Unwettereinsätze stellen Österreichs Feuerwehren vor Herausforderungen
WIEN. Die Feuerwehren Österreichs sind im Jahr 2023 stärker gefordert gewesen.
Die Zahl der Einsätze stieg auf 278.495. Das sind rund 34.000 oder rund 13 Prozent mehr als 2022. Wie der Österreichische Bundesfeuerwehrverband ÖBFV am Freitag in einer Aussendung berichtete, waren es vor allem die Unwettereinsätze, die von 27.440 auf 57.527 gesprungen sind und sich somit mehr als verdoppelt haben. Der Klimawandel zeigt seine Auswirkungen, lautete daher das ÖBFV-Resümee.
"Zahlreiche Regionen mit besonderer Härte getroffen"
"Die Unwetterereignisse haben auch im vergangenen Jahr zahlreiche Regionen unseres Landes mit besonderer Härte getroffen. Das Leid und die Betroffenheit der vielen Menschen sind ergreifend", wurde Feuerwehrpräsident Robert Mayer zitiert. Nehme man die Prognosen ernst, so würden die Herausforderungen durch solche Elementarereignisse weiter zunehmen. Zu den daraus resultierenden Aufgaben für die Feuerwehren zählen Auspumparbeiten oder die Beseitigung von Sturmschäden.
Von den Einsätzen im Berichtsjahr 2023 waren 66.354 Brandeinsätze, die restlichen 212.141 waren technischer Natur, dazu zählen Verkehrsunfälle, Sturmereignisse, Überflutungen, Schadstoffaustritte und dergleichen. Der Zuwachs von 34.000 Einsätzen gegenüber 2022 teilt sich wiederum auf 31.935 technische und 2.200 Brandeinsätze auf.
Besondere Anforderungen
Die Entwicklung stelle eine besondere Anforderungen an das Feuerwehrwesen in Österreich dar. Zur Bewältigung brauche es neben einer starken Mitgliederstruktur auch ergänzende Ausbildungsformate, technische und taktische Innovationen sowie eine nachhaltige Finanzierung. Die Mitgliederzahl in Österreich entwickelt sich jedenfalls stabil und führte im Vorjahr erneut zu einem Mitgliederplus.
Laut der nun vorliegenden Statistik gibt es aktuell 353.798 Feuerwehrmitglieder in Österreich (plus 3.515 gegenüber 2022). Während die Zahl der aktiven Mitglieder leicht auf 257.722 gesunken ist (minus 1.283), stiege jene der Feuerwehrjugend um 2.527 auf 36.302 Mädchen und Burschen. Der Reservestand stieg mit 2.271 neuen Mitgliedern auf 59.774. Rund 99 Prozent der Feuerwehrmitglieder in Österreich versehen ihren Dienst ehrenamtlich.
Frauenanteil steigt
Auch der Frauenanteil steigt dabei. Weitere 2.703 Mädchen und Frauen machen in Summe 33.629 oder 9,5 Prozent der Gesamtmannschaft. Die Zahl sei laut ÖBFV definitiv noch zu klein und ausbaufähig, doch habe sich die Anzahl der weiblichen Feuerwehrmitglieder (Mädchen und Frauen) seit 2008 um 170 Prozent erhöht.
"Ich freue mich sehr, dass unser Nachwuchs so stark und kontinuierlich wächst. Das bedeutet Planungssicherheit, denn die Herausforderungen werden ebenso mehr wie auch die Einsätze, was die Anzahl, aber auch die Komplexität betrifft. Mit einer starken Feuerwehrjugend können wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken", sagte der Feuerwehrpräsident.