mbappe hatte die beste Chance auf den Ausgleich (86.).
Die Spanier mussten nicht mehr riskieren. Man wird alle Offensiv-Reserven brauchen, um am Sonntag im Finale in Berlin noch einmal ein Feuerwerk zu zünden.