Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

45.000 Polizisten im Einsatz, dennoch wieder Ausschreitungen in Frankreich

Von nachrichten.at/apa, 01. Juli 2023, 07:07 Uhr
Unruhen Frankreich
Bild: (APA/AFP/JEFF PACHOUD)

PARIS. Auch in der vierten Nacht nach dem Tod eines 17-Jährigen durch Polizeigewalt ist es in ganz Frankreich zu schweren Krawallen gekommen.

Bis zum frühen Samstag seien landesweit mindestens 471 Menschen festgenommen worden, teilte Innenminister Gérald Darmanin mit. Die Unruhen griffen auch auf französische Überseegebiete in der Karibik über, wo ein Mensch durch einen Querschläger ums Leben kam. Der bei einer Polizeikontrolle getötete 17-Jährige soll am Samstag beerdigt werden.

Auch massive Polizeipräsenz und behördlich angeordnete Einschränkungen des öffentlichen Lebens konnten die erneuten Ausschreitungen in der Nacht zu Samstag in ganz Frankreich nicht verhindern. Darmanin hatte am Freitagabend angekündigt, dass 45.000 Polizistinnen und Polizisten in der Nacht für Ordnung sorgen sollten - darunter auch Spezialkräfte. In Großstädten wie Lyon, Marseille oder Straßburg waren Demonstrationen und Veranstaltungen verboten worden, wie der Sender franceinfo berichtete.

Bildergalerie: Plünderungen und brennende Autos bei Krawallen in Frankreich

Plünderungen und brennende Autos bei Krawallen in Frankreich
(Foto: SEBASTIEN SALOM-GOMIS (AFP)) Bild 1/25
Galerie ansehen

Heftige Unruhen in Marseille und Lyon

Trotzdem gab es Plünderungen, Sachbeschädigungen und gewalttätige Zusammenstöße. Zu besonders heftigen Auseinandersetzungen kam es Medienberichten zufolge in Marseille und Lyon. In Marseille wurde unter anderem nach einem Brandanschlag ein Supermarkt geplündert. Darmain teilte mit, die Gewalt sei insgesamt trotzdem von "weitaus geringerer Intensität" gewesen. Er sagte: "Die Republik wird gewinnen, nicht die Randalierer." Er sei nicht der Ansicht, dass der Ausnahmezustand verhängt werden müsse.

Auslöser der Unruhen war der Tod eines Jugendlichen bei einer Polizeikontrolle am Dienstag. Eine Motorradstreife in Nanterre bei Paris hatte den 17-jährigen Nahel am Steuer eines Autos gestoppt. Als der junge Mann plötzlich anfuhr, fiel ein tödlicher Schuss aus der Dienstwaffe des Polizisten. Der Vorfall sorgte landesweit für Bestürzung, Frankreich wird seitdem von heftigen Unruhen erschüttert. Der Polizist, der für Nahels Tod verantwortlich gemacht wird, kam in Untersuchungshaft. Gegen ihn wurde ein förmliches Ermittlungsverfahren wegen Totschlags eingeleitet.

In der Nacht auf Freitag waren mehr als 900 Menschen festgenommen worden. 40.000 Polizisten waren im Einsatz. Nach Angaben des Innenministeriums wurden rund 250 Polizisten verletzt.

Einschränkungen

Die Regierung antwortete am Freitag auf die Randale u.a. mit Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Beispielsweise sollen Straßenbahnen und Busse bis auf weiteres nicht mehr nachts fahren, Großveranstaltungen wurden abgesagt und der Verkauf und das Mitführen von Feuerwerkskörpern und brennbaren Stoffen wurden verboten. Da viele der Randalierer nach Angaben der Regierung sehr jung sind, appellierte Präsident Emmanuel Macron an das Verantwortungsbewusstsein der Eltern und machte die sozialen Medien für die Gewalteskalation verantwortlich.

In Cayenne, der Hauptstadt des südamerikanischen Französisch-Guayana, wurde in Zusammenhang mit den Unruhen ein Mann in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) durch einen Querschläger getötet, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Nach Medienberichten handelte es sich bei dem Mann um einen Mitarbeiter der Lokalverwaltung.

