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Schönborn im Vatikan: "Es ist immer zu spät"

Von nachrichten.at/apa, 27. Juni 2023, 18:28 Uhr
Kardinal Christoph Schönborn: "Wir werden durch keine Maßnahmen den Katholikenschwund aufhalten können - auch nicht durch irgendwelche angeblichen, unbedingt notwendigen Reformen. Das wird's nicht spielen." Bild: (APA/GEORG HOCHMUTH)

ROM/WIEN. Kardinal Christoph Schönborn setzt große Hoffnung in den von Papst Franziskus eingeleiteten weltweiten synodalen Prozess, glaubt aber nicht, dass sich damit Reformerwartungen zur Umkehr des Katholikenschwunds erfüllen lassen können.

Weniger Gewicht legt er auf die Frage der Ämter etwa für Laien und Frauen. Als "schwere Enttäuschung" bezeichnete Schönborn vor Journalisten in Rom, dass Europas Bischöfe bisher keine gemeinsame Position in Migrationsfragen gefunden haben.

Schönborn (78) - in der Österreichischen Bischofskonferenz für Medienthemen zuständig - besuchte am Montag und Dienstag mit einer Journalistengruppen die Römische Kurie. Der Wiener Erzbischof ist weiterhin Mitglied im synodalen Rat und ist damit in jenen nun breiter aufgestellten Prozess eingebunden, der im Oktober in einem Treffen des bischöflichen Beratungsgremiums im Vatikan gipfeln soll. Erstmals dürfen dabei auch 70 Frauen und Männer, die keine Kleriker oder Ordensleute sind, gleichberechtigt (und an runden Tischen sitzend) mitberaten und abstimmen.

Allzu einseitige Erwartungen an diesen Prozess zur Synodalität - dem gegenseitigen Aufeinanderhören - versuchte Schönborn zu dämpfen. "Wenn Sie nur ein Resultat erwarten, dann kann es Enttäuschungen geben", meinte er: "Wenn wir uns von vornherein mit der Gewissheit auf diesen Weg begeben, dass das am Ende herauskommen muss, was ich mir vorstelle, dann kann es eine Enttäuschung werden, ja." Nicht alles stehe zur Disposition, aber abgeschlossen seien die Debatten ohnehin nicht, verwies er etwa auf das Dokument "Amoris Laetitia" nach der Familiensynode 2014/15: "Das ist sicher nicht das letzte Wort in der Geschichte des Nachdenkens über Ehe, Familie, Gesellschaft."

Vor allem die "Fokussierung auf die Ämterfrage" in Deutschland etwa für Frauen und nicht geweihte Männer werde jedoch "in der Weltkirche in dieser Weise bisher nicht rezipiert", sagte der Erzbischof. Die Stimme der Frauen sei essenziell, wenn es um sozial Gerechtigkeit, Familienfragen oder um das Machtgefälle gehe: "Aber blockieren wir uns nicht von vornherein - die Ämterfrage ist auf dem Tisch, aber sie ist bei weitem nicht die einzige Frage." Zudem seinen Leitungsfunktionen für Frauen auch jetzt schon erlaubt: "Man muss es nur zulassen und wollen."

Eine weitere Sorge: "Wir hier sind schon sehr in Gefahr, uns zu sehr mit uns selber zu beschäftigen." So habe sich die Europäische Bischofskonferenz in den 22 Jahren, in denen er Mitglied gewesen sei, mit vielen Themen beschäftigt. "Aber sie hat es nie geschafft, eine gemeinsame Position der europäischen Bischöfe in der Migrationsfrage zustande zu bringen. Das ist für mich eine schwere Enttäuschung." Und weiter: "Wenn die Synodalität, die Franziskus jetzt verstärkt praktizieren will, nicht zu klaren Worten zu den großen gesellschaftlichen Problemen führt, dann ist sie gescheitert."

Ob angesichts von Kirchenaustritten und dem Exodus der Jugend für all das noch Zeit bleibt, beantwortete Schönborn differenziert. "Ja und nein. Es ist immer zu spät", meinte er einerseits, andererseits seien die Kirchenaustritte Teil eines großen gesellschaftlichen Vorgangs und der Demografie: "Die Zahl der Katholiken wird vermutlich in Wien auf 20 Prozent sinken. Vielleicht wird das durch die Immigration teilweise ausgeglichen. Österreichweit werden wir sicher auf 40 Prozent oder weniger herunter sinken. Das ist so. Das hat nicht primär damit zu tun, dass die Kirche viele Fehler gemacht hat, sondern das ist die gesellschaftliche Entwicklung."

Zudem hätten Institutionen nicht mehr dieselbe Bedeutung wie früher. "Wir werden durch keine Maßnahmen den Katholikenschwund aufhalten können - auch nicht durch irgendwelche angeblichen, unbedingt notwendigen Reformen. Das wird's nicht spielen." Aber, so der Kardinal und Wiener Erzbischof: "Unser Land ist weniger konfessionell geworden - aber deswegen nicht weniger spirituell."

