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Unwetter: Viel mehr Regen gefallen als bei früheren Extremereignissen

Von nachrichten.at/apa, 18. September 2024, 12:37 Uhr
UNWETTER:  SITUATION IN NIEDER…STERREICH / KAPELLN
Von Donnerstag bis Montag fielen regional bis zu 300 und stellenweise sogar knapp über 400 Millimeter Regen. Bild: HELMUT FOHRINGER (APA)

WIEN. Im Vergleich zu bisherigen fünftägigen Extremereignissen hat es in Wien, Nieder- und Oberösterreich in den vergangenen Tagen um etwa 25 bis 160 Prozent mehr geregnet.

Von Donnerstag bis Montag waren es regional bis zu 300 und stellenweise sogar knapp über 400 Millimeter, besonders in Teilen von Niederösterreich, berichtete Geosphere Austria am Mittwoch. Starkregen ist in vielen Regionen Österreichs in den vergangenen Jahrzehnten häufiger und intensiver geworden, wurde betont. "Eine Analyse auf Basis von Beobachtungsdaten zeigt, dass im Sommer und Herbst die Zahl der Tage mit viel Niederschlag zugenommen hat und die Tage mit wenig Niederschlag seltener werden. Konkret hat zum Beispiel die Zahl der Tage mit extremem Regen seit den 1960er-Jahren im Sommer um 30 Prozent und im Herbst um 40 Prozent zugenommen", erläuterte Marc Olefs, Leiter der Abteilung für Klimaforschung der Geosphere Austria.

Auch bei den mehrtägigen Niederschlagsereignissen gab es in den vergangenen Jahrzehnten deutliche Änderungen. Ein Vergleich von maximalen fünftägigen Niederschlagssummen im Zeitraum 1991 bis 2020 mit jenen des Zeitraums 1961 bis 1990 zeigt eine statistisch signifikante Zunahme von 19 Prozent in Niederösterreich und 20 Prozent in Wien. Die größten fünftägigen Ereignisse bringen in diesen Bundesländern also mittlerweile um rund 20 Prozent mehr Regen und Schnee als früher.

Polare Kaltluft trifft auf warme Luft im Süden

Die großen Regenmengen rund um das vergangene Wochenende entstanden durch eine Vb-Wetterlage (gesprochen "Fünf B"). Bei einer Vb-Wetterlage zieht ein Tiefdruckgebiet vom westlichen Mittelmeer über Italien, Österreich und Ungarn nach Polen. Diese Tiefdruckgebiete entstehen, wenn von Norden polare Kaltluft über die Alpen strömt und auf die warme Luft im Süden Europas trifft.

"Vb-Wetterlagen sind vergleichsweise selten, bringen aber meistens große Niederschlagsmengen", erläuterte Olefs, "in den letzten Jahrzehnten waren nur fünf Prozent der Tiefdruckgebiete in Österreich und Umgebung Vb-Wetterlagen. Aber sie waren für 45 Prozent der großflächig extremen Niederschlagsereignisse in Österreich und Tschechien verantwortlich, zum Beispiel auch für das Hochwasser der Jahre 2013 und 2002."

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In den vergangenen Jahrzehnten gab es keinen eindeutigen Trend zu mehr oder weniger Vb-Wetterlagen, aber sie wurden intensiver. Die einzelnen Ereignisse bringen also mehr Niederschlag. "Die Intensivierung von Vb-Wetterlagen könnte sich durch die Klimaerwärmung fortsetzen", betonte Olefs, "vereinfacht gesagt hängt dies von zwei Faktoren ab. Erstens: Je wärmer Luft ist, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen und desto mehr Regen ist anschließend möglich. Pro Grad Erwärmung kann gesättigte Luft sieben Prozent mehr Wasserdampf aufnehmen."

