Das sind die Tiere, Pflanzen und Pilze des Jahres
Jedes Jahr holt der Naturschutzbund Tier-, Pflanzen- und Pilzarten vor den Vorhang, um auf Umwelt- und Naturschutz aufmerksam zu machen.
Der Siebenschläfer
Das Tier des Jahres schläft derzeit tief und fest. Im Herbst schränkt der Siebenschläfer seine Aktivitätsstunden ein und wird zunehmend lethargisch. Zum Überwintern gräbt er 50 bis 100 cm tiefe Höhlen oder passt bereits vorhandene Gänge von Kleinsäugern seinen Bedürfnissen an. Zu Beginn des Winterschlafs rollt er sich zusammen, legt den Schwanz über den Kopf und schließt die Ohrmuscheln.
Neben dieser energetisch günstigen Körperhaltung wird der ausschließlich auf Fettverbrennung eingestellte Energieverbrauch durch eine reduzierte Herzfrequenz und Atempausen von bis zu 50 Minuten weiter gesenkt.
Der Siebenschläfer leidet unter dem wachsenden Verlust seines Lebensraumes. Schuld daran ist der Straßen- und Siedlungsbau, aber auch die Förderung von monotonen Fichtenwäldern. Der Erhalt von strukturreichen Laubwäldern mit verschiedenen Baumarten und hohem Alt- oder Totholzanteil ist für das Überleben dieser Art besonders wichtig.
Das Krainer Steinschaf
Das Krainer Steinschaf ist eine aus den Julischen Alpen (Dreiländereck Kärnten, Slowenien und Friaul) stammende Rasse. Das Milchschaf hat kurze, waagrecht stehende Ohren. Durch ihre jahrhundertelange Nutzung als Milchschafe sind diese Tiere sehr zutraulich. Ihr Herdenzusammenhalt ist stark ausgeprägt. Krainer Steinschafe sind stresstolerant, robust, widerstandsfähig und gelten als genügsame, gute Futterverwerter. Sie kommen in trockenen Gegenden gut zurecht und vertragen auch raues Bergklima.
Der Girlitz
Der fröhlich klingelnde Gesang des Girlitz verstummt zusehends. Innerhalb der letzten 20 Jahre sank der Bestand österreichweit auf ein Fünftel. Der Girlitz zählt daher zu den Sorgenkindern der heimischen Vogelwelt. Die Bodenversiegelung an den Stadträndern sowie der Verlust an Brachflächen nehmen dem Wildkräuter fressenden Girlitz die Nahrungsgrundlage. Mit der Wahl zum Vogel des Jahres 2021 stellt BirdLife den kleinsten heimischen Fink mit dem leuchtend gelben Gefieder in den Mittelpunkt und plädiert für mehr Wildkräuter in Städten und Dörfern.
Die Äsche
Die Bestände der Äsche nehmen in Österreich deutlich ab, der einst weit verbreitete Fisch wird inzwischen auf der Roten Liste geführt. Die Ursachen für den Rückgang dieses eleganten Fisches liegen vor allem in der immer schlechteren Ausstattung seines Lebensraumes (z. B. fehlende Kiesbänke). Auch die Erwärmung der Gewässer als Folge des Klimawandels macht der Äsche das Leben schwer. Für die Larven- und Jungfischstadien wirkt sich insbesondere der Schwallbetrieb von Wasserkraftwerken verheerend aus.
Der Asiatische Harlekin-Marienkäfer
Der Asiatische Harlekin-Marienkäfer kommt heute nicht mehr nur in Japan und China, seinen angestammten Ländern, vor, sondern auch in Nordamerika und Europa. Weil er enormen Appetit auf Blattläuse hat, wurde er seit den 80er-Jahren im großen Stil zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. 2006 wurde er erstmals in Österreich im Freiland nachgewiesen und wurde zum Problem. Heute sind mancherorts fast nur noch Asiatische Harlekin-Marienkäfer zu finden, sie verdrängen die heimischen Marienkäfer zusehends.