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14  Kommentare
14  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
DeaLi86 (1.859 Kommentare)
am 29.06.2023 07:58

Komisch, eure Postings reichen extrem weit zurück in die katholische Kirche, aber wenn man davon schreibt, man solle den 2.WK und die Gräueltaten vom Holocaust nicht vergessen, jammert ihr, bitte tu mir diese Wunden/Schmerz ned an...🤦‍♀️

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Caesar-in (4.481 Kommentare)
am 28.06.2023 09:25

Auf den Gemälden von Adam und Eva in den Kirchen sieht man die wahre Kirche: Adam und Eva sind mit Bauchnabel gemalt. Religion ist ein Widerspruch in sich. In der Schule habe ich im Religionsunterricht gefragt, warum es eigentlich Himmel und Hölle (und Fegefeuer) gibt, wenn wir nach dem "Ebenbild Gottes" geschaffen wurden. Eine Antwort habe ich nicht bekommen, nur Gestottere.

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LASimon (14.586 Kommentare)
am 28.06.2023 10:58

"Adam und Eva sind mit Bauchnabel gemalt." Was wollen Sie uns damit sagen? Dass der Maler Adam und Eva als Menschen dargestellt hat? Dass Adam und Eva aussehen wie Menschen aus der geografischen Umgebung, in der sie gemalt / ausgestellt werden?

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Caesar-in (4.481 Kommentare)
am 28.06.2023 12:20

Lasimönchen, sie waren nur ein kleiner Abteilungsleiter, ich hatte eine Firma und mit ihr insgesamt mehr als 200 Millionen Umsatz gemacht. Sie erlauben, ihre Gequatsche nehme ich deswegen gar nicht ernst. Sie haben ein Problem damit, die Meinung anderer Menschen als real zu erfassen und zu verarbeiten.

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Natscho (5.807 Kommentare)
am 28.06.2023 13:57

lol. das ist aber jetzt schon ein peinliches Posting.
Bilde dir nix ein, Oma

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Brido (1.912 Kommentare)
am 28.06.2023 07:54

Katholiken können nicht logisch denken. Das Zölibat ist schon lange ein Problem, überhaupt der Umgang mit Sexualität. Welcher normale Mensch bitte kann Priester werden?

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LASimon (14.586 Kommentare)
am 28.06.2023 11:06

Erstens heisst er DER Zölibat. Zweitens ist sexuelle Enthaltsamkeit (die nicht nur für Priester, sondern auch für Ordensleute gilt) zwar nicht "mainstream", aber auch nicht anormal. Schliesslich gibt es auch unter "weltlichen" Menschen nicht nur Polyamorie, sondern auch (freiwillig) asexuell lebende Paare. Ich weiss nicht, was Sie dazu ermächtigt, diese als "nicht normal" zu bezeichnen.

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Natscho (5.807 Kommentare)
am 28.06.2023 12:16

Das eine ist angeboren (asexualität) das andere aufgezwungen (zölibat)
Im Normalfall hat jeder Mensch einen Sexualtrieb. Diesen zu unterdrücken ist unnatürlich und grausam.

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boris (1.939 Kommentare)
am 28.06.2023 07:27

Leider geht die kath.Kirchen nicht an die Wurzel. Lt. Überlieferung habe Christus gesagt: Wo zwei oder mehr in meinem Namen zusammen sind, bin ich mitten unter euch und NICHT; Baut Dome, Klöster und andere Kirchenprunkbauten ("ergaunert Geld für den Petersdom durch Ablasshandel mittels Erfinden des Fegefeuers") und vergoldet diese mit von den Indianern gestohlenem Gold - feiert Messen auf lateinisch mit immer dem gleichen Gelaber und sudert mich an um das tägliche Brot.
Weiters: wer mir nachfolgen will, verkaufe all sein Hab und Gut und verschenke es den Armen.
Solange die kath. Kirche (wie fast alle anderen Religionen) nur bedingungslos dem "Gott" Mammon (Geld und Macht) dient und sich nicht davon abzukehren bereit ist, wird der Niedergang sich fortsetzen.
Von der "Hauptlüge" aller Religionen, dass es Gott/Götter real in der von ihnen gepredigten Form nicht gibt, sondern nur in den Köpfen der "Gläubigen" umherschwirren, diese als "Fake News" offenzulegen, will ich gar nicht reden.

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LASimon (14.586 Kommentare)
am 28.06.2023 11:03

Womit beweisen Sie die von Ihnen behauptete "Hauptlüge"? Wir sollten da schon ein wenig demütiger sein. Ob es Gott gibt, lässt sich nun einmal weder beweisen noch widerlegen. Also halte ich es mit der Pascal'schen Wette.
Und selbst wenn Gott nur in der Vorstellung von Menschen existierte, ist er darum nicht weniger "real".

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kpader (11.508 Kommentare)
am 28.06.2023 07:10

Also eh für die Würscht, wie beschrieben. Diese Kirche hat so viel Schuld auf sich geladen, dass wohl eine Neugründung besser wäre. Alles auf Geld , Pomp und Ämter gebaut! Traurig!

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azways (6.227 Kommentare)
am 27.06.2023 19:19

Ich sage immer wieder:
Wenn der Islam nur halb so brutal wie das Christum ist, bleibt von der westlichen Welt nichts übrig.

Oder haben die Christen vom ursprünglichen Europa, Amerika und Afrika außer Toten etwas übrig gelassen ?

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 27.06.2023 19:01

Er irrt.
Durch die Migranten kommen höchstens noch mehr Islamisten, aber leider keine Katholiken nachÖ und Europa.

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Natscho (5.807 Kommentare)
am 28.06.2023 12:17

Brauche weder Katholiban noch Taliban hier.

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