Je wärmer ein Meer, desto mehr Verdunstungspotential

"Zweitens: Durch die Klimaerwärmung werden auch die Meere wärmer. Je wärmer ein Meer ist, desto mehr Verdunstungspotenzial ist vorhanden. Eine noch nicht vollends geklärte Forschungsfrage ist außerdem, ob sich derartige Vb-Wetterlagen durch die Klimaerwärmung langsamer fortbewegen. Das ist eine wichtige Frage, denn je länger ein Tiefdruckgebiet über einer Region bleibt, desto mehr Regen kommt dort zusammen", sagte Olefs.

Um die Gründe für die extrem großen Regenmengen der vergangenen Tage genau zu untersuchen, werden in den nächsten Wochen und Monaten Studien durchgeführt, in einer Zusammenarbeit der Geosphere Austria mit anderen europäischen Organisationen. Im Fall des Vb-Tiefdruckgebiets geht es zum Beispiel darum, "aus welchen Regionen und in welchem Ausmaß die Feuchte kam, welchen Einfluss dabei die Oberflächentemperatur der Meere hatte und wie sich die Großwetterlage auf die Geschwindigkeit und Zugbahn des Tiefdruckgebiets auswirkte und in welchem Ausmaß der menschengemachte Klimawandel ein derartiges Ereignis verschärft hat", erklärte Olefs.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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C.ronaldo (94 Kommentare)
gerade eben

Mich würde interessieren wie viel Geld die OÖN und andere Meinungsmacher, bekommen um uns die ganze Zeit mit solchen Artikeln zu bombadiere .

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Automobil (2.815 Kommentare)
vor 3 Stunden

Mich würde interessieren, wie viel es bei der Jahrtausendflut, dem Magdalenenhochwasser im Jahr 1342 geregnet hat, das jedes bisherige Hochwasser in den Schatten stellt

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Juni2013 (10.764 Kommentare)
vor 2 Stunden

Es hat damals, 1342, in 5 Tagen genau 8 Eimer (a 58l) pro Quadratmedeter geregnet.

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Automobil (2.815 Kommentare)
vor 2 Stunden

Juni2013

ich bitte um eine Quellenangabe

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Juni2013 (10.764 Kommentare)
vor 2 Stunden

Quadratmeter

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woiknail (921 Kommentare)
vor 2 Stunden

Lies es einfach nach. Oder brauchst du nur eine Bestätigung dass es heuer gar nicht so schlimm war und es so etwas ja schon immer gegeben hat und es mit dem Klimawandel ja übertrieben wird?

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dachbodenhexe (5.907 Kommentare)
vor 4 Stunden

Ja, ja, der Klimawandel, der uns bald in die Hungersnot treiben wird, aber nicht weil er so schlimm ist sondern weil die von der Regierung geforderten Maßnahmen unsere Wirtschaft zerstören !

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Natscho (5.361 Kommentare)
vor 4 Stunden

Zum Glück seid ihr Verlorenen immer noch die Minderheit

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tulipa (3.569 Kommentare)
vor 3 Stunden

Ja wenn man selber im Dachboden sitzt, können einem die Leute zu ebener Erde, deren Häuser und Wohnungen zu Tausenden absaufen, egal sein. Hauptsache man sitzt selber in Trockenen, dann kann man noch jahrelang so tun, als ob einen das alles nicht betrifft. Ich darf hier natürlich nicht schreiben, was ich von so jemandem halte.😡

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Juni2013 (10.764 Kommentare)
vor 2 Stunden

tulipa, Sie müssens nicht schreiben. 75% der Wahlberechtigten wissen auch so, was Sie von so jemandem halten und sind Ihrer Meinung.

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Juni2013 (10.764 Kommentare)
vor 2 Stunden

Genau! Mei san Sie gscheid.

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Streuselkuchen (674 Kommentare)
vor 15 Minuten

Puh, jetzt bin ich aber froh. Und ich dachte schon, dass irgendwann mal die Lebensmittel wegen Dürren und Überschwemmungen knapp werden könnten. Aber nein, das tut den Feldern und den darauf wachsenden Pflanzen offenbar nix, die Regierung trägt die Schuld. Na Gott sei Dank haben Preise nix mit (knappem) Angebot und Nachfrage zu tun.
"sarcasmoff*

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