Die Zauneidechse
Die wunderschöne, vielerorts gefährdete Zauneidechse war schon 2020 Tier des Jahres. Der Naturschutzbund rückt sie erneut in den Fokus der Öffentlichkeit, um ihren Schutz zu fördern. Die Zauneidechse ist eine stämmige Eidechse mit relativ kurzen Beinen. Sie besitzt einen kräftigen Kopf, der deutlich vom Rumpf abgesetzt ist. An der Oberseite ist sie braun gefärbt mit drei mehr oder minder aufgelösten weißen Linien auf dem Rücken. Ihre Bestände gehen stark zurück. Ursachen dafür sind die Zerstörung, Zerschneidung und Entwertung ihrer Lebensräume durch Bebauung, Straßen und Aufforstung.
Die Achatzlbirne
Streuobstbestände sind vielfältige und unersetzliche Lebensräume in unserer Kulturlandschaft. In den Streuobstgärten wird die traditionelle Obstsortenvielfalt erhalten und sie liefern wertvolles Tafel- und Verarbeitungsobst. Mit der „Streuobstsorte des Jahres“ wird eine Sorte stellvertretend für alle gefährdeten Obstarten ins Rampenlicht gerückt. Die Achatzlbirne ist die Botschafterin der Vielfalt 2021. Sie schmeckt herb säuerlich-süß, ist sehr saftig, hat ein hell gelblich weißes bis cremefarbenes Fleisch und gilt als hervorragende Mostbirne.
Der Große Wiesenknopf
Seine Bestände sind rückläufig, sein Lebensraum bedroht: Mit der Wahl des Großen Wiesenknopfes zur Blume des Jahres macht der Naturschutzbund aufmerksam auf den artenreichen Lebensraum „extensiv genutztes Grünland“. Der Große Wiesenknopf ist in Europa und Asien verbreitet. Man findet ihn von der Atlantikküste bis nach Ostasien (Südchina). Er ist ein typischer Vertreter von Feucht-, Nass- und Moorwiesen sowie extensiv genutztem Grünland. Sein Lebensraum ist in den letzten 50 Jahren jedoch massiv weniger geworden.
Der Halsband-Ritterling
Mit dem Halsband-Ritterling macht die Mykologische Gesellschaft auf einen sehr seltenen, an trocken-sandige Föhrenwälder gebundenen und bedrohten Mykorrhizapilz aufmerksam. Der Pilz wächst in nährstoffarmen naturbelassenen Föhrenwäldern oder Mischwäldern mit Föhren. Durch die fortschreitende Klimaerwärmung und sommerliche Dürre- und Hitzeperioden stößt selbst die relativ trockenheitsresistente Rotföhre an ihre ökologischen Grenzen. An ihr Schicksal ist auch jenes des Halsband-Ritterlings gebunden.
Die Dänische Eintagsfliege
Mit der Dänischen Eintagsfliege wird erstmals ein Vertreter einer Insektengruppe als „Insekt des Jahres“ ausgewählt, der mit etwa 140 bekannten Arten in Mitteleuropa zu den vergleichsweise artenarmen gehört. Erdgeschichtlich reicht das Auftreten der Eintagsfliegen bis in das Unterkarbon (vor 333 bis 355 Millionen Jahren) zurück. Seit dem Jura (vor etwa 201 bis 145 Millionen Jahren) nahm der Anteil der Eintagsfliegen an der Gesamtzahl stetig ab, so dass diese altertümliche Insektengruppe heute Relikt-Charakter besitzt.
Die Mopsfledermaus
In Österreich ist die Mopsfledermaus derzeit noch in allen Bundesländern vertreten, aber ihre Bestände sinken kontinuierlich. Sie ist eine mittelgroße Fledermausart mit kurzer gedrungener Nase, der sie auch ihren deutschen Namen verdankt, da sie jener der Hunderasse Mops sehr ähnlich sieht. Mopsfledermäuse sind sehr kältetolerant, oft hängen sie sogar unter Frosteinfluss frei an der Wand oder in Spalten. Als Lebensraum bevorzugt die Mopsfledermaus reich gegliederte, insektenreiche Wälder mit vielfältiger Strauchschicht. Sie ernährt sich von Nacht- und Kleinschmetterlingen.
Für die Äsche gibt es mehr als genug Lebensräume.
Einziger Grund für die fast Ausrottung dieses Edelfisches ist der Komoran.
Als Tierfreund versuche ich jeden Komoran aus der Natur zu "Entnehmen".