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Stickstoffüberschuss aus Landwirtschaft schadet Waldpflanzen

Von nachrichten.at, 13. April 2020, 21:19 Uhr

Studie: Genügsame, heimische Pflanzenarten in europäischen Wäldern werden verdrängt.

Weltweit wird der Artenverlust zu einem Massenaussterben, in kleinen Gebieten sinkt aber die Artenvielfalt seltsamerweise oft gar nicht. Dort werden allerdings genügsame, lokale Arten von globalen Gewinnern verdrängt, berichtet ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung. Schuld daran ist ein Überangebot von Stickstoff, schrieben die Forscher im Fachjournal "Nature Ecology and Evolution".

Ein Team um Ingmar Staude von der Universität Halle-Wittenberg (Deutschland) untersuchte an 68 Standorten der gemäßigten Wälder Europas, wie sich die Artenzusammensetzung in der "Krautschicht" in den vergangenen Jahrzehnten änderte. Dort wachsen Gräser, Farne, Stauden, Jungbäume und Blütenpflanzen, und sie ist die Hauptnahrungsquelle für das Wild.

Daten aus Nationalpark Kalkalpen

An der Studie war auch Thomas Dirnböck vom Umweltbundesamt in Wien beteiligt, der unter anderem Daten vom "Langzeit-Ökosystemmonitoring Standort" Zöbelboden im Nationalpark Kalkalpen (OÖ) beisteuerte.

Im Untersuchungszeitraum änderte sich dort die Artenzahl netto nicht, so die Forscher. Doch es verschwanden viele kleinräumig vorkommende, ansässige Arten, die Stickstoff sehr effizient verwerten und demnach nicht viel davon brauchen. Statt ihnen wurden die Gebiete von viel Stickstoff-konsumierenden Pflanzen kolonialisiert, die ein sehr großräumiges Verbreitungsgebiet haben und demnach Allerweltpflanzen sind. Oft handelte es sich dabei auch um eingeschleppte Arten. Grund dafür ist die von Menschen verursachte Anreicherung von Stickstoff in der Natur, so die Forscher. Laut Europäischer Umweltagentur (EEA) stammt der übermäßige Stickstoff vor allem aus der Landwirtschaft.

Obwohl also lokal die Anzahl der Arten in einzelnen Beobachtungsgebieten gleich bleibt, nimmt sie europaweit dramatisch ab, weil überall die gleichen Stickstoff-verschwendenden Pflanzen wachsen und lokale Spezialisten, die sehr sparsam damit umgehen können, verschwinden.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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eihwaz (1.128 Kommentare)
am 14.04.2020 12:27

Wo die Maxime *WALD vor Wild* Gültigkeit hat, erledigt sich das mit der " Hauptnahrungsquelle" für das Wild ohnehin,- wird doch in vielen Gegenden ein Auslöschen des Wildbestandes gefordert und in Todesgattern der volkseigenen Bundesforste durch Killerkommandos auch vollzogen !

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betterthantherest (38.393 Kommentare)
am 13.04.2020 23:06

"Oft handelte es sich dabei auch um eingeschleppte Arten. Grund dafür ist die von Menschen verursachte Anreicherung von Stickstoff in der Natur, so die Forscher."

Und das Einschleppen von Pflanzen ist kein Problem?

Mir ist die Schlussfolgerung dieser "Forscher" zu einfach.

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kual (1.363 Kommentare)
am 13.04.2020 23:31

auch ihre Gedankengänge sind mir oft zu einfach !

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