Mutter schreibt über verschwundene Maddie
LONDON. 2007 verschwand Madeleine „Maddie“ McCann im Portugal-Urlaub aus dem Hotelzimmer ihrer Familie. Jetzt hat ihre Mutter Kate ein Buch über das Verschwinden und die vergebliche Suche nach ihr geschrieben.
„Die Niederschrift war eine zeitraubende und zuweilen herzzerreißende Erfahrung, aber sie wurde mir dadurch erleichtert, dass ich seit Mai 2007 täglich Tagebuch geführt habe“, sagt die Britin.
Madeleine McCann war am 3. Mai 2007 während eines Urlaubs mit ihren Eltern an der Algarve spurlos verschwunden. Kate McCann schreibt unter anderem darüber, wie sie und ihr Mann Gerry eine Suchaktion nach ihrer Tochter gestartet haben: „Wir lebten in einem Informationsvakuum. Ein wesentlicher Teil des Problems war die Tatsache, dass alle Ermittlungen im Zusammenhang mit Straftaten in Portugal einem Gesetz unterliegen, das die Ermittler zum Schweigen verpflichtet. (...) Selbst die Erklärungen und Appelle, die wir abgaben, wurden von der PJ (Abkürzung für die portugiesische Kriminalpolizei, Anm.), obwohl in Großbritannien durchaus üblich, ganz und gar nicht gutgeheißen. Natürlich war das für uns die reinste Qual.“
Auch über ihre Gefühle im Zusammenhang mit – nie erhärteten – Vorwürfen gegen die Eltern berichtet Kate McCann. So titelte etwa ein englisches Boulevardblatt „Bald Ermittlungen gegen Maddies Eltern“. Dazu die Mutter: „Mittlerweile waren uns Angriffe dieser Art nicht mehr fremd, aber es war dennoch unglaublich verletzend, da sie uns indirekt die Schuld an Madeleines Entführung gaben.“
„Madeleine“ enthält außer der Schilderung der Ereignisse aus der Sicht der Mutter zahlreiche Abbildungen, Grafiken und statistische Angaben über vermisste Kinder. Sämtliche Autorenhonorare fließen in den „Madeleine’s Fund“.
„Madeleine“, Kate McCann, 456 Seiten, 16 Seiten Tafelteil mit 44 Abbildungen, gebunden, Lübbe, 17,50 Euro
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