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Popper: Schutz nach Booster auch gegen Omikron "enorm"

Von nachrichten.at/apa, 05. Jänner 2022, 14:36 Uhr
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Der Mathematiker und Simulationsexperte Niki Popper Bild: HERBERT NEUBAUER (APA)

WIEN. Simulationsforscher Niki Popper geht davon aus, das derzeit rund 55 Prozent der Bevölkerung immunisiert sind.

Hätte man es noch mit der bis vor kurzem vorherrschenden Delta-Variante des SARS-CoV-2-Erregers zu tun, wären zu Jahreswechsel bereits 80 Prozent der Bevölkerung immunisiert, so das Team um den Simulationsforscher Niki Popper. Bei Omikron falle die Zahl aber nun "markant" auf lediglich 55 Prozent ab. Dementsprechend sei nächste Woche mit fünfstelligen Infektionszahlen zu rechnen, das schlage aber in den Spitälern vorerst voraussichtlich weniger durch, sagte Popper.

Optimistischere Annahme

In ihrer neuen "Modellbasierten Schätzung des Immunisierungsgrades in Österreich" (Stand 1. Jänner 2022) gehen die Experten des Unternehmens dwh, einem Spin-off der Technischen Universität (TU) Wien, von etwas optimistischeren Annahmen aus, als eine am Dienstag veröffentlichte Modellrechnung des Complexity Science Hub (CSH) Vienna. Nach letzterer wären 42 Prozent der Menschen in Österreich durch Impfung oder Genesung vor einer Omikron-Erkrankung geschützt. Gegen das Delta-Virus waren es laut der Schätzung 72 Prozent.

Poppers Team berechnete nun die Situation mit seiner Simulation einer virtuellen Bevölkerung Österreichs bis zum Jahresbeginn. In die Schätzung gehen auch Annahmen darüber ein, dass der Impfschutz mit der Zeit auch abnimmt, eine durch Erkrankung aufgebaute Immunität nachlässt bzw. manche Menschen trotz Impfung nicht ausreichend geschützt sind, weil etwa ihr Immunsystem keine entsprechende Antwort aufgebaut hat.

Demnach entspricht die Immunitätsrate gegenüber Omikron jetzt jenem Niveau, zu dem die Bevölkerung zuletzt in etwa im September vor der Delta-Variate geschützt war. Dieser Bevölkerungsanteil von um die 55 Prozent drücke die effektive Reproduktionszahl - also die durchschnittliche Anzahl an Personen, die ein Infizierter ansteckt - aber trotzdem merklich, nämlich um ungefähr 44 Prozent im Vergleich zu einer vollkommen ungeschützten Bevölkerung.

Zweigeteilte Bewertung

Laut Popper ist die Situation aktuell in etwa mit der im September vor der letzten Erkrankungswelle vergleichbar. Die Lage müsse man aber zweitgeteilt bewerten: Einerseits hat man es mit einer infektiöseren Variante zu tun, die aber offenbar seltener zu schweren Verläufen führt. Andererseits haben laut den Berechnungen Poppers bereits bis zu 90 Prozent der Österreicher schon in irgendeiner Weise im Verlauf der gesamten Pandemie mit dem Erreger in Form eines Impfstoffes oder Erkrankungen Kontakt gehabt. Auch wenn davon nicht annähernd alle Personen einen vollständigen Schutz gegenüber Omikron davongetragen haben, reduziert dies insgesamt die Wahrscheinlichkeit, dass es zu besonders vielen schweren Covid-19-Verläufen führt.

Wahrscheinlichkeit schwerer Verläufe reduziert

"Diese Menschen haben in der sehr komplexen Art und Weise der Immunisierung einen gewissen Schutz aufgebaut - sind also nicht mehr 'vollnaiv'", betonte Popper. Dieser Schutz ist bei Personen kurz nach der Boosterimpfung auch gegenüber Omikron "enorm" - wohl bei über 90 Prozent -, in anderen Bevölkerungsgruppen ist er entsprechend niedriger. Unter den 90 Prozent schon exponierten Österreichern ist aber die Wahrscheinlichkeit, wirklich schwer zu erkranken, im Schnitt deutlich reduziert. Bei "nicht Geimpften und Genesenen" besteht kein solcher Schutz, deshalb seien auch Impfungen weiterhin so wichtig. Jedenfalls sei damit zu rechnen, dass zwar die Infektionsdynamik bei Omikron sehr hoch ist, "die Welle der Hospitalisierungen aber insgesamt viel niedriger sein wird", so der Experte.

Eine Herausforderung sei es hier, dass Daten aus anderen Ländern durch viele unterschiedliche Faktoren beeinflusst und dadurch die Hospitalisierungsrate nicht direkt auf Österreich zu übertragen ist. Dazu kommt, dass bei hohen Zahlen der positiv Getesteten schon ein geringerer Anteil ausreicht, um die Zahl der schwer Erkrankten in die Höhe gehen zu lassen. Das müsse man laut Popper genau beobachten.

Klare Strategie von der Politik gefordert

Hier brauche es seitens der Politik nun eine klare Strategie zwischen dem "Moderieren" der Ausbreitungsdynamik und dem äußerst schwierigen Reduzieren dieser Dynamik. Eine Reduktion der Gesamtzahlen ist bei Omikron wegen der höheren Infektiosität, der schnelleren Ausbreitung und der in der neuen Analyse beschriebenen reduzierten Bevölkerungsimmunität sehr schwierig. Deshalb verlange die Omikron-Welle nun einerseits klare Kommunikation über Status und Ausblick sowie darüber, was mit welchen Schritten erreicht werden kann, und andererseits ein "vernünftiges Management". So wäre das "Moderieren" der Dynamik wichtig, um den Impffortschritt zu ermöglichen. Auf diese Weise könne man Erkrankungen zuvor kommen und die Anzahl schwerer Verläufe weiter reduzieren.