Auch im karibischen Überseegebiet Martinique kam es nach einem Bericht des regionalen Portals France-Antilles in der Nacht zum Freitag zu Gewalt. Etwa 20 bis 30 Vermummte warfen demnach in der Hauptstadt Fort-de-France mit Steinen auf Polizisten. An mehreren Orten seien Mülltonnen angezündet worden.

Auch in Brüssel kamen am Freitagnachmittag als Reaktion auf den Tod des 17-Jährigen erneut Jugendliche zusammen. Einer Polizeisprecherin zufolge versammelten sie sich nach einem Aufruf in sozialen Netzwerken an verschiedenen Orten. Zwischenzeitlich seien rund 50 Menschen präventiv festgenommen worden, hieß es. Bereits am Donnerstagabend war es in der belgischen Hauptstadt zu Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und Ordnungskräften gekommen.

Mbappé verurteilte Gewalt

Der französische Fußballstar Kylian Mbappé zeigte sich betroffen vom Tod des 17-Jährigen und warnte vor Gewalt. "Seit diesem tragischen Ereignis sind wir Zeuge des Ausdrucks der Wut der Bevölkerung, deren Inhalt wir verstehen, deren Form wir jedoch nicht gutheißen können", heißt es in dem Statement, das er am Freitagabend wohl zusammen mit anderen Nationalspielern veröffentlichte. Gewalt löse keine Probleme. "Die Zeit der Gewalt muss enden, um der Zeit der Trauer, des Dialogs und des Wiederaufbaus Platz zu machen", erklärte Mbappé.

mehr aus Weltspiegel

Neue Volksbefragung über Bären im Trentino

Urteil in Deutschland: Haftstrafe für "Reichsbürger"

Warum heißt es Black Friday?

Großbrand wütete stundenlang in Armenviertel von Manila

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

17  Kommentare
17  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Tiger_4020 (1.022 Kommentare)
am 02.07.2023 10:59

Der Schusswaffengebrauch u der tragische Tod ist genauso wenig zu rechtfertigen, wie die Ausschreitungen !

"UTOPIA"
Ja, es war KEINE normale VK-Kontrolle , so wie es die Medien durch weglassen ! von Details darstellen.

Er war mit einem Mercedes poln.KZ , Ohne Führerschein unterwegs.
Laut Pol. entzog er sich durch Überfahren einer roten Ampel der VK Kontrolle und raste über eine Busspur davon.
(Gefährdung Anderer ...)
Ein Stau habe die 20 min Verfolgungsjagd beendet und eine 2. Kontrolle ermöglicht.
Dabei hat er den Anordnungen der POLIZEI wieder nicht Folge geleistet u wollte ein 2.mal flüchten. "Dabei ist der tragische Schuss gefallen/passiert"

Q:
https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B6tung_von_Nahel_Merzouk#:~:text=Nahel%20Merzouk%20war%20polizeibekannt%2C%20unter,eine%20Woche%20vor%20seinem%20Tod).

NAHEL war Polizeibekannt
-5x Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte
-Verwend. falscher Nummernschilder
-Fahren ohne Versicherung,
-Verkauf u Konsum von Drogen
-Hehlerei

lädt ...
melden
antworten
Utopia (2.871 Kommentare)
am 02.07.2023 09:04

Es ist immer wieder interessant, wie sehr durch Weglassen wichtiger Informationen, bzw. häufiger Erwähnung von Nebensächlichkeiten unsere Meinung manipuliert wird.

lädt ...
melden
antworten
Pegasus14 (676 Kommentare)
am 01.07.2023 13:59

Frankreich hat als Kolonialmacht sehr viele Afrikaner im Land, die immer
als Menschen zweiter Wahl angesehen wurden und werden. In Ghettos am Rande der Städte angesiedelt, sozial ausgegrenzt, arbeitslos ohne Perspektive, da genügt ein kleiner Funke um das Pulverfass zu zünden. Wie das Problem zu lösen ist - wird ein Problem!

lädt ...
melden
antworten
Gugelbua (33.020 Kommentare)
am 01.07.2023 12:49

man kann nur hoffen die Ausschreitungen breitet sich nicht über Europa aus,
wir sitzen auf einem Pulverfass 😵‍💫

lädt ...
melden
antworten
Flachmann (7.626 Kommentare)
am 01.07.2023 12:43

Ein kleiner Vorgeschmack, die Genossinnen an der Spitze der Babler haben keine Ahnung was sie uns einbrocken.
Darum, ehe man das KREUZERL macht, einmal scharf nachdenken!

lädt ...
melden
antworten
Utopia (2.871 Kommentare)
am 02.07.2023 08:57

Bei Babler haben eh die wenigsten das Kreuzerl gemacht. Hat aber nichts genützt.

lädt ...
melden
antworten
Biene1 (9.753 Kommentare)
am 01.07.2023 11:16

was sagt Befürworter uneingeschränkter Migration Herr Karas dazu?

lädt ...
melden
antworten
Grausbirn (574 Kommentare)
am 01.07.2023 11:33

Von diesem Herrn Karas habe ich noch nie eine vernünftige Aussage gehört - also soll er besser still sein, um nicht unangenehm aufzufallen !

lädt ...
melden
antworten
Biene1 (9.753 Kommentare)
am 01.07.2023 11:12

der französische Präsident, der es im eigenen Land einfach nicht auf die Reihe bringt, will gross auf EU-Führer machen!

Frankreich ist seit vielen Jahren ein Pulverfass!

lädt ...
melden
antworten
Grausbirn (574 Kommentare)
am 01.07.2023 11:35

Kein Wunder, bei dieser Zuwanderung aus den französischen Kolonien !

lädt ...
melden
antworten
her (7.794 Kommentare)
am 01.07.2023 15:10

Ich mag manches am liberalen Präsidenten

Er sorgt für Energie(Sicherheit)

lädt ...
melden
antworten
Joob (1.545 Kommentare)
am 01.07.2023 10:35

Wissen die "Demonstranten" überhaupt was wirklich passiert ist ?
Es sollte einmal geklärt werden was Sache ist !
Aber in den Sozialen Medien wird nur gehetzt. Das darf sich ein Land nicht gefallen lassen ! Wer auf Polizisten -die sollen die ehrlichen Bürger schützen- losgeht muss mit harten Strafen belegt werden.

Wenn eine Mutter einen Protestzug anführt und gleichzeitig die Großmutter sagt sie sollen aufhören, dann kommt mir das schon sehr komisch vor !

lädt ...
melden
antworten
supercat (6.042 Kommentare)
am 01.07.2023 13:39

Jene Hetz-Mutter die den zerstörerischen, gewalttätigen Protestzug befeuert, hat offenbar bei der Erziehung ihres Sohnes versagt und nun sind alle anderen für ihr Versagen schuld.

lädt ...
melden
antworten
Grausbirn (574 Kommentare)
am 01.07.2023 10:04

Das kommt davon,
wenn Migranten zuhauf gebeten werden , in die EU zu immigrieren und solche krimniellen Brandstifter und Plünderer mit Glace Handschuhen angefasst werden.
Kein Wunder, dass Polen und Ungarn keine Asylwerber aufnehmen wollen, es sollte eigentlich auch ein kategorisches NEIN von Österreich erfolgen, wenn die EU solche Gesetze beschliessen möchte, Migranten umzuverteilen anstatt sie überhaupt nicht in die EU hereinzulassen.
Auf solche Zuwanderer können wir verzichten !

lädt ...
melden
antworten
u25 (5.467 Kommentare)
am 01.07.2023 09:30

Es wurde jahrelang bestellt

Jetzt wird geliefert

lädt ...
melden
antworten
tim29tim (3.575 Kommentare)
am 01.07.2023 09:09

Wenn ein Land wie Frankreich die Besuchsroute des internationalen Staatsgastes Susanne Raab, ändern muss, weil die Sicherheit nicht garantiert werden kann, ist das ein Armutszeugnis für die Integration, die in Teilen des Landes klar gescheitert ist.
Parallelwelten, wo der Staat die Kontrolle verloren hat und eigene Gesetze gelten, gibt es leider in weiten Teilen Europas. Dann genügt ein Zündfunken und die Macht erhebt sich um der restlichen Bevölkerung das Fürchten zu lernen.

lädt ...
melden
antworten
kpader (11.508 Kommentare)
am 01.07.2023 07:42

Frankreich=Streikgfraster!
Warum ist der Bursch abgehauen?
Lasst den Polizisten zu Wort kommen!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen