Model verdient 10.000 Euro pro Monat, existiert aber gar nicht
Die erfolgreiche Influencerin Aitana Lopez wurde von einer Werbeagentur mithilfe von künstlicher Intelligenz erschaffen
Sie isst am liebsten Frischkäse mit Gurken zum Frühstück, lebt in Barcelona und ist gerade 25 Jahre alt geworden. Das Instagram-Model Aitana Lopez hat fast 200.000 Follower – Anzahl steigend – und verdient 10.000 Euro im Monat. Das Besondere an ihr? Sie ist von einer künstlichen Intelligenz (KI) erschaffen, existiert also nicht.
Der spanische Designer Rubén Cruz steckt hinter der Spanierin mit den rosa Haaren, die sich freizügig und sehr persönlich auf den Social-Media-Kanälen präsentiert. Aitana gibt Einblick in ihren Alltag, postet Videos von Konzerten und Ausflügen und fragt ihre Follower nach ihrer Meinung zu Outfits, Lokalen oder Städten.
Der einzige Hinweis auf ihre Künstlichkeit ist der Hashtag #aimodel (AI = Artificial Intelligence, Anm.) in ihrer Instagram-Biografie.
Die Werbeagentur "The Clueless", die Cruz mitbegründet hat, vermittelt Models, die mithilfe von künstlicher Intelligenz kreiert und mit unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmalen ausgestattet wurden. Neben Aitana ist Maia Lima, eine scheue Argentinierin mit dem Sternzeichen Schütze, Teil des Portfolios der Agentur.
KI statt "echte" Influencer
Kunden können die künstlichen Models für Kampagnen oder Projekte buchen. Durch die Zusammenarbeit verdienen sie nach Angaben der Firma bis zu 1000 Euro pro Werbepost. Die Idee zu den KI-Models entstand laut dem Designer aufgrund von Problemen in der Zusammenarbeit mit "echten" Influencern. Ein Team entscheidet nun wöchentlich, was die Models unternehmen und welche Inhalte sie auf Social Media posten. "Wir haben sie auf Basis dessen erschaffen, was der Gesellschaft am besten gefällt", sagt Cruz gegenüber Euronews. Orientieren würde man sich dabei an Trends der Online-Welt, um eine breite Zielgruppe anzusprechen. Es gehe darum, eine möglichst echt wirkende Persönlichkeit zu kreieren.
Das Projekt stößt auf Kritik, da die unrealistischen Schönheitsideale befeuert würden, die ohnehin ein großes Problem der sozialen Medien sind. Die spanische Agentur gab an, dass sie nur den Ansprüchen der Werbekunden nachkommen würde. (lg)
Da sieht man wie vertrottelt die Menschheit mittlerweile geworden ist. Traurig!
So werden die Konsumer des Influnecer-Müll‘s verarscht. Ihr wollt es so!
Genial - man bastelt sich einen Charakter, lässt den virtuell vieles erleben, und tausende Follower rennen hinter dem nach und nehmen sich den zum Vorbild. Einen feuchteren Traum für eine Marketingabteilung habe ich noch nie gesehen. Die klassischen Werbemedien (Print, Fernsehen, Radio) können demnächst, zumindest was die Werbeeinnahmen betrifft, zusperren.