Weiters gehe es darum, die Teststrategie anzupassen, um die Quarantäneregelungen praktikabel und sicher zu gestalten und dennoch Engpässe an Personal, etwa in systemrelevanten Bereichen, zu verhindern. Die Teststrategie betreffe auch die Situation an den Schulen und Kindergärten und in anderen sensiblen Bereichen, um hier durch Screenings einen Schutz der Ungeschützten zu unterstützen. Nicht zuletzt müssen Prozesse im Gesundheitssystem adaptiert werden, um die Intensivstationsauslastung mit Covid-19-Patienten unter zehn Prozent zur senken und dann auch zu halten. So könne man aufgeschobene Therapien wieder ermöglichen und die "Long Covid"-Problematik angehen, so Popper.

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17  Kommentare
17  Kommentare
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gehoarg (413 Kommentare)
am 12.01.2022 11:07

Ah, der Herr Primar Dr. med. Popper

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zeroana (1.600 Kommentare)
am 06.01.2022 21:06

Blöd nur, dass die Gimpfung bei Omikron nicht mehr hilft.

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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 06.01.2022 08:39

Wird der Popper eigentlich nach Leistung bezahlt...

Frag für einen Freund, weil der festgestellt hat, dass sich der Niki offensichtlich keinen halbwegs brauchbaren Friseur leisten kann...

Oder darf er als ungespritzter aufgrund von 2G dort nicht hin?

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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 06.01.2022 08:36

Und wegen solchen .... zahlen Generationen Milliarden €uronen an (unnötigen) Schulden zurück...

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Soehne (932 Kommentare)
am 05.01.2022 21:11

Und für solchen Schwachsinn bekommt er auch noch viel zu viel Geld.

Am besten er sperrt sich mit seinen "Experten" und spielt mit denen Statistiken kreieren bzw. Beschönigen für den Bestbieter.

Soll einmal was sinnvolles arbeiten

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detti (2.004 Kommentare)
am 05.01.2022 19:37

Der Herr Simulationsforscher lässt die externen Faktoren ganz ausser acht. Ein Ungeimpfter im stillen Kämmerlein hat sicher nicht mehr Risiko als ein Immunisierter in der apres Skibar.

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HugoBoss12 (1.672 Kommentare)
am 05.01.2022 18:09

Vielleicht sollte man die Ungeimpften -die sich trotz allem- und bis jetzt-seit es Corona gibt- nicht angesteckt haben - nicht immer nur schlecht machen- sondern fragen- was sie anderes- und anscheinend auch richtiger gemacht haben- als alle anderen.
Weil irgendwas machen diese geimpften ganz sicher falsch, wenn sie trotz ihrer Impfung immer noch Corona bekommen.
Vielleicht passen sie zu wenig auf sich auf!
Machen kein Sport - schwitzen nicht.
Essen nur falsche Sachen usw.

Oder haben einfach nur Pech!
Könnte auch sein!

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AlleMenschenSindGleich (2.837 Kommentare)
am 05.01.2022 16:02

Warum gegen eine Erkrankung impfen, nur weil sie Corona heißt?

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HugoBoss12 (1.672 Kommentare)
am 05.01.2022 18:15

Die Impfpflicht kommt nicht- weil auch wenn es sie gibt - und die Impfung wirkungslos ist - was man in letzter Zeit immer öfter hört - ist sie für die Katz! Ob sie dann kommt oder nicht! Bleibt sich gleich!
Und was bringt eigentlich eine Impfung die nur ein paar Monate hält - und nicht mal da hält - was sie verspricht?

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Gruenenfreundin (3.291 Kommentare)
am 05.01.2022 15:14

Ärzte im Vorzeigeland Israel, wo sie schon zum 4.mal impften, sprechen von "FLOP"...

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( Kommentare)
am 05.01.2022 15:13

Alles professionell. Nichts zu hinterfragen......
Wenn man aufgehört hat zu hinterfragen.

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kawox (622 Kommentare)
am 05.01.2022 14:56

Herr Popper sollte weiter mit seinen Zahlen und Statistiken spielen, aber die Regierungsmitglieder und Bürger mit seinen Erkenntnissen verschonen.

Hier im selben Medium eine Bericht aus Israel [...] Man sei kurz nach der vierten Impfung wieder auf demselben Antikörper-Stand wie kurz nach der dritten.

Sie habe sich von einer zweiten Booster-Impfung mehr erhofft, sagte Regev. Es könne nicht das Ziel sein, sich etwa alle vier Monate erneut gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

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asc19 (2.386 Kommentare)
am 05.01.2022 14:55

Komisch... Ärzte aus Israel (die schon zum 4.mal boostern) sind weit weg von 'enorm", und sprechen eher von "Enttäuschung" . Seit wann ist Popper eigentlich auch Virologe?

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MThommy (921 Kommentare)
am 05.01.2022 14:52

Kaffeesudlesen 2.0

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Flori2708 (605 Kommentare)
am 05.01.2022 14:47

"Popper: Schutz nach Booster auch gegen Omikron "enorm" SCHLECHT"
Das wollte er eigentlich sagen

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jesus2000 (616 Kommentare)
am 05.01.2022 14:46

Niemand redet von der Wirksamkeit bei Erstimpfung. Denn das wäre der relevante Teil was eine Impfpflicht anlangt

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susisorgenvoll (17.113 Kommentare)
am 05.01.2022 14:44

Oh, der Herr Popper hat auch wieder einen Blick in seine Glaskugel geworfen